Date: Sun, 25 Jul 2010 16:20:03 +0200 From: Jens van Nimwegen Subject: 'Selbstverschweinung #5'{Jens van Nimwegen}( MM bd exhib ws )[5!9] Das ist vorläufig die letzte Folge. Da keine einzige Rückmeldung kommt, hat es wohl keinen Sinn, hier weiterzuschreiben. Entweder es wird nicht gefunden oder es gefällt total nicht. Also Schluss! Auf dem Weg vom Tätowierer zum Tiergarten bekommt Drexau Hunger. Da er kein eigenes Geld hat, ist er auf mich angewiesen. An der Frittenbude auf dem Wittenbergplatz bestelle ich für mich eine Currywurst mit Pommes zum Mitmehmen und für Drexau eine Portion Pommes mit extra viel Mayonaise und eine Currywurst mit extra viel Soße. Drexau muss beide Gummistiefel ausziehen, und ich schütte seine beiden Portionen hinein. Er wird knallrot und beginnt zu zittern. Hinter geschlossenen Türen ist Drexau hemmungslos in seiner Versautheit. Auf der Straße fasst er mir und Rotz an die Eier, sobald niemand hinschaut. Aber wenn "normale" Leute zusehen, ist er gehemmt. Vielleicht sind es Reste von Menschenwürde. Unter Kopfschütteln der Leute und allerlei Bemerkungen zieht er seine Stiefel wieder an, und wir fahren weiter zum Tiergarten. Auf dem Weg von der Haltestelle esse ich meine Portion genüsslich auf, während Drexaus Stiefel bei jedem Schritt schmatzen und blubbern. Er gewöhnt sich daran und, wie man durch seine Gummihose sieht, gefällt es ihm immer besser. Aber er hat Hunger. Ich sage, dass er erst auf der Männerliegewiese fressen darf. Nicht ohne Hintergedanken suche ich uns einen Platz auf der Wiese. Es gibt zwei Trampelpfade, auf denen Männer im Gebüsch verschwinden, wenn sie pissen wollen. Vor dem einen lassen wir uns nieder, neben einer Gruppe ziemlich derber Skinheads, denen offenbar ein Spanier und ein Amerikaner zugelaufen sind, die allerlei Fragen über Berlin stellen, ein jeglicher in seiner Art Englisch. Ich ziehe mich aus und gebrauche meine Stiefel als Kopfkissen. Drexau darf sich nun die seinen ausziehen. Er soll zuerst fressen, was an seinen Füßen klebt, und danach die Stiefel leeren. Dazu hat er nur seine Hände und sein Maul. Er schämt sich. Nicht so sehr vor den Skinheads als vor den ziemlich spießigen Tucken die hier auch liegen, mit viel Gepäck, und sich ständig mit Sonnencreme einreiben, und vor den Touristen, die sich hin und wieder hier her verirren und entweder glotzen und zeigen oder krampfhaft wegschauen. Vielleicht schämt er sich auch nicht, ist aber jedenfalls unsicher. Er muss lernen, dass nicht er, sonder ich darüber nachdenken muss, ob man das hier machen kann. Er muss lernen, sich wohl zu fühlen im Zustand totaler Würdelosigkeit: eine entmenschte Sau, die geilt, weil sie nicht tiefer sinken kann. Die Ausländer nebenan glotzen auch, und die Skinheads lachen. Ich sage: "We are pigs. You may take photos if you like. You may also piss on him. He kicks on piss. It's written on his shirt, as you see." Drexau wird schon wieder rot. Zugleich rührt sich sein Schweinepimmel. Die Skinheads lachen, und der Spanier errötet ebenfalls. Interessant... "Warme un kalte Jetränke" – der Mann mit dem Kastenrad. Ich kaufe mir ein Bier. Drexau hat auch Durst, nach all dieser salzigen Soße sowieso, bekommt aber vorläufig kein Bier. Als wieder einmal ein Mann ans uns vorbei will um im Gesträuch sein Wasser zu lassen, spreche ich ihn an: "Das Pissschwein hier neben mir hat Durst. Wollen Sie ihm nicht in die Fresse pissen? Oder sich tropffrrei die ganze Blase leertrinken lassen? Wär doch schade, wenn alles hier im Boden versickert." Der Mann ist zuerst überrascht, fängt sich aber schnell und sagt: "Na dann komm mit!" Nach kurzer Zeit lässt sich Drexau mit nassem Hemd neben mich fallen und rülpst. Als etwas später ein geiler Punker auf das Gebüsch zusteuert, springt Drexau auf und kniet sich mitten auf den Trampelpfad, nur teilweise von Sträuchern verdeckt. Der Punker zögert nicht lange, lässt sich tropffrei leertrinken und sagt dann: "So, Alter! Jetzt leck mir noch die Eier. Die schwitzen so." Drexau gehorcht sofort und bleibt knien, wo er ist, als der Punker wieder zurückgeht. Nun spricht sich herum, was da im Busch kraucht, und bald kommen zwei Kumpels des Punkers. Einer lässt sich leertrinken, während der andere Drexau von hinten einpisst. Auf dem Rückweg fragt er mich: "Darf so ne Sau ihr Hemd eigentlich waschen? Es stinkt kaum nach Pisse." Ich antworte: "Er darf machen, was er will, hat aber kein Geld und keine Waschmaschine." Der Kerl fragt, ob er das Hemd mal ne Stunde ausleihen darf. Er bekommt es, wringt es aus, zieht sich seine Hose an und fährt mit dem Fahrrad weg. Er scheint hier in der Nähe zu wohnen. Als er wiederkommt, sind auf dem Hemd schön sichtbar die Pflegesymbole für "nicht waschen" und "nicht chemisch reinigen" aufgetragen: hinten, oben im Nacken, und vorne, unten am Bund. Nicht zu groß. Die Botschaft ist unaufdringlich, aber deutlich. Ich sage: "Klasse! Da braucht man nicht mehr umständlich nachzudenken." Wieder mal einer, der mitdenkt. Inzwischen wird überall geredet und zu uns hergeschaut. Und dann sammeln sich auf einmal zehn, zwölf Männer, kommen heran, stellen sich um uns herum und pissen uns alle zugleich ein. Sie stehen dicht an dicht, vielleicht kann man von außen nicht sehen, was geschieht, aber dann sickert es zwischen ihren Stiefeln hindurch. Ich räkle mich genüsslich. Es ist schön, ein Schwein zu sein. Die Skinheads von nebenan brechen auf. Der Ami ist schon eher verschwunden. Nun schaut der Spanier schüchtern zu uns her. "Come here, if you like." Er strahlt, hockt sich neben uns, heißt Rico und tut, als ob er nicht merkt, dass er in einer Pisspfütze kauert. "We will stay here some more time. Lay down." Er legt sich neben Drexau ins nasse Gras. Drexau fängt an, unauffällig seine Weichteile zu streicheln. Er reist diesen Sommer durch Europa und war zuletzt in Amsterdam. Hier gefällt es ihm besