USUAL DISCLAIMER

"GERECHTE UNTER DEN VOLKERN" is a gay story, with some parts containing graphic scenes of sex between males. So, if in your land, religion, family, opinion and so on this is not good for you, it will be better not to read this story. But if you really want, or because YOU don't care, or because you think you really want to read it, please be my welcomed guest.

GERECHTE UNTER DEN VOLKERN von Andrej Koymasky © 2011
am 21. Mai 2004 geschrieben
Deutsche Übersetzung: Mario Mosa
KAPITEL 1
JULI 1934

Wolfgang hatte einige Gerüchte in der Stadt gehört, die ihn erschütterten. Und so war er, als er vom Gymnasium heim zurückkam. Sein Freund Helmut Färber war verhaftet worden, mit der Anklage, seiner homosexuellen Beziehungen wegen ein verderbter Mensch zu sein.

Helmut war ein SA-Mitglied, d.h. der "Braunhemde" von Ernst Röhm. Man flüsterte zu, ihr Chef habe Selbstmord begangen. Man sagte auch, daß Edmund Haines, ein SA-General, der am Münchner Putsch vom November 1923 teilgenommen hatte, mit seinem jungen Fahrer umarmt im Bett gefunden wurde - und daß die Beiden nackt ins Äußere des Hauses hingezogen und mit einem Revolver-Schuß im Kopf umgebracht wurden.

Sofort fand eine ganze Reihe Arresten statt, darunter auch seines Freundes Helmut. Die Gestapo hatte eine Sonderabteilung zur Verfolgung der "schwulen Verbrechen" eröffnet, um § 175 des StGB anzuwenden.

Was aber Wolfgang erschütterte, war daß eben Helmut ihn hatte verstehen lassen, auch er ein Homosexueller zu sein.

Es trug sich im August 1933 zu. Helmut war achtzehn Jahre und Wolfgang vierzehn. Sie lernten sich damals kennen, als Helmut in die Druckerei von Wolfgangs Vater gegangen war, um den Druck einiger Leitfäden der Oranienburger SA-Sektion zu bestellen. Er war ein unglaublich schöner Junge, Helmut und Wolfgang blieb an erster Sicht von ihm bezaubert.

Sie begannen, Gespräch miteinander anzuknüpfen und Helmut schlug ihm vor, den SA-Sitz mit ihm zu besichtigen und Wolfgang folgte ihm. Der junge SA, der im Besitze der Schlüssel des Sitzes war, hatte ihn aufgemacht und ihn herein gelassen, dann sperrte er sofort die Türe, "um den Eintritt irgend welcher Unbefügten zu verhindern, während wir im anderen Zimmer sind" hatte er gesagt.

Als sie in die Hinterstube gingen, nahm ihn Helmut in die Arme, sagte ihm, von seiner Schönheit sehr getroffen zu sein und ihn in den Mund geküßt. Am ersten Augenblick war Wolfgang überrascht und steif geworden und versuchte, sich von der Umarmung des anderen zu befreien.

Ohne ihn zu verlassen, schaute ihn Helmut lächelnd an: "Nur zu, Wolfgang, jetzt bist du kein Kind mehr... es ist Zeit, daß du ein Mann wirst, daß du diesen zu benutzen beginnst..." sagte ihm, indem er ihn zwischen den Beinen strich.

"Mit dir?" er war nicht ganz nüchtern darüber, daß der Penis nicht nur zum Urinieren verwendet werden sollte, aber... "Soll man es nicht mit den Mädeln verwenden?".

"Auch, aber nicht nur. Bevor ihn mit den Mädeln zu verwenden, muß er unter jungen Männern benutzen. Wußtest du es nicht? Und ich will dich mal unterrichten wie".

"Nein, das wußte ich nicht. Und machen es alle jungen Männer miteinander?".

"Fast alle... auch wenn man es nicht erwähnt. Bereits zur alten Griechenzeit wählten die erwachsenen Jungen ein kleineres, um ihn es zu lehren. Sonst wie konnten sie wissen, wie man es macht? Und ich habe dich gewählt".

"Mich? Warum? Wir haben uns soeben kennengelernt!".

"Ich habe es sofort verstanden, daß du der richtige junge Mann bist und daß es für dich Zeit ist, zu lernen. Wenn du wirklich ein Mann werden willst. Wenn du im Gegenteil ein Säugling bleiben willst..." sagte ihm Helmut, indem er ihn in die intimen Teile weiter strich.

Als er bemerkte, daß Wolfgang auf sein Streichen reagierte, stecke er ihm die Hand ins kurze Hosenbein hinein und griff zu seinem Penis. Der Junge wurde neuerdings rot. Aber jetzt fing er an, Vergnügen daran zu finden, daher hatte er sich in die Arme des anderen aufgelockert.

