USUAL DISCLAIMER

"VATERLIEBE" is a gay story, with some parts containing graphic scenes of sex between males. So, if in your land, religion, family, opinion and so on this is not good for you, it will be better not to read this story. But if you really want, or because YOU don't care, or because you think you really want to read it, please be my welcomed guest.

VATERLIEBE KAPITEL 25
FÜR GABE VERGEBEN

"Warum glaubst du, er hätte es machen können?" fragte Torsten, als sie in ihrem Wohnhaus zurück waren und ihr, von zwei Polizeiagenten geleiteter Page mit seinen wenigen Personaleffekten wegging.

"Wirklich kann ich es nicht verstehen. Keine Probleme sahen aus, vorzuliegen. Wir haben ihn immer sehr gut behandelt. Daß ich ihn gekündigt hätte, sieht mir ein zu schwacher Grund aus... Haß gegen Ausländer? Oder Haß und Mißachtung gegen zwei sich einander liebende Männer? Er hatte nichts zu verdienen, uns anzuklagen, und verurteilt zu sehen".

"War er verärgert, als du ihm mitteiltest, daß er nicht mehr bei uns gearbeitet hätte?".

"Nicht soviel, wie ich im Gericht habe verstehen lassen, er sah nur etwas enttäuscht aus, daß wir ihn ins neue Haus nicht mitführten. Ich habe etwas übertrieben, um die Sache vor den Augen des Richters glaubenswert werden zu lassen".

"Man ist nie vorsichtig genug auf dieser Welt" kommentierte Torsten.

"Es stimmt. In unserem neuen Haus, mit unseren neuen Dienern werden wir besser sein. Da sie auch wie wir sind, und gepaart, werden sie kein Interesse haben, uns nicht zu decken, im Gegenteil. Er sah wie ein anständiger Mann, unser Ex-Page, zufrieden mit uns zu arbeiten. Wirklich kann ich mir nicht darüber im klaren werden, was ihm eigentlich eingefallen ist".

Torsten und Nikolaus gingen zu ihren Freunden zum Besuch, denen sie ihre Ungelegenheit erzahlten und die Gefahr, die sie gelaufen hatten, wirklich auf der Tat ertappt zu werden.

"All das ist wirklich seltsam... " kommentierte Henry. "Aber glücklicherweise hast du, Nikolaus, das rechtzeitig geahnt, was in Begriffe war, sich zu ereignen, als du jene seltsamen Geräusche und Wispern hörtest, so daß ich euch rechtzeitig habt bereiten können. Vielleicht hatte euer Page irgend einen persönlichen Grund, der uns immer unbekannt bleiben wird. In meiner Lebenserfahrung habe ich bemerkt, daß diejenigen, die Leute wie uns hassen und verfolgen, meistens unsichere Leute sind, was ihre Sexualität anbelangt. Meines Erachtens kann sich ein normaler, gesunder und ausgeglichener Mensch entweder zu, anderen Sex oder zum Eigenen fast gleichgültig angezogen fühlen. Sowohl mit seinem Sex als auch mit dem anderen, reagiert der Körper dem intimen Kontakt. Und auch das Herz kann starke Zuneigung und Anreizung gleichweise haben. Ich weiß es nicht, warum das vorkommt, aber auf einmal setzt sich ein jeder von uns zu einer oder der anderen Richtung fest. Vielleicht ist es ungeboren, vielleicht kommt es auf die persönlichen Erfahrungen an, vielleicht auch der Sozialdruck oder was weiß ich sonst treibt uns dazu an, exklusive Wahlen zu treffen... Aber ich habe auch bemerkt, daß wer diese Möglichkeiten, sei es bewußt oder unbewußt akzeptiert, der akzeptiert auch, daß andere von ihnen verschieden sind. Wer im Gegenteil unfähig ist, diese zweifachen Tendenzen, diese Verschiedenheiten in sich selbst zu akzeptieren, der macht alles, was in seiner Macht ist, um sie auch in den anderen aus der Welt zu schaffen, in der Enttäuschung, somit befriedigt zu sein. Daher entsteht mindestens Mißachtung, aber auch Haß und Verfolgung. Vielleicht versuchte euer Page dadurch, euch zu beschuldigen und bestrafen zu lassen, von sich selbst den Teil von sich, den er nicht zu akzeptieren weiß. Hauptsache ist jedenfalls, daß alles gut beendet ist, obwohl es sich um eine unangenehme Erfahrung dabei gehandelt hat, im Gefängnis der Regierung Seiner Gnädigen Majestät unseres Königs Georg III, Gäste zu sein. Besonders für euch, in einem fremden Land und ohne Kenntnis sowohl unserer Gesetze als auch unserer Gerichtsordnung. Auf alle Fälle hattet ihr das Recht, von einem Rechtsanwalt für eure Verteidigung beigestanden zu werden. Wurdet ihr nicht davon unterrichtet?".

