USUAL DISCLAIMER

"GEHEIMELEBEN EINES KOMPONISTEN" is a gay story, with some parts containing graphic scenes of sex between males. So, if in your land, religion, family, opinion and so on this is not good for you, it will be better not to read this story. But if you really want, or because YOU don't care, or because you think you really want to read it, please be my welcomed guest.

GEHEIMELEBEN
EINES KOMPONISTEN
Autor Andrej Koymasky © 2011
geschrieben am 26. April 2003
Deutsche Übersetzung: Mario Mosa
KAPITEL 6
EINE GROSSZÜGIGE DAME

Für Niklos fing eine seltsame Zeit an, in der er sich entzweit fohlte. Ein Teil von ihm verliebte sich je mehr in den jungen schönen Italiener, ein anderes Teil mißachtete und haßte je mehr Berthold. Dem jungen Italiener klappte es nicht immer, sich zu befreien, aber sobald es ihm möglich war, dann lief er zu Niklos zur Mittagessenszeit schnell gerannt und die beiden machten Liebe.

Jeweils Berthold ihn ausnutzte, fühlte Niklos in sich selbst wachsenden Ekel und nach vielen Jahren weinte er oft schweigsam. Manchmal hegte er sogar killerische Gedanken... Er wäre gerne weg geflohen, bis zum Weltende zusammen mit Bruno, so fern als möglich vom Impresario.

Trotz seiner Gefühllosigkeit, wurde sich Berthold sehr bald darüber im klaren, daß sich sein Protegé einigermaßen änderte. Er versuchte, mal zu verstehen, was mit ihm los wäre, er versuchte, bei Niklos vorzufühlen, ihn sprechen zu lassen, aber der junge Komponist wiederholte immer, daß nichts los war, nur sich müde zu fühlen, schließlich, oft an Kopfweh zu leiden.

Am Palast der Fürstin Franziska Karla Josepha von Horstemberg-Windischgraetz taten so, als ob sie sich einander nie kennengelernt hätten - und es klappte ihnen sehr gut, besonders Bruno. Trotzdem war Berthold immer verdächtiger und unruhiger. Er ante vor, daß der junge ungarischer Komponist ach zehnjähriger unbeschränkter Herrschaft bereit war, ihm wegzufliehen.

Es waren keine konkreten Verdachte, es war etwas Unwillkürliches, der Instinkt des Raubtiers, der sich sein Opfer wegfliehen fühlt.

Bruno kam sofort nach dem Mittagessen zu Niklos wieder. Wie sie vorsichtshalber machten, ließ Bruno seine Kleider in der Badestube auf dem Balkon, wo Niklos mit wachsendem Vergnügen und wachsender Liebe auf ihn wartete.

"Mein lieber, du hast mir gesagt, daß dein Vertrag mit Willibald bald abläuft, was?".

"Ja, mit meinem letzten Konzert im Palast der Fürstin".

"Gut. unterzeichne nichts mehr mit ihm. Ich organisiere ein Plan, um von Wien wegzureisen, wie ich dir versprochen hatte".

"Aber Bruno, bist du ganz sicher? Alles verlassen... ich..." sagte ihm unsicher Niklos, der ihn streichelte.

"Du sollst nichts verlassen. Wir werden alle deine Sachen mitnehmen. Und dort, wohin wir fahren, werde ich dir neue Verträge finden. Habe ich dir nicht gesagt, daß ich alles organisiere?".

"Aber wo werden wir hin? Und zum Transport aller meiner Sachen, insbesondere der Bücher und Partituren, sowie auch zum reisen wird es viel Geld kosten und du weißt wohl, daß ich leider über kein Geld verfuge".

"Wir werden alles von hier wegschleppen. Es wird kaum mehr kosten. Und ich suche das nötige Geld, du brauchst nicht, darum besorgt zu sein" sagte ihm Bruno, als er ihn küßte und seinen schönen nackten Körper gegen den seines Geliebten streichelte.

"Aber wo werden wir hin? " fragte Niklos.