Helmut verstand, daß der Junge dabei war, nachzugeben und daher machte er sich dreister. Er küßte ihn wieder in den Mund und fing an, seine Kleider so wie auch die Seinigen aufzumachen, so daß die beiden nach kurzem halbnackt waren. Dann hub er ihn hoch, ließ ihn auf den Tisch legen und dann beugte er, um ihn den ganzen Leib zu küssen. Wolfgang begann zu zittern, wachsendem Genuß hingegeben: er hätte es nie geahnt, daß es so schön war..., ein Mann zu werden.

Dann nahm ihm der junge SA-Sekretär den jungen, jetzt gerade und steif gewordenen Penis in die Lippen und gab ihm Genuß, bis Wolfgang seinen ersten Orgasmus erreicht hatte.

"Hat es dich vergnügt?" fragte ihn Helmut mit einem Lächeln, während er ihn auf der Brust und den Bauch strich.

"Ja" hatte der noch unglaublich erregte Junge geflüstert.

"Das ist nur den Anfang, Wolfgang. Willst du mal wieder mit mir zusammen kommen, werde ich dich dann auch das Übrige unterrichten".

"Hier? Am SA-Sitz?" fragte er ihn, als sie sich wieder anzogen.

"Nein, heute ist es nur ein Zufall, da niemand dabei ist. Ich werde dich in einen Ort führen, wo wir ruhig bleiben können, wo uns niemand sehen kann. Wie dir schon gesagt, ist das ein Geheimnis. Wenn du auch gewachsen bist, wirst du dann deinerseits einen jüngeren Mann ebenfalls wählen, den du groß machen wirst - immer im Geheimnis".

"Aber wirst du mich wirklich alles lehren?" fragte abermals Wolfgang, der die Selbstbeherrschung wieder fand, unsicher aber neugierig zugleich.

"Ja, sicher. Also, wann wollen wir uns wiedersehen?" fragte ihn der Junge mit sicherem Ton.

Sie sahen sich wieder bald und abermals nach jenem ersten Tag. Sie machten wirklich alles mit wachsendem Genuß des kleinen Jungen, jeweils ihre geheimen Spiele immer weiter hineingestoßen, bis Wolfgang mit echtem Genuß seine Unberührtheit verlor.

Helmut ließ ihn auch einige andere Jungen kennen, ein paar Jahre älter als Wolfgang, den er jene "geheimen Spiele" unterrichtet hatte. Manchmal befanden sie sich zu zweit, manchmal zu dritt oder sogar zu viert, in der alten Fabrik chemischer Produkte, die einige Jahre zuvor gelassen wurde, d.h. als der neue Firmensitz gebaut wurde.

Obwohl das Gittertor mit Achsen gesperrt war, hatten die Jungen das Mittel entdeckt, wie man hineindringen konnte, ohne erwischt zu werden. Dort hatte jemand, vielleicht Helmut selbst, eine alte Matratze hingebracht.

Bald kam sich Helmut darüber im klaren, daß es sich sowohl für ihn als auch übrigens für Helmut bei jenen "geheimen Spielen" um keine "Vorbereitung" handelte, wie man sich in Zukunft mit einem Mädel zu benehmen hätte, sondern daß sie alle nur an jungen Männern interessiert waren, d.h. daß sie alle schwul waren. Die Sache hatte den Jungen keineswegs erschreckt, im Gegenteil hatte er problemlos akzeptiert, ein "Diverser" zu sein.

Helmut hatte ihn einige Texte lesen lassen, die er vom Berliner Magnus Hirschfeld Institut für Sexuelle Wissenschaft erhalten hatte. Damit hatte er die Natürlichkeit seiner Instinkte verstanden, bei denen es sich um keine Krankheit, sondern um eine ungeborene Eigenschaft handelte.

Aber 1933 wurde das Magnus Hirschfeld Institut durch eine Studentengruppe Seite an Seite mit den Sturm Truppen zerstört und dieses Ereignis ließ ihn verstehen, wie notwendig es war, ihre eigenen Instinkte geheim zu halten.

Und nun war er durch Helmuts Arrest erschüttert. Nicht panisch erschreckt, da Wolfgang kein furchtsamer Junge war, auch wenn er sich mal fragte, ob der den Fragereien der Polizei unterworfene Helmut seinen Namen und den der anderen Gefährten genannt hätte. Jedenfalls ergab es sich bei ihm noch nicht, daß jemand ihrer kleinen Gruppe verhaftet worden wäre.

Zu Tisch bemerkte der Vater, daß Wolfgang ungewöhnlicherer Stimmung als üblich war und fragte ihn, was mit ihm los war.

"Man hat Helmut Färber mit der Schwulanklage verhaftet" sagte der Junge.

"Helmut Färber? Wer ist?" fragte ihn der Vater, "ich glaube, diesen Namen schon gehört zu haben, aber wer er sei, erinnere ich mich nicht daran".

"Der Sekretär der Oranienburger SA-Gruppe... Er ist mehrmals in unsere Druckerei gekommen, um einige Plakate für die SA zu bestellen".

"Ach, ja, jener schöne junge Mann, der wie ein alter germanischer Held aussah... Weiß ich, da der Führer die SA-Auflösung befohlen hat und daß ihr Chef, Röhm, angeklagt worden ist, ein schwuler verderbter Mann zu sein... läßt mich die Sache auf keinen Fall erstaunt" kommentierte der Vater.

"Sicher ist auch Röhm ein homosexueller?" fragte der Junge.

"So ist es. Röhm hat es unvorsichtigerweise nie versteckt. Daher hat es der Führer immer gewußt, schon als sie sich vor ca. fünfzehn Jahren kennenlernten. Jedenfalls, bei dieser schändlichen Anklage handelt es sich nur um ein Alibi: der wahre Grund ist, daß Röhm dabei war, mit seinen SA zu mächtig zu werden und dies hat angefangen, die zu vielen Mitarbeiter unseres Führers argwöhnisch zu machen. Daher hat man entschlossen, § 175 des Straf-Gesetz-Buches am Strengsten anzuwenden" erklärte seinem aufmerksamen Sohn Hermann-Lothar von Schlegel.

"Aber jetzt... wird auch Helmut Färber zum Tod verurteilt?" fragte Wolfgang.

"Ich glaube es gar nicht. Man wird ihn einige Jahre Zuchthaus geben, wie § 175 vorschreibt. Wenn man ihn verhaftet hat, heißt, daß der Junge bzgl. seiner Neigungen nicht vorsichtig genug gehandelt hat".

"Aber ist es so schlimm, homosexuell zu sein?" fragte Wolfgang.

"Genau so wie jüdisch oder marxistisch zu sein: man sagt, daß sie miteinander heimliche Anschläge machen, um die reine arische Rasse zu schwächen, der wir gehören. Das ist was man in unserer Partei mehrmals wiederholt. Was Marxisten und ihre Ideologie betrifft, könnte ich auch übereinstimmen, aber... Juden und Schwulen drohen m.E. ausgerechnet niemanden. Auch unter ihnen gibt es meines Erachtens sowohl Verdorbenes als auch Gutes - und zwischen diesen beiden Extremen ist wirklich alles zu finden".

"Warum werden sie also angeklagt?" fragte Wolfgang.

"Jemanden zu beschuldigen, was in unserem Reich nicht gut geht, spricht seine Häupter frei, ist das nicht klar? Schau mal in unserer Druckerei: macht irgend wer unserer Mitarbeiter etwas Falsches, kommt es sehr selten vor, daß er sich die Schuld übernimmt: er klagt seine Arbeitsgesellen an, oder die Maschinen, oder irgend was sonst ihm die Phantasie bietet, um sich zu entschuldigen".

"Aber das ist nicht richtig, Vater",

"Was richtig ist oder nicht, spielt hier keine Rolle. Die einzige Hauptsache auf dieser Welt ist, sich auf Oberwasser zu halten... mit allen Mitteln. Mors tua vita mea, sieht wie der besser befolgte Denkspruch aus zu sein.

"Deshalb sind Sie als Mitglied der National-Sozialistischen Partei beigetreten, Vater?" fragte ihn Wolfgang.

Der Mann lachte: "Ja, deshalb. Ich hatte mit Recht gesehen, daß der Führer alle siegenden Karten in der Hand hatte. Nicht umsonst, viel früher als die Partei die Mehrheit am Reichstag erzielte, habe ich unsere Druckerei an ihrem Dienst gestellt. Aber zugleich habe ich immer aufmerksam gehandelt, um niemandem auf den Fuß zu treten, besonders aber, keinem der Mächtigen Freundschaft zu schließen: ein Sturz von ihnen könnte auch uns durch die Gosse ziehen. Gute Beziehungen zu allen, aber Freund mit niemandem. Und wie du siehst, hat mir mein Vater eine kleine Druckerei hinterlassen, die bisher sich in Oberfläche mehr als verdreifacht hat und heute ist sie eine der modernsten, am Besten ausgerüsteten und wichtigsten ist".

"Aber Vater, handelt es sich dabei um... Opportunismus?" fragte Wolfgang, mit der Furcht, daß sich sein Vater durch dieses Vater beleidigt fühlen könnte, aber entschieden, alles richtig zu verstehen.

"Nein, Wolfgang. Ich folge einfach der alten preußischen Tugend, dem Fürsten gehorsam zu sein. Wer gehorcht, kann nicht an seinem Tun beschuldigt werden. Man muß realistisch, pragmatisch sein. Idealisten sind der Selbstzerstörung geweiht. Wir haben keinen König oder Kaiser mehr, wie ich besser vorgezogen hätte. Aber unser Führer, auch ohne Mantel oder die Krone auf seinem Kopf, ist, wie ob er unser König wäre. Jedenfalls billige ich seinem Großdeutschland-Ideal. Deutschland ist auch zu lange von den anderen europäischen Mächten mißachtet und ausgelacht worden. Es ist fünf vor zwölf, daß man ihm seinen richtigen Platz in der Welt anerkenne".

Wolfgang war von den Reden seines Vaters nicht ganz überzeugt, jedoch verfügte er über keine gültigen Argumenten, um ihm zu erwidern, daher schwieg er.

Er war noch um Helmuts Verhaftung besorgt. Sobald es ihm möglich war, sich mit den anderen Jungen zu treffen, mit denen er sich mehrmals in der alten Werkstätte gesehen hatte, fragte er sich, was sie darüber dachten. Alle sagten, man müsse nur ein niedriges Profil halten, vorsichtig handeln, aber sich weiter sehen. Und fast alle waren sicher davon, daß Helmut nie ihre Namen verraten hätte.

"Auf alle Fälle - schlug Friedrick vor - müssen wir alle schwören: sollte zufällig irgend ein unter uns polizeilich entdeckt und befragt werden, darf niemand unter uns den Namen der anderen erwähnen".

"Aber unter den Foltern?" fragte Heinz ganz kummervoll.

"Bist du ein Mann, oder nicht? - entgegnete ihm Wolfgang - was mich anbelangt, kann man mich auch umbringen, aber werde eure Namen nie nennen. Und sollte euch irgend wer sagen, ich hätte gestanden, sei es euch klar, daß es sich dabei um eine freche Lüge handelt".

Hein erklärte, sich nicht mehr mit den anderen zu sehen. Viele machten sich lustig über ihn und sagten ihm Feigling.

Wolfgang verteidigte ihn: "Fühlt sich Heinz nicht imstande, solche Gefahr zu laufen, so hat er Recht, seine Wahl zu entscheiden. Feigling ist nicht wer, der seine Kräfte nicht kennt und für ich größere Gefahren vermeidet. Vorsicht heißt nicht Feigheit. und seitdem § 175 so eifrig angewandt ist, laufen wir eine wirklich große Gefahr. Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß wir... Vogelfreie sind".

"Wie Juden?" fragte Mark.

"Ungefähr. Mit dem einzigen Unterschied, daß sie schon alle in der Polizeikartei eingetragen sind und für sie ist es nicht so leicht, sich irgendwo zu verstecken, ihres Namens und ihres Aussehens wegen - und für die Männer, weil sie alle beschnitten sind" erklärte Friedrick.

"Aber bist du ein Judenfreund?" fragte ihn Mark.

"Ich bin Freund zu irgendwem, der meine Freundschaft verdient, unabhängig davon, daß er ein Jude ist oder nicht. Wenn man von einem sagt, daß er arisch ist, macht ihn das nicht besser oder schlimmer als die anderen. Es gibt gute und ehrliche Arier und andere Arier, die Verbrecher sind. Und gleich ist es auch für Juden - meines Erachtens" antwortete Friederick.

"Aber es ist gefährlich, sich als Judenfreund zu zeigen. Und dann gefallen mir Juden überhaupt nicht" warf Heinz ein.

"Es ist auch gefährlich, sich als Freund irgend wessen zu zeigen, der als schwul bekannt ist, wie wir. Und irgend wem gefallen wir Schwulen auf keinen Fall" kommentierte Wolfgang.

"Du läufst viel wenigere Gefahren als wir, deines Vaters und deiner Familie dank - ließ ihn Mark bemerken - ihr seid eine der ältesten und wichtigsten Familien dieses Gebietes",

"Ich glaube es nicht, daß es so wichtig wäre, sollte ich entdeckt werden" kommentierte Wolfgang. "Auch Röhm war mit dem Führer befreundet... und ihr habt sein Ende gesehen, gelt?".

Die Gruppe löste sich aus. Nur Friedrick blieb mit Wolfgang.

"Hast du mal Lust?" fragte er ihn mit verlockendem Lächeln. "Ja. Es sind nunmehr zehn Tage, daß ich nur mit meiner Hand begnügen muß. Komm rauf, Friedrick. Wir haben noch etwas Zeit, bevor ich heim zurück muß".