"Nein. Jedenfalls war es eine interessante und instruktive Erfahrung. Und schließlich haben wir ein paar Tage auf Unterkunft und Verpflegung als Gäste eures Königs verbracht... trotz der düsteren Zellen und der bestimmt nicht allerbesten Speise" sagte Nikolaus lustig.

Endlich konnten sie in ihr neues Haus umziehen, das William den Wünschen und Erfordernissen der zwei Jungen eingerichtet hatte. Diese lernten auch di zwei Paare ihrer neuen Diener kennen, wovon sie einen positiven Eindruck bekamen.

Nun, während Nikolaus auf der Akademie seine Studien fortsetzte, verbrachte Torsten seine Zeit mit William, der ihn seinen eigenen Beruf belehrte.

Sir William war ein außerordentlich angenehmer Mann und das Vertrauen und die Freundschaft zwischen Torsten und dem Mann nahm zu und bekräftigte sich.

Daher kam es eines Tages vor, während sie miteinander über ihre Vergangenheit sprachen, so erzählte Torsten dem William seine ganze Geschichte, ab dem Tag als der Vater von Nikolaus bis nach Pätsch, dem Torstens Dorf, herauf gekommen war, um ihn "im Kauf zu nehmen", dann wie Otto ihn für sein Vergnügen verwendete, und wie Heinz ich zum Schach spielte und ihn von seinen Freunden ausnutzen ließ... so wie auch alle Einzelheiten, die Nikolaus für ihn gemacht hatte, um ihn zu befreien, bis zum Opfer, sich selbst von seinem Bruder an seiner Stelle nehmen zu lassen.

"Derartige Schanden gibt es leider auf dieser Welt" kommentierte William, "aber ich freue mich, daß du trotz all dieser Schanden ein guter, gesunder und lustiger Junge sowieso hast bleiben können, auch nach allem, das du hast erleiden müssen".

"Wäre es nicht so gewesen, William, da hätte ich mein Leben wirklich hundertfach verschlimmert, als es mir manchmal gewesen ist. Wenn wir gegen das Übel, das wir erhalten, mit Groll, Haß oder mit Segensverdammung reagieren, beschädigen wir nur uns selbst. Man muß daran denken, daß nach der Nacht der Tag kommt und daß nach dem Winter der Frühling wiederkommt".

"Ja, es stimmt, aber leider kommt nach dem Tag die Nacht wieder und nach dem Herbst kommt wieder der Winter... " kommentierte Williams.

"Aber nachts wird geschlafen und winters wird sich gedeckt und geschützt, in Erwartung des neuen Tages und des neuen Frühlings. Andererseits, William, ausgerechnet vor wenigen Tagen hast du mich gelehrt, daß dank dem Dasein des Schändlichen wir in der Lage sind, das Schöne zu schätzen. Wäre alles gleichweise schön, hast du mir erklärt, würden wir uns nicht einmal darüber im klaren. Vielleicht, hätte ich ein immer annehmliches, immer leichtes Leben gehabt, könnte ich jetzt mein großes Glück so intensiv nicht genießen, meinen Nikolaus zu lieben und von ihm geliebt zu werden".