"Im Moment nach Triest. ich habe soeben die antwort eines Freundes von mir erhalten, der mich ausrichtet, um damit anzufangen, alles an seine Adresse abzuschicken".

"Willibold wird alles unternehmen, um mir die Abfahrt zu verhindern... und er ist allmächtig".

"Aber willst du auf alles verzichten und mit ihm bleiben, oder willst du mit mir kommen?" fragte ihn Bruno und streichelte ihn.

"Nein, ich hasse ihn! Ich möchte mit dir hinweg!".

"Und dann, mein lieber? Hab ich dir gesagt, um nichts besorgt zu sein, oder? Vertraue dich auf mich!".

"Ja... ich vertraue mich, aber...".

"Schhhh...!" sagte Bruno und küßte ihn wieder.

"Nimm mich, mein lieber, ich benötige dich!" flüsterte ihm Niklos.

Bruno lächelte ihn zart an und bereitete sich dem Geschlechtsverkehr mit den geliebten Jungen vor. Er war nah, ihn zu nehmen, als sie ein Schrittegeräusch auf der Treppe hörten.

"Ach, du. liebe Zeit! 's ist Willibald!" flüsterte Niklos erschrocken.

Die beiden sprangen eilig vom Bett herunter und Bruno lief ins Balkon schnell gerannt und sperrte sich in der Waschstube ein. Niklos hatte soeben die Balkontür zugemacht und war bereit, aufs Bett zurückzusteigen, als sich hinter ihm die Tüte aufmachte.

Bertholds stimme klang trocken: "Was machst du da ganz nackt?" und griff den jungen Komponisten mit einer hand, so daß er sich umdrehte.

Mit bebender stimme sagte Niklos: "Sie hatten mir gesagt, mein Herr, daß Sie mich hier zu Hause jederzeit nackt finden wollen...".

Der Mann lächelte: "Ja... es stimmt... Also wartetest du auf mich, was?".

"Nein, mein Herr, Sie kamen nie her um diese Zeit... aber da ich nicht weiß, um wieviel Uhr Sie her kommen wollen, Habe ich mich daran gewöhnt, jederzeit nackt zu sein" antwortete Niklos bebend, in der Hoffnung, der Mann würde seiner Lüge glauben und in die anderen Zimmern nicht kontrollierte.

"Deshalb bist du immer bereit, meinen Schwanz in deinem Arsch zu bekommen. Sehr gut, ja, sehr gut. Also streck dich aufs Bett aus,, ich hab wirklich große Lust, dein Ärschchen zu ficken, meinen ganzen Schwanz hineinzustecken",

Niklos hätte ihn gerne vermeiden wollen, aber er fürchtete sic davor, im Verweigerungsfalle den Mann argwöhnisch zu machen. Daher gehorchte er dem Befehl uns strecke sich aufs Bett bäuchlings aus und grätschte die Beine. Der Mann machte sie seine Kleider auf, näherte sich dem Bett und fing an, den Jungen in die Arschbacken zu kitzeln, sie zu betasten und ihm einen Finger ins Loch zu dringen.

"Niklos, seit dem ersten Mal sind zehn Jahre vergangen, trotzdem gefällst du mir sehr nach wie vor: dein Körper ist unbehaart und glatt wie damals geblieben. Deinen schönen Arsch zu ficken ist immer ein wirklicher Genuß. Nunmehr gehörst du mir, mein Junge. Du gehörst mir in Leib und Seele. Du bist mein, nur mein, vergiß es nie!".

"Wie könnte ich es vergessen, mein Herr? Sie nieten es mir immer auf, mit Ihrem Ding dort unten!".

Der Mann lachte: "Ja, du hast Recht: jeweils ich dich ficke, siegele ich dich ab! Ein Fleischsiegel auf eine Fleischurkunde! Und mein Same ist der Siegellack, der bezeugt, daß du mir gehörst. Grätsche deine Arschbacken, denn ich will dich schon wieder abstempeln! Ach, Niklos, du bist viel besser als eine Hure! Immer bereit fertig, von einem wirklichen Mann gefickt zu werden!",

Willibald stieg aufs weite Bett und sank mit einzigem starkem Stoß auf den Jungen. Dann begann er in ihn mit der üblichen Gewalt hineinzudringen.

Niklos fühlte ihn sich heftig auf ihn hin- und herwerfen, sein Außeratemkeuchen und rauhstimmiges Ächzen und fühlte als je tieferen Haß gegen jenen Mann, der ihn besprang, wie ein Stier eine Kuh bespringt. Diesmal haßte er ihn noch mehr als je, auch weil er bis vor wenigen Augenblicken auf jenem gleichen Bett lag, aber zwischen den Armen seines liebenden und geliebten Jungen.

Endlich, nach verrückten Stößen und starkem Stöhnen, entlastete sich der Mann auf ihn. Dann stieg er aus dem Bett und nachdem er sich von Niklos hatte putzen lassen, ging er grußlos weg, wie er stets machte. Aber auf der Schwelle drehte er sich um und blickte ihn mit hartem Ausdruck.

"Niklos, erinnere dich daran: ich habe ein wachsames Auge auf dich. Du bist mein und wirst mein so lange bleiben, bis ich selbst auf dich verzichten werde. Vergiß es nie!". Das sagte er und ging hinaus.

Als Niklos die Türe unten zugemacht hörte, stand er aus dem Bett auf, kontrollierte er der Sicherheit halber mit einem Blick auf der Treppe, daß der Mann wirklich ausgegangen war, dann lief er zum Balkon schnell gerannt, um die Türe der Waschstube aufzumachen; sie war von innen zu. Er klopfte leicht.

"Ich bin's, Bruno... er ist hinweg" flüsterte er.

Die Türe machte sich auf. "Er ging nie weg, das Schwein! Ich benötige dich, Bruno! Ich bitte dich!".

"Du brauchst auf keinen Fall, mich zu bitten, mein Schatz" sagte ihm zart der Junge, als er ihm eine tränengestreifte Wange streichelte.

Er führte ihn bis zum Bett, bestieg es mit Niklos umarmte ihn ganz eng - und küßte ihn.

"Nimm mich, Bruno. Ich bin dein, nicht jenes... jenes...".

"Ja, mein Schatz, ja. Du bist mein, wie ich dein bin... Komm, mein Liebling" flüsterte ihm Bruno, der ihn schließlich nahm.

"Ja... ja... so... oh, Liebling... noch stärker... ferne von mir seine Erinnerung, seine Anwesenheit... oh, Bruno... mein geliebter..." seufzte der Junge aufgeregt und freuden- und genußvoll, weil er jetzt endlich die Liebe machen konnte.

Sie machten die Liebe noch länger als gewöhnlich, bis Bruno bemerkte, daß sein Geliebter sich ziemlich aufgeheitert hatte. Als sie sich dann befriedigt fühlten, druckte ihn Bruno in seine Arme und Beine und blieb noch länger mit ihm, wie ob er ihn fast wiegen wollte.

"Ja, Bruno, ich bitte dich... führ mich bald weg von hier! Auch auf die Gefahr hin, alle meine Sachen hier verlieren zu müssen!".

"Du wirst nichts verlieren, mein Schatz. Du wirst mal sehen, daß du bald... frei sein wirst".

"Und ich werde nur dein sein".

"Du bist schon mein, mein Geliebte. Und bald wird dich niemand mehr sonst berühren dürfen, das schwöre ich dir. Bertraue dich auf mich, mein lieber".

Bruno ging hinaus und kam eilig zum Palast zurück. Er hatte tiefen Pein und starke Wut bekommen, als er feststellte, daß sein Niklos vom Impresarios Besuch verstört war. Er mußte alles auf eine Karte setzen, er mußte ihn am Baldigsten weg von Wien abführen.

Am nächsten Morgen zog er seine Livree an und fragte den Hausverwalter, ob die Frau Fürstin im Palast war. Er erfuhr, daß sie im kleinen fliederblauen Salon las, daher wagte e hin und klopfte an der Tür.

"Herein" antwortete von innen die Fürstin mit ihrer Altostimme.