Die beiden Jungen bestiegen die einsturzdrohende, geländerlose Holztreppe, während sie sich an der Wand hielten. Das Stufengeknister war der Grund, warum sie die Matratze zum oberen Stock verlegt hatten: wäre jemand dort gekommen, so hätte man ihn rechtzeitig hören können, um sich wieder zusammenzureißen.

Sie hatten auch einige offizielle Bücher und Broschüren der NS-Partei gebracht, von "Mein Kampf" zu den offiziellen Publikationen. An den Wänden hatten sie auch lobpreisende Zeichnungen dem National-Sozialismus und seinem Führer zu Gunsten gehängt: hätte man sie erwischt, so hätten sie auch antworten können, daß sie eine Ausstellung in ihrer Schule ganz geheim vorbereiteten. Mark hatte diese Idee vorgeschlagen.

Sie streckten die Matratze aus, die normalerweise als Sitzpuff diente und machten sie ihre Kleider auf, ohne sich vorsichtshalber ganz auszuziehen. Endlich umarmten sie sich einander und küßten sich einander lange, mit wunderschönem Lippen- und Zungenspiel.

"Weißt du, Wolfgang, daß du der beste bist, den ich in unserer Gruppe vorziehe?"

"Ja? Warum?"

"Weil du der allerbeste bist, sei es wenn du mir ins Arsch einfickst, sei es wenn ich dir ins Arsch einficke - und weil du sehr gut küssest. Und schließlich, weil du sehr schön bist".

"Ich hätte gedacht, du würdest sehr Heinz vorziehen" sagte ihm Wolfgang.

"Ja, aber er ist ein Schwächling unter allen Sichtspunkten. Im Gegenteil bist du stark. Und ich spreche nicht nur von deinen schönen Muskeln. Und auch nicht, wie du vögelst. Du bist wirklich ein Adliger, nicht nur, weil dein Vater ein Baron ist".

Wolfgang lächelte. Er drehte sich auf der Matratze um und begann, mit dem Mund seinem Freund Genuß zu schenken. Unverzüglich imitierte ihn Friedrick und beide vereinten sich in einem lustigen Neunundsechzig. Dann stellte Wolfgang seinen Freund vierfüßig, kniete zwischen seinen Beinen nieder und griff ihn mit der gewöhnlichen Kraft indem er ihn am Oberkörper hielt.

Friedrick war der erste unter Helmuts Freunden, die dieser ihn hatte kennen lernen lassen. Er war zwei Jahre älter als er, daher war er jetzt siebzehn. Er war ein HJ-Mitglied. Er war ein guter Turner, sein Körper war schön und auch im Gesicht war er gewinnend. Sein Vater war ein Professor am Oranienburger Gymnasium, das beide Jungen besuchten - und das Wolfgangsvater darauf bestand, Realgymnasium zu nennen.

Als der 20. Jahrestag des neugebauten Sitzes ihrer Schule gefeiert wurde, gewann Friedrick die Gold- und Wolfgag die Bronzemedaille im Turnen. Als er entdeckte, daß er auch der Helmuts Gruppe gehörte, freute sich Wolfgang sehr, der ihn seit langer Zeit sehr begehrte. Somit waren sie nicht nur Schulkameraden, sondern auch Mitglieder der Helmuts Geheimgruppe, so daß die beiden sehr bald miteinander Freunde wurden.

Beiden gefiel es sehr Sex zusammen zu treiben. Keiner von ihnen war weibisch; trotz ihres jungen Alters waren sie Jungen mit sehr männlichem Handeln. Im Unterschied zu Helmut, fühlten sie sich auf keinen Fall, am sogenannten "dritten Sex" zu gehören, obwohl sie zu den Mädeln überhaupt kein Interesse hätten.

"Ein Mann ändert sein Sex nicht, weil es ihm gefällt, mit einem anderen Mann Sex zu treiben - hatte Friedrick eingewandt - vielleicht die weibischen Männer, die sich nur nehmen lassen wollen und die sich als Weiber benehmen, können einem dritten Sex gehören, angenommen, daß es ein drittes Sex gibt".

Nein, weder Friedrick noch Wolfgang waren weibisch, auch wenn sie sich von irgend einem ihrer Gesellen nehmen ließen, was sie mit Vergnügen machten: sie waren männlich, sowohl im Vögeln als auch im Sich-von-einem-Gesellen-Vögeln-Lassen.

Als Wolfgang den Orgasmus erreichte, küßten sich wieder die beiden Jungen, dann wechselten sie lustig die Rollen. Obwohl Wolfgang nur seit einem Jahr jene Genuß-Art entdeckt hatte, während Friedrick schon seit drei Jahren daran gewöhnt war, war er wirklich ein Lehrer.