"Weise Worte, mein Junge, die noch weiser sind auf dem Mund eines noch nicht zwanzigjährigen Jungen. Du und Nikolaus seid ein sehr schönes Paar. Ich muß dir bekennen, daß es für uns, Henry und mich, fast eine neue Jugend gewesen ist, uns um euch beide zu kümmern. Auch unser Verhältnis ist frischer, schöner und konsequent reicher geworden, seitdem ihr unsere Freundschaft akzeptiert habt. Wenn wir euch zusammen sehen, gießt dieses Schauspiel in uns so ein zartes Gefühl ein, daß auch unsere Zärtlichkeit zueinander zunimmt. Dessen sind wir euch dankbar, so wie auch eurer Freundschaft".

"Wir auch sind euch dankbar, und nicht nur für die materielle Hilfe, die ihr uns geleistet und weiter leistet. Du und Henry seid wirklich für uns jene Väter, die unsere Fleisch- und Blutväter nicht in der Lage waren, für uns zu sein.

"Aber sag mir mal an, Torsten, darf ich dir eine sehr intime Frage stellen? Wenn es dir annehmlich ist, kannst selbstverständlich mir nicht antworten".

"Welche Frage auch immer werde ich beantworten".

"Kommt es dir nie vor, jemandem zu sehen, der dir schöner, interessanter, anreizender als dein Nikolaus aussieht? Und wäre so der Fall, wie würdest du reagieren?".

Torsten lächelte: "Ja, manchmal kann es vorkommen. Aber siehst du, wenn dein Geliebter auf dich das Vorrecht hat, dann kommt es dir selbstverständlich, nichts Anderes zu wünschen. Du kannst den anderen nicht mehr geben, was dir nicht mehr gehört, weil es du demjenigen gegeben hast, der dich liebt und den du liebst. Es fällt dir nicht einmal mehr ein".

"Und sollte die euch aneinander bindende Liebe zu Ende kommen?" beharrte der Mann.

"Sollte sie enden, hieße das, daß entweder einer oder der andere von uns für den anderen zu leben aufhört, daß der andere nicht mehr wichtiger als wir selbst ist. Nur Egoismus kann Liebe killen. Aber der Egoist ist wie die Katze, die ihrem Schwanz hinterläuft und verärgert sich, weil sie ihn nicht erreichen kann. Und der Egoist kann sowieso einen anderen nicht lieben, weil er liebesunfähig ist".

"Ein schönes Bild. Ich bin mit dir einverstanden. Aber noch eine Frage... Nach mehrjährigem Zusammenleben, könnte dir der andere nicht zum Überdruß werden, dir gleichgültig werden? Wenn du ihn gründlich kennst, könntest du angetrieben werden... andere Länder durchzuforschen?".

"Wer glaubt, den anderen gründlich zu kennen, entweder ist er oberflächlich oder täuscht er sich. Kann der Mensch die ganze Schöpfung in seinem ganzen Leben kennen, so lang es sein mag? Jedes Land, jeden Himmel, jedes Meer und jedes Dorf? Wie lange muß ein Leben dauern, um diese Kenntnis zu erreichen? Nun gut, noch weil schwieriger ist es, den anderen unter jedem Gesichtspunkt zu kennen. Daher wird nie aufgehört, zu entdecken und zu lieben... kein Raum für Überdruß!".

"Kann die ununterbrochene Durchforschung Müdigkeit nicht erwecken?".