"Verzeihen Sie, Frau Fürstin, daß ich Sie zu stören wage" sagte Bruno am Eintritt und sich beugend.

"Oh, mein junger schöner italienischer Page... Herein, Bruno Leopold. Was führt dich her?" fragte die Dame, die ihr Buch aufs Schoß niederlegte. Die Dame saß auf einer kleinen Couch und zog ein und grünes dürrblattfarbiges Kleid an mit weiter Krinoline mit vier Volants und das breite Dekolleté war mit dreifachem Umfang von kleinen fehlerfreien Schwarzperlen umhüllt. Ihr weißes Haar war hinten versammelt und von einem Spitzeband und Haarnadeln gehalten, von denen Trauben, ebenfalls aus Schwarzperlen, hingen.

Bruno blieb der Fürstin gegenüber in ehrfürchtiger Haltung dastehen.

"Verzeihen Sie mir, Frau Fürstin, daß ich wage, Sie zu stören" sagte Bruno mit Beugen am Eintritt.

"Oh, mein junger schöner italienischer Page... Komm herein, Bruno Leopold, was führt dich her?" fragte die Dame, die sich das Buch auf den Schoß legte.

Die Dame saß auf einer kleinen Couch, zog ein grünes dürrblattfarbiges Kleid mit weiter Krinoline und mit vier Volants an, und ihr reiches Dekollete war von einem dreifachen Kreis von kleinen, perfekten Schwarzperlen umhüllt. Ihr weißes Haar war von einem Band aus Spitze und von großen Haarnadeln hinten gesammelt und festgehalten, von denen Trauben, ebenfalls von Schwarzperlen, hingen.

Bruno blieb in respektvoller Haltung der alten Dame gegenüber stehen.

"Verzeihen Sie mir, Frau Fürstin, daß ich Sie störe, aber ich darf Ihre Hilfe erflehen".

"Erflehen... geht es als um eine so schwere Sache?".

"Ja, meine Fürstin. Wenn Sie so gut und geduldig sind, mich zu erhören, werden Sie schließlich über mich nach Belieben verfügen können, mich in Gefängnis sperren lassen, oder aber mich anordnen, Sie nicht weiter zu stören und alles zu vergessen... oder aber mir die Hilfe gewähren, um die ich erflehung halber her gekommen bin".

Die Dame war vom ernsten und intensiven Ton ihres Pagen getroffen, die er wohl als lustig und heiter kannte, daher beugte sie leicht den Oberkörper vorwärts und sagte: "Nimm Platz auf jenem Hocker und sitz hier mir gegenüber, Bruno Leopold. Und versuch, mir zu sagen, was dich beängstigt. Ich will dich erhören... dann werde ich dir sagen, welche von den drei Lösungen ich entscheiden soll, die du mir soeben vorgeschlagen hast" sagte sie entgegenkommend.

"Eure Gnaden... ich bin mir völlig darüber im klaren, das Gesetz übertreten zu haben..." fing der Junge an, gespannt, aber entschieden.

"Hast du gestohlen?" unterbrach ihn die Dame, die überrascht eine Augenbraue erhob.

"Nein, Eure Gnaden. Ich habe nie was gestohlen, ebenfalls habe ich je weder getötet noch jemanden betrogen. Aber unter den vielen Gesetzen, weiß ich, daß eines mich verurteilt".

"Oh, mein Junge... Ein paar davon wird mich auch verurteilen, mit dem Wespennest von Gesetzen, die unser Reich jahrhundertlang aufgehäuft und gesammelt hat, ohne das eigene Heim sauber zu machen" antwortete die Dame mit leichtem Lächeln. "Welches Gesetz sollst du also trotz deines jungen Alters übertreten haben?".

"Sehen Sie... ich liebe einen Mann!" sagte der Junge auf einen Zug.