Als auch Friedrick sexsatt wurde, rissen beide Jungen ihre Kleider zusammen, falteten die Matratze wieder und deckten sie mit dem alten Zelt. Sie plauderten mal wieder miteinander, dann begrüßten sich, kamen in kurzem Abstand von einander von der alten verlassenen Werkstätte aus und ein jeder kam heim zurück.

Friedrick wohnte im Zentrum von Oranienburg. Im Gegenteil wohnte Wolfgang in einer schönen, den Werkhallen der Druckerei benachbarten Villa dem Fluß Havel entlang. Als er durch die Strasse, die ihn nach Hause führte, sah Wolfgang, daß die Bäckerei der Brenner halbverbrannt wurde.

Gegenüber sah er den Aaron, einen sechzehnjährigen Jungen, mit seinem Bruder Thaddäus, einen elfjährigen Knaben, die die zerbrochenen Gläser auskehrten. Im Ladeninneren bemerkte Wolfgang den Vater und die Mutter der beiden Jungen, die versuchten, ein wenig Ordnung wieder zu bringen. Auf den Wänden waren Schriften gegen Juden zu lesen.

Wolfgang kannte sie etwas mehr als vom Sehen: dort begaben sich immer die Diener der Villa, um das Brot zu kaufen. Die Brenner waren einfache, ruhige, ehrliche und auf keinen Fall reiche Leute. Sie bewohnten zwei Zimmer am Oberstock des Lädchens. Ihre einzige Schuld? Sie waren Juden.

Wolfgang ging weiter. Aber er sah immer das schöne süße, tränengestreifte Gesichtchen des kleinen Thaddäus. Er dachte, Thaddäus hätte wohl ein Arier aussehen können, wäre ihr Name nicht Brenner gewesen. Der ältere Bruder - und vielmehr die Mutter - trugen jüdische Merkmale, nicht aber Thaddäus. Der Vater war ein kleiner, milder und höflicher Mann, nicht häßlich, aber schön bestimmt nicht. Wolfgang fragte sich, woher Thaddäus so viele Schönheit hätte vererben können: er sah so aus, wie einer der auf der Altartafel ihrer Pfarrkirche bemalten Engel.

Als er nach Hause kam, fragte er den Vater: "Warum ist die Bäckerei der Brenner zerstört worden? Was für Übel taten sie? Sind sie nicht immer ehrliche, höfliche und ruhige Kaufleute gewesen?".

"Weil sie Juden sind. Haß und Mißachtung schätzen nicht, ob der Andere diese Gefühle verdient oder nicht. Juden sind als Reichsfeinde angesehen - und dies reicht, um die Hände der Gewalttäter zu bewaffnen. Andererseits, wenn Juden so übel gehalten werden, muß drin ein Grund vorliegen, nicht? Es gibt kein Rauch ohne ein erzeugendes Feuer".

"Aber ihr Brot ist gut, ihre Preise sind ehrlich. Welche Rolle spielt es, wenn sie Juden sind?".

"Das geht auf uns nicht an, Wolfgang, da wir Gott sei Dank keine Juden sind. Wären sie klug, wären die Brenner schon längst geflohen".

"Wohin? Um was zu tun? All was sie haben ist nur ihr Lädchen und ihre ehrliche Arbeit!".

"Was ist denn das? Will mein Sohn die Rolle des Judenverteidigers spielen? Es ist ein von vornherein verlorenes Spiel, Wolfgang. Aber vor allem halte diese dummen Gedanken bei dir, sonst wir du sicher unangenehme Konsequenzen erleben".

"Aber Vater, was richtig ist...".

"Was richtig ist, ist von den Gesetzen festgesetzt. Alles, was darin enthalten ist, ist falsch und muß aus der Welt geschaffen werden".

"Wenn ein Gesetz festsetzt, daß die Adligen mit dem Fallbeil hingerichtet werden müssen, wie zur Zeit der Französischen Revolution, wäre es also richtig, sie alle umzubringen?".

"Ja, sicher. Und die klügeren Adeligen täten es besser, sich von ihrem Lande rechtzeitig zu entfernen, wie eben einige französische Adeligen zur Zeit der Revolution machten. Erinnere dich daran, Wolfgang, wer die Macht hat, wer gewinnt, der ist der Einzige, der Recht hat, der das große Wort führt, der das Recht hat, Richtiges und Unrichtiges zu entscheiden".

"Aus diesem Grund haben Sie sich rechtzeitig an der Seite desjenigen eingereiht, die Sie dachten, er würde die Partie gewinnen..." sagte ihm der Junge.

"Sicher. Und wie du siehst, habe ich es richtig getroffen" schloß der Vater mit befriedigtem Lächeln.