"Vielleicht. Aber wenn man mit ununterbrochenem Atmen müde wird und damit aufhört, wurde es vielleicht zum Tod führen. Sollte unser Herz nicht mehr schlagen, weil es zu müde ist, so endet das Leben. Hört man auf, zu lieben, stirbt man sowieso, obwohl dem Anschein nach der Körper nach wie vor geht. Gewiß wird der Tag kommen, daß mein Herz zu schlagen aufhören wird, an dem mein Atem halten wird. Aber ich hoffe, daß der letzte Schlag meines Herzens dem Nikolaus sagen wird: ich liebe dich! Daß mein letztes Atem ein Liebeswort für ihn sei. Sollte es nicht so sein... würde ich gerne vorziehen, nie geboren worden zu sein. Was macht aus einem Menschen zu einem Mann, wenn nicht die Liebe? Was unterscheidet einen Menschen von der ganzen Natur, von der ganzen Schöpfung, außer seiner Liebesfähigkeit?".

"Du bist weis, tief und poetisch, wie dein Nikolaus von dir sagt" kommentierte William mit einem Lächeln.

"Ich bin nur ein Junge, der versucht, seinem Leben einen Sinn zu geben. Nichts Anderes" .

"Und scheint dir das wenig?".

"Nein, weder wenig noch viel... es scheint mir nur richtig" kommentierte Torsten lustig.

"Wenige andere, besonders Jungen mit deinem Alter, haben in sich so ein großes Reichtum".

"Vielleicht weil man von anderen falschen Reichtümern, seien sie Gold oder Ruhm, Besitz oder Macht, verblendet ist... All diese minderwertigen Sachen sind zum Ende, zum Selbstverbrauch bestimmt".

"Aber Geld und Behaglichkeit machen Leben angenehmer. Sie helfen zu besserem Leben".

"Sie helfen, sicher, aber sie sind nicht die Hauptsache. Vielleicht sollen wir lernen, die Sachen in unserem Leben richtig anzuordnen, wo wir deutlich unterscheiden sollen, was wesentlich, nützlich, gefällig, überflüssig, unnützlich und schädlich ist... ".

"Wer hat dich all das gelehrt?".

"Niemand und alle... ich entdecke es jetzt nach und nach und hoffentlich werde ich nie aufhören, jeden Tag etwas mehr zu entdecken und zu verstehen. Das ganze Leben ist nichts Anderes als eine lange Reise".

"Und wo ist die Ankunft?".

"Das weiß nur Gott".

"Aber Gott existiert nicht".

"Wenn es so ist, dann weiß es niemand" schloß Torsten mit einem Lächeln.

Nach Hause zurück, fand Torsten auch Nikolaus soeben zurück. Er hielt einen Brief in der Hand und las ihn mit aufmerksamem Ausdruck.

Als er Torsten sah, zeigte er ihm das Blatt und sagte: "Nachrichten aus Innsbruck. Otto schreibt mir. Es scheint, daß unser Herr Vater im Sterben liegt... Er sagt mir Bescheid, nach Hause baldmöglichst zurückzukommen, in der Hoffnung, daß ich komme, bevor unser Herr Vater weggeht".

"Willst du, daß ich die das Reisegepäck bereite? Soll ich dich begleiten?".

"Ich habe noch nicht entschieden, ob hinzufahren".

"Er ist doch immer dein Vater".

"Weniger als Henry für mich geworden ist".

"Er hat dir das Leben gegeben und ohne ihn weder hätte ich deine Liebe noch hättest du die Meinige".

"Daher glaubst du, ich solle hin?".

"An deiner Stelle würde ich hin".

"Er verdient es auf keinen Fall... und solltest es mehr und besser als irgendwer sonst wissen".

"Auch wenn er es nicht verdient, warum ihm diese Gabe verweigern? Eine Geschenk wird gegeben, auch ohne Verdienst des anderen. Ein Geschenk wird ohne weiteren Grund gegeben, als die Freude, es zu geben. Aber sicher, wenn du dich nicht in der Lage fühlst... kommst du selbst daran, darauf die Entscheidung zu treffen".