Die Fürstin lehnte sich wieder gegen die Rückenlehne der Couch an, als sie sich die bleiche Hand auf die Brust trug: "Ist das alles? Also, nun gut, du hast das Gesetz übertreten, aber... solltest du nur deshalb ins Gefängnis... würden alle Gefängnisse unseres Kaisers nicht genügen, all diejenigen einzusperren, die deine Mitgefangenen sein sollten... einschließlich verschiedener Mitglieder des Kaiserhofs selbst. Mein Junge, ist das dein Problem, kannst du ruhig auf beiden Ohren schlafen. Es reicht, daß du keinen Anstoß erregst, Bruno Leopold, und du kannst ruhig mit deinem geliebten Mann in Frieden leben".

"Eure Gnaden verzeihen Sie mir, aber das ist nur der Anfang dessen, das ich Ihrem Verständnis unterbreiten möchte...".

"Ah. Also, weiter".

"Sie kennen sehr gut den Mann, den ich liebe... und der mich liebt".

"Jemanden in diesem Haus? Jemanden von meiner Familie?" fragte die Dame mit ruhiger Stimme.

"Nein, meine Fürstin... Er ist jemand, der Sie besucht... jeden vierzehnten Tag, anläßlich Ihrer Feste und Ihrer Musikempfange".

"Ein meiner Gäste, also".

"Wenn man so sagen darf... ich zögere, Ihnen seinen Namen zu nennen: sollte meine Mitteilung Ihr Ärgernis erwecken... so möchte ich nicht, daß er daran erleidet... auch weil... ich selbst ihn verführt habe".

"Sehe ich dir verärgert aus, Bruno Leopold? Nein, also... Daß du ihn verführt hast, könnte irgend wer dieser Gentleman sein... bin ich auf keinen Fall erstaunt: du bist ein sehr verführender Junge. Du kannst mir problemlos seinen Namen nennen".

"Es handelt sich um... um den ungarischen Komponisten, der...".

"Oh, der junge Niklos Sebestyen Jusztin Teteny! Er ist auch ein schöner Junge, ja! Jetzt ist es mir klar, weshalb ich ihn je keine meiner eingeladenen Damen habe hofieren sehen. Also liebt ihr euch einander?".

"Ja, Eure Gnaden, seit wenigen Monaten".

"Ich freue mich für dich, für euch. Aber ich sehe das Problem noch nicht, Bruno Leopold" sagte die Dame mit leichtem Ton.

"Eure Gnaden, das Problem... heißt Berthold Willibald".

"Der Impresario? Hat er eure "Affäre" entdeckt und droht er euch an?".

"Nein, Gott sei Dank verdächtigt er noch nichts. Die Sache ist so, meine Fürstin, daß der Mann... wie kann man es sagen, ohne harte Ausdrücke zu benutzen... der Mann Herrn Teteny gezwungen hat, seinen eigenen... Wünschen zu unterliegen".

"Oh! Gezwungen, sagst du mir?" fragte die Dame, die sich die Lippen mit der edelsteingeschmückten Hand deckte, "meinst du, daß er ihn... abwürdigenden Praktiken unterwirft?".

"Es ist so, Eure Gnaden" sagte ihr der junge Page, der ihr dann erzählte, wie er in der Badestube des Schlafzimmers von Niklos versteckt geblieben war, während der Impresario zum x-ten Male die Gnaden des jungen Komponisten ausgenutzt hatte.

Dann fügte er zum Schluß hinzu: "Als Niklos... ich meine, Herr Teteny, siebzehn Jahre alt war, ließ er ihn einen Vertrag unterzeichnen, mit welchem ihm der junge Komponist gestattete, seine Verdienste zu verwalten und sich ihm mit diesem zehnjährigen Vertrag band. Nun... möchte sich Herr Teteny von diesem Vertrag befreien, der allerdings bald fällig wird, um zusammen mit mir von Wien hinweg zu fahren. Aber weder Herr Teteny noch ich können über ausreichendes Geld verfügen... und er würde riskieren, alle seine armen Sachen zu verlieren, insbesondere die Partituren, die Bucher und das Klavier, sollte er mal versuchen, wegzufliehen".

"Ich verstehe. Der Impresario will ihn nicht hinaus und sollte dein Ungarer versuchen, gegen ihn zu rebellieren, dann würde er ihn von seinem Eigentum berauben".