"Mutter dachte nicht wie Sie, Vater, in wie weit ich mich an sie erinnern kann" sagte ihm Wolfgang, wenig überzeugt.

"Deine Mutter war einfach eine Idealistin, eine gute Frau, aber charakterlos. Sie hatte eine abstrakte Idee um Gerechtigkeit. Sie war eine gute, arme Christin, sie hätte immer den linken Backen dargeboten... Sie besaß kein Wirklichkeitsgefühl".

"Der kleinere Brenner sah sehr erschrocken aus... er weinte. Was für ein Übel kann ein kleines Kind mit elf, zwölf Jahren begehen können? Welche Schuld kann er tragen, in einer Judenfamilie geboren worden zu sein? Und auf alle Fälle sind seine Angehörigen anständige Leute".

"Hast du es nicht in der Bibel gelesen, daß die Schulden der Väter auf die Kinder zurückfallen?".

"Und welche Schuld tragen denn die Brenner?".

"Nicht sie im Besonderen, so weit es mir bekannt ist. Aber die Juden haben Gottes Sohn zu Tod verurteilt, oder? Jetzt büssen sie es".

"Ich hielt Sie nicht so fromm, Vater: seit wann treten Sie keine Kirche mehr? Und wie kann eine Schuld, vielleicht nicht einmal der direkten Vorfahren der Brenner, sondern anderer Menschen, eine Familie zweitausend Jahre hindurch verfolgen?".

"Juden sind Halsabschneider, es ist weltbekannt...".

"Und die Brenner, Vater?".

"Nicht sie, denke ich, sonst wären sie nicht so arm. Aber die Schulden eines Volkes verspiegeln sich auf allen seinen Mitgliedern. Wachse, Wolfgang, werde nicht wie deine Muter. Du bist dabei, ein Mann zu werden, eines Tages wirst du daran kommen, unsere Druckerei zu leiten. Aber mit solchen Ideen würdest du sie in Konkurs geraten lassen".

"Ich versuche, zu wachsen, Vater. Daher versuche ich etwas zu verstehen, das sich um mich zuträgt" antwortete der Junge mit versöhnendem aber wenig überzeugtem Ton.

Thaddäus' erschrockenes, tränengestreiftes Engelsgesicht kam ihm immer wieder ins Gedächtnis und schuf ihm keinen Frieden.

Am 2. August erfuhr man, daß Staatspräsident Paul von Hindenburg gestorben war. Am 3. August hatte sich Hitler Reichs-Präsident und nicht nur -Kanzler, sowie auch Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht erklärt. Seine Macht war nunmehr absolut.

All das erschütterte keineswegs Baron Hermann-Lothar von Schlegel, dessen einzige Hauptsorge nur darin bestand, seine Druckerei nach Gebühr arbeiten zu lassen - und möglicherweise sie weiterhin zu entwickeln. Er hatte sein ganzes Kapital zur Bestellung der besten Druckmaschinen investiert, so daß den Mitbewerb anderer Berliner Druckereien gewonnen und von der Partei und der Regierung neuere Aufträge erzielt werden könnten.

Wer im Gegenteil erschüttert war, war sein Sohn Wolfgang-Siegfried. Er hatte seinen alten Schul- und Spielfreund Martin besucht (den Sohn des Wächters des von Kurfürstin Luise Henriette gebauten Schlosses) und von ihm erfahren, daß Helmut im Schutzhaftlager ihrer Stadt gesperrt wurde, der in einer ehemaligen Brauerei im vorigen Jahren eröffnet wurde.

"Hast du Nachrichten um Helmut?" fragte ihn Wolfgang mit trauriger Ironie.

"Ein mit Helmuts Vater befreundeter Wächter berichtet, daß es ihm nicht zu schlecht geht" sagte ihm Mark, als sie im schönen Schloßgarten spazierten, "er sagt auch, einen... Freund dort gefunden zu haben, er ist ein Häftling von Berlin, ein sechsundzwanziger Musikant, der ihn Musik unterrichtet..."

"Musik? Ich glaube Anderes..."

"Beim Anderen, worauf du dich beziehst, denke ich, Helmut habe doch gar nichts Neues zu lernen" grinste Mark. "Lieber, wenn du etwas Zeit hast, warum sehen wir seine Aufgaben nochmals durch?".

"Wo?" fragte der sofort interessierte Wolfgang.

"Im Schloß. Wenn keine Gäste aus Berlin kommen, geht niemand hin. Würde es dir nicht gefallen, im Schlafzimmer der Kurfürstin zu spielen, auf ihrem Bett? Wo sie flüstergemäß ihren Liebhaber empfing".

"Warum nicht? Es wird bestimmt besser sein, als auf unserer alten Matratze dort in der alten ehemaligen Werkstätte" schlug ihm sein Freund vor.