"Und kämst du mit?".

"Wenn du es willst, werde ich sehr gerne mitkommen".

"Jenes Haus wiedersehen... die scheußlichen Ereignisse ins Gedächtnis zurückführen, die sich darin zugetragen haben... ".

"Nicht den Orten, sondern unserem Herzen ist Gedächtnis gebunden".

"Hast du meinem Herrn Vater und meinen Brüdern verziehen?".

"Für Gabe vergeben. Ja, ich habe ihnen verziehen. Ohne sie, auf jeden Fall, hätte ich dich nicht".

"Ja, du hast Recht. Nun gut, laßt uns hin" beschloß Nikolaus.

Sie ordneten ihre Sachen in London, unterrichteten ihre Freunde und fuhren weg.

Alsbald sie in Innsbruck gelangten, erfuhren sie, daß der Baron noch lebte, obwohl er immer öfter in Ohnmacht fiel.

Otto sah Torsten wie sein Bruder anzogen und fragte spöttisch Torsten: "Also ist es so, daß Diener in England bekleidet werden?".

"Ich glaubte, du hättest mich geschrieben, für unseren Vater zu kommen, nicht um Torstens Anzüge zu kritisieren. Jedenfalls bekleidet er sich wie es ihm bestens beliebt: er ist nicht mehr mein Diener, sondern mein Gefährte".

"Gefährte! Was für ein geschicktes Wort, um den zu bezeichnen, den du fickst... oder von dem, du dich höchstwahrscheinlich ficken lässt... " erwiderte immer spöttisch Otto.

"Ja, sicher, ich vergaß, daß für dich Ficken fast ein Lebensgrund ist... selbstverständlich nach Geld".

"Pfeif nicht aufs Geld, dem dank du dir deinen langen Urlaub in London mit deinem Lustknaben. Was hättest du nämlich machen können, ohne das Geld unseres Vaters? Du wärest nur ein zerlumpter Mensch, ein elender Bettler und höchstwahrscheinlich hätte dich dein kostbarer... Gefährte bereits seit lange vor die Tür gesetzt, um sich in irgend ein anderes Bett aufnehmen zu lassen".

"Wenn du deine Gattin oder deine Liebhaberinnen fickst, wetten, daß du eine immer goldmünzenvolle Geldbeute am Leib gebunden hältst, um sie an jedem Schlag und Stoß bimmeln zu hören. Du, armer Otto! Wie viel du mich dauerst! Ich hielt dich für etwas besser als Heinz... aber hätte sich mal je ein Unterschied gegeben, stelle ich fest, daß dieser nunmehr wirklich unwahrnehmbar ist. Andererseits liegt die Schuld nicht an euch, sondern an dieser verdammten Familie".

"Weshalb bist du dann zurück, wenn du sie so viel verabscheust?".

"Ja, weshalb? Zwecklos, daß ich es dir erkläre, ich bin hundertprozent sicher, daß du ohnehin nicht in der Lage wärst, es zu verstehen. Bezüglich des Gelds, das mir unser Herr Vater nach London zukommen ließ, da du jetzt daran kommst, die Taschenschnüre zu halten, kannst du aufhören, es mir zuzusenden. Von meiner Familie hätte ich mir gerne etwas mehr als Gold oder Wohlstand erwartet. Aber bestimmt, ihr könnt es nicht geben, was ihr nicht habt, das ihr nicht einmal wisset, daß es sich gibt. Halte dich eng dein Geld, genieß es, mach die Liebe mit... das geht auf mich nicht mehr an. Jetzt, Herr Baron, möchte ich meinen Herrn Vater zum letzten Mal sehen, denn ich bin nur zu diesem Zweck hergekommen".

"Ich vermute, daß du in diesen Tagen deinen Lustknaben in deinen Schlafzimmern, in deinem Bett mit willst".