"Herr Teteny wäre zu allem bereit, um mit mir zu kommen... aber Musik ist alles für ich, sein Leben, der Verlust seiner Partituren wäre fast dem Verlust eines Sohns vergleichbar...".

"Ja, ich verstehe, Bruno Leopold. Ja, der Junge ist sonnenklar begabt, er könnte wohl vom Null wieder anfangen, jedoch... hast du ein gutes Gleichnis gefunden: für ihn wäre solcher Verlust so dem Schmerzen einer Mutter zu vergleichen, die ihre Kinder verliert. Jedenfalls wäre er bereit, mit dir zu fliehen?".

"Ich darf dies nicht von ihm verlangen, andererseits kann ich auch seine scheußliche Situation nicht länger vertragen. Aber was kann ich, armer Page? Kaum habe ich etwas Geld sammeln können, um die Reise für Herrn Teteny und für mich zu bezahlen".

"Ja. Und wo wollt ihr hin?".

"In Triest habe ich einen alten Freund, der uns mindestens anfangs beherbergen könnte. Dann wird man etwas finden".

"Daher benötigst du etwas Geld, wenn ich richtig verstehe" fragte die Dame mit leichtem Lächeln.

"Wenn mein Mut die Anstandgrenzen nicht überschreitet, Eure Gnaden...".

"Aber auch benötigst du eine Hilfe, um deinem Herrn Teteny zu erleichtern, was ihm gehört mitzunehmen, oder?".

"Ja, Eure Gnaden".

"Also nicht nur eine Finanzhilfe, sondern auch eine Hilfe, damit er sein Eigentum behalten kann, gelt?".

"Ja, Eure Gnaden".

"Der Impresario... Herr Berthold Willibald... er sah so anständig aus und i Gegenteil... Jetzt ist mir auch die tiefe Traurigkeit im Blick, im Gesicht jenes armen Jungen klar, sowie auch seine Musik selbst. Also, Bruno Leopold, du wirst meine Hilfe bekommen! Jetzt renn schnell hin, schau mal, ob der Herr Verwalter im Palast ist und sag ihm Bescheid, er solle her sofort. Schnell!".

Bruno stand auf, beugte und murmelte: "Ich bin Ihnen dankbar, meine Fürstin, in Ewigkeit!", Er rannte weg und nach kurzem kam er zurück mit dem Verwalter. Sie fanden die Fürstin am Whisttisch sitzend. Die Dame winkte den beiden, Platz zu nehmen.

"Von Fricken, Sie müssen sofort meinen Kutschwagen nehmen, den mit dem Familienwappen und sich zur Adresse begeben, die Ihnen mein Page zeigen wird, von vier unserer stärksten Diener oder Pagen begleitet. Noch mehr, nehmen Sie den Vorratskarren mit: Sie müssen unverzüglich eine Umziehung unternehmen. Nehmen Sie auch ein paar leere Kisten u. Säcke mit, kurz - was weiß ich - alles Nötige.

Nehmen Sie alle Eigentümer von Herrn Teteny mit, so wie auch den Jungen selbst, und führen Sie alle her zum Palast.

Wenn Sie alles gut und eilig erledigt haben, möchten Sie alles, immer mit unserem hier anwesenden Pagen Bruno Leopold, selbstverständlich auf unsere eigenen Kosten an die Adresse schicken, die er Ihnen bekannt geben wird. In der Zwischenzeit werden Sie auch das Dienstzeugnis für Bruno Leopold bereiten und ihm... sagen wir... ein Jahr Gehalt bezahlen".

"Es wird alles erledigt, Frau Fürstin".

"Ja, noch dazu lassen Sie ein Zimmer in Gästeflügel für Herrn Teteny bereiten. Und ab heute bis zur Aufhörung seines Dienstes bei uns wird unser Page Bruno Leopold... der persönliche Page von Herrn Teteny sein".

"Wie Sie befehlen, Frau Fürstin".

Der Mann stand auf, beugte sich und ging hinaus. Die Dame fragte den Jungen: "Denkst du, daß dies ausreicht, Bruno Leopold?".