Obwohl er Friedrick vorzog, war es mit Mark nicht so schlimm. Er folgte seinem Freund bis zu einer Hintertür. Mark zog eine große Schlüssel von einer der beiden Schalen neben der Tür, machte sie auf und ließ ihn herein, dann machte sie wieder sorgfältig zu. Er führte ihn bis zum ersten Stock durch eine Lieferantentreppe und gingen in die elegante Barockgalerie hinaus. Durch ihre Schritte waren leichte Echos von den antiken Wänden zu hören.

Mark machte ein Tür auf: sie kamen ins Vorzimmer des Schlafzimmers der Kurfürstin. Die Möbeln waren durch weiße Staubschutz-Drapes bedeckt und gab dem Zimmer eine seltsame Atmosphäre, mit schwacher Beleuchtung durch die Sonne, die von den Fenstergittern einschlich.

Sie betraten das Schlafzimmer. Das Bett mit Himmel mit reichlichen Vorhangdrapierungen herum, herrschte im Zimmer thronweise.

"Willst du mal ein Fenstergitter aufmachen?" fragte ihn Wolfgang.

"Nein, von draußen könnten wir gesehen werden und vielleicht wollen meine Eltern wissen, wieso es auf ist... Man sieht schon genug. Ziehe mal deine Schuhe aus und schleichen wir ins Bett, auf!".

Sie knieten auf dem Bett, zogen sich einander aus, wo sie sich einander mit mitschuldigem Aussehen anlächelten und im voraus es kosteten, was sie dabei waren, zu machen.

"Du hast ihn schon steif" sagte ihm Mark vergnügt, als er ihn in seine Hand griff.

"Ich habe wirklich Lust... Letztlich kommt es sehr selten vor, in die alte Werkstätte zu gehen. Ich war gewöhnt, hin des öfteren zu gehen".

"Ich auch. Du bist ein Jahr jünger als ich - und doch du hat ihn so groß wie den Meinigen. Er gefällt mir sehr" sagte ihm der Freund, als er sich beugte, um ihn in den Mund zu nehmen.

Wolfgang ließ ihn machen einige Minuten lang und genoß die Beachtungen, die ihm sein Freund schenkte, indem er sein Becken hin und her bewegte. Nach einer Weile ließ er ihn aufstehen und umdrehen. Mark lächelte ihm an und legte die Hände auf das Bettkopfende. Wolfgang steckte ihn mit Vergnügen ganz glatt hinein, auch dank dem Speichel seines Freundes, das seinen Schwanz schmierte.

"Ach, ja, so...!" rief Mark, als er sein Becken zurückstieß und etwas bewegte, um ihn ganz in sich hereinzubekommen.

"Gefällt es dir, was?" fragte ihn Wolfgang, als er ihm die Hände auf die Brust legte und die Brustwarze abrieb, während er anfing, ihm hineinzustoßen.

"Ja, es gefällt mir sehr, wie du es machst. Auch Otto ist gut, aber du machst es viel besser" sagte ihm der Freund, ganz befriedigt.

Die Bettvorhänge wogten hin und her taktmäßig mit Wolfgangs heftigem Stoßen in seinen Freund.

"Ja, ich benötigte es sehr! Weißest du, daß mir dein Ärschchen sehr gefällt? Auf, dann kommst du daran!. Auf, auf!".

"Ja, nun..." winselte Wolfgang, dem Orgasmus nah.

Als er schließlich von seinem Freund herauskam und sich in der Stellung zur Gunstvergeltung legte, hielt ihn Mark: "Nicht so! Otto hat mich eine andere vergnügende Art unterrichtet".

"Wie, denn?" fragte ihn neugierig der Junge.

"Strecke dich auf dem Rücken aus, zieh deine Beine rauf und leg mir die Knöchel auf die Schulter... So, gut. Und jetzt..." sagte ihm Mark und stieß in seinen Freund hinein mit verschiedenen Schlägen.

Dem Wolfgang gefiel jene Sexart sehr und dachte, sie wäre die allerbeste, die er bisher hätte erfahren können. Helmut hatte sie ihn nie unterrichtet. Er fragte sich, woher Otto sie erfahren hätte.

Mark bewegte sich über ihn und lächelte ihm zufrieden an: "So gefällt es dir?" fragte ihn, als er ihm lustig seinen Kolben hinein drehte.

"Ja, es gefällt mir sehr" antwortete Wolfgang und dachte, es wäre ein Schade, Mark hätte keinen Kuß gerne: in jener Stellung wäre es viel leichter und besser gewesen als in anderen.

CONTINUES IN KAPITEL 2


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(Sorry, I can't speak German... Andrej)