"Ein Lustknabe kann schlafen, wo es ihm beliebt; im Gegenteil wird Torsten selbstverständlich in meinem Zimmer, in meinem Bett, noch mehr, zwischen meinen Armen schlafen".

"Wozu diese unnützliche und verfängliche Unterscheidung sehe ich es nicht".

"Und sieh es weiter nicht, das geht auf mich nicht an".

Als Nikolaus allein im Zimmer seines Vaters war, war der Mann unbewußt. Der Junge saß neben dem Bett und blickte ihn: er war wachsbleich, atmete laut und mühsam.

Nikolaus dachte, er hasste den Mann nicht. Er missachtete ihn auch nicht. Ihm tat er nur leid. Er war todesnah, vom Prunk umhüllt, aber auch von Gleichgültigkeit und Umtrieben. Was hatte ihm sein Barontitel, der Besitz einer Bank geholfen, so wie auch befürchtet und verehrt zu sein? Er war da ganz allein, obwohl das Haus von Menschen wimmelte.

An der Tür wurde leicht geklopft, was ihn von seinen Gedanken abwandte. Es war der Familienarzt. Er trat ein, untersuchte den Baron, dann wandte er sich an Nikolaus und sagte:

"Er hat nichts mehr, woran zu denken. Ihr Herr Vater der Baron ist am Ende seiner Reise. Sie sind kaum rechtzeitig gekommen".

"Rechtzeitig, sagen Sie? Wozu rechtzeitig?" fragte Nikolaus.

"Zum letzten Gruß... oder Auf Wiedersehen', wenn Sie gläubig sind".

"Sind Sie gläubig, Herr Doktor?".

Der Mann guckte ihn überrascht und sagte: "Nu... gewiß. Ich besuche sonntags die Messe".

"Ach, ich verstehe".

"Was ist los? Wer ist da?" fragte die heisere, leise Stimme des Barons.

"Ihr Sohn Nikolaus und Ihr persönlicher Arzt, Herr Baron... " beeilte sich der Arzt, sich auf den Sterbenden beugend.

"Nikolaus... wenn man dich einberufen hat, heißt es, daß ich bald sterbe. Komm mir näher heran, ich kann dich nicht sehen. Ach, hier ist du. Du bist von London gekommen... Jener Diener, ist er hier auch mit?".

"Er ist in meinem Quartier, Herr Vater".

"Es war ein guter Kauf... er hat euch drei gedient, wie vorgesehen. Ja, und es hat wenig gekostet".

"Ja, Herr Vater, es war ein sehr gutes Geschäft, ein sehr guter Kauf, wie Sie sagen. Der allerbeste, das Sie je in Ihrem ganzen Leben hätten machen können. Sicherlich hat er Ihnen vielmehr geleistet, als Sie angelegt haben. Dafür mindestens muß ich Ihnen dankbar sein, außer der Tat, mir das Leben gegeben zu haben. Gehen Sie hin in Frieden, Herr Vater. Wer weiß, ob von da droben, wenn es sich eine Zukunft überhaupt gibt, sie endlich mal verstehen können, was denn das Leben ist".

"Eine gute Investition, ja... " flüsterte der Mann, der endgültig schwieg.

Der Arzt beugte sich auf ihn, betastete ihm den Puls auskultierte ihn. Dann ließ er ihm mit zwei Fingern die Augenlidern ab, hob die Biegung der Bettleinen und deckte ihm das Gesicht.

"Er ist aufgegeben... " sagte Nikolaus mit traurigem Ausdruck, "ruhig".

"Ja, ruhig und stolz auf seine allerbeste Investition, obwohl er bestimmt nicht davon bewußt war, warum es die allerbeste war. Jetzt kann ich ruhig nach London zurück und die Fruchte seiner Investition genießen. Danke, Herr Doktor, für alles, was Sie für meinen Herrn Vater zu machen versucht haben".

CONTINUES IN KAPITEL 26


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