Aus innerem Antrieb nahm der Junge die auf den kleinen Tisch gelegte Hand der Dame und küßte sie: "Ich weiß nicht sonst, wie mich mit Ihnen herzlich zu bedanken, meine Fürstin. Ihre Großzügigkeit ist... ich finde die richtigen Worte nicht...".

"Findest du richtigen Worte nicht, mein Junger, sag nichts. Ja, es stimmt, was du und Herr Teteny macht, ist gesetzwidrig... aber..." fügte die Dame hinzu mit leichtem, pfiffigem Lächeln, "manchmal ist es schön, es im Rücken des Gesetzes zu tun. Einmal beide hier, wird der saubere Herr Berthold Willibald... nichts mehr wagen, sonst muß er mich treffen. Letzten Endes bin ich nicht umsonst die Cousine der Kaiserin! Jetzt geh hin. Und... laß mich was wissen, Junge!".

Bruno ging glücklich hinaus: so etwas hatte er wirklich nicht erhofft. Er hatte das Risiko entschieden, im Bewußtsein, daß die Dame weite Sichten hatte, aber er hatte vielmehr als das Erhoffte erzielt.

Das große Portal des Horstemberg-Windischgraetz-Palastes machte sich kurz danach auf, um den Kutschwagen der Fürstin, vom Vorratskarren gefolgt hinauszulassen, mit vier starken Dienern, die auf dem Bock saßen oder auf dem Trittbrett hinter dem Karren standen, außer den beiden Kutschern. Bruno hatte auch gefragt, den Werkzeugkasten mitzunehmen.

Sobald sie neben dem alten Gebäude mit den Kreuzschiff-Fenstern waren, ließen sie den Kutschen und den Karren auf der Straße abwarten und Bruno begleitete den Verwalter der Fürstin bis nach oben zur Dachstube. Er klopfte an der Türe des dritten Stockwerks und wartete. Kurz danach kam Niklos herunter, der eilig ein Hemd und eine Hose angezogen hatte und noch barfuß war.

"Bruno..." rief erstaunt der junge Komponist, dann sah er den Begleiter seines Liebhabers und hielt sprachlos an.

"Laß uns herein, Niklos. Herr Von Fricken ist der Verwalter der Fürstin Franziska von Horstemberg-Windischgraetz und ist mit Diener und Karren hergekommen, um all deine dir gehörenden Sachen mitzunehmen und dich zum Palast zu führen".

"Ich verstehe... nicht..." antwortete Niklos, der aber beiseite rückte und die beiden herein und hinaufließ und ihnen folgte.

"Du wirst her zum Palast kommen, bis wir dein ganzes Gepäck nach Triest abschicken können, dann werden wir auch hin. Mit dem Schutz der Frau Fürstin" erklärte ihm strahlend der junge Page.

"Aber... nach dem Abendessen könnte Herr Berthold Willibald herkommen und sicher..." wandte verwirrt der junge Komponist ein.

"Dann werden wir dein ganzes Eigentum fertig mitgenommen haben, Niklos, wir beide und die sechs Mann mit uns... Willibald wir dann sehr wenig mache können. Wir werden versuchen, hinzufliehen, bevor er herkommt... und wenn er kommt, wird er alles verwüstet finden... Also schnell! Zeige dem Herrn Verwalter alles, was mitzunehmen ist".

Niklos fühlte sich etwas betäubt und von den Ereignissen hingerissen, aber an der Absicht, von seinem Gefängnis wegfliehen zu können, freute er sich sehr und zeigte dem Verwalter was mitzunehmen war.

"Auch die Möbeln?" fragte Von Fricken.

"Nein, die Möbeln nicht" antwortete Niklos.

"Aber das Pianino ja. Kann man es auseinandernehmen, gelt?" antwortete schnell Bruno.

"Ja... obwohl man es wieder stimmen muß" antwortet der Komponist.

"Einmal in Triest werden wir es wieder stimmen lassen".

"Es gibt viel weniger als man glaubte" sagte der Verwalter. "Ich lasse die Männer mit den Kisten, den Säcken und dem Werkzeugkasten herauf und dann fangen wir sofort an, alles hinunter zu holen".

Sobald der Mann hinaus war, nahm Bruno Niklos in die Arme: "Freust du dich, mein Schatz?".

"Ja... ich bin... ich bin erstaunt... Ich glaubte es nicht, daß so bald... so plötzlich... aber die Fürstin... wieso...?".

"Ich habe ihr alles erzählt! Und sie hat beschlossen, uns zu helfen. Sie wird alles nach Triest schicken lassen, alles auf ihre Kosten, und bis zum Tag unserer Abfahrt wirst du im Palast als ihr Gast wohnen. Außerdem wird sie mir das Dienstzeugnis und ein ganzes Jahr Gehalt geben!".

"Hast du ihr alles gesagt? Auch von uns beiden? Und auch von...?".

"Ich mußte so. Sie weiß ganz gut, daß wir uns einander lieben und daß das Schwein dich ausnutzte und in seiner Gewalt hatte. Und sie hat beschlossen, uns zu helfen. Ist das nicht wunderbar?" fragte ihn mit strahlendem Lächeln Bruno.

"Ja, mein Geliebter... nur daß... mein Gott, es sieht mir noch unglaublich aus".

Sie hörten viele Schritte auf der Treppe und trennten sich. Der Verwalter kam herein, von den vier Dienern gefolgt, denen er alles zeigte, was mitgenommen werden mußte und begann, die Umziehung zu organisieren. Während Niklos und zwei Männer das Pianino auseinandersetzten und die zartesten Teile mit den Bettdecken von Niklos schützten, nahm Bruno mit einem Mann alle Niklos Kleider von den Schränken und legte sie in die Säcke und der Verwalter mit einem anderen Mann erfüllte die Kisten mit den Partituren und den Büchern.

Alle arbeiteten sorgfältig und fleißig, als sie durch die Treppen auf und abliefen, dann beluden sie den Kutschwagen und den Karren, danach schickte der Verwalter die Männer zwei jeweils abwechselnd und dann Niklos und schließlich er selbst und Bruno zur Gastwirtschaft, während die andere mit der Umziehungsarbeit weitergingen. Mitten im Nachmittag war das Zimmer leer. Niklos mit der Geige in ihrem Etui und Bruno mit der Flöte in ihrer Schachtel stiegen mit dem Verwalter in den Kutschwagen und kamen alle zum Palast zurück. Willibald hatte sich nicht zeigen lassen.

Während im Hof die Diener alles abluden und unter der Führung des Verwalters in einem Lager rangierten, näherte sich ein anderer Page dem Bruno.

"Bruno, die Fürstin wartet den Herrn Komponisten und dich im weißen Kleinsalon".

"Ja, wir kommen sofort herauf" sagte Bruno.

Während sie die Prunktreppe bestiegen, flüsterte Niklos: "Bruno, sollen wir jetzt die Fürstin treffen?".

"Sicher und uns bei ihr für alles bedanken. Dann werde ich dir dein Zimmer zeigen... Ah, ich habe es dir noch nicht gesagt: solange du der Gast ihrer Gnade bist, werde ich dein persönlicher Page sein".

"Mein Gott... ich schäme mich... Die Fürstin weiß alles, hast du gesagt... sie weiß wirklich alles!".

"Schämst du dich meiner, unserer Liebe?" fragte ihn mit provozierendem Lächeln der junge Italiener.

"Nein, nein. Aber sie weiß alles und...".

"Und sie hat beschlossen, uns zu helfen, was? Also, Mut!" sagte ihm lustig der Junge, der leise hinzufügte: "Fühlst du dich... in Verlegenheit, denk nur mal daran, wieviel ich dich liebe, wieviel du mich liebst - und du wirst sehen, daß alles gut gehen wird".

"Ja, mein Schatz" flüsterte Niklos mit scheuem, zartem Lächeln, der bis zur Ohrenspitze entzückend errötete.

CONTINUES IN KAPITEL 7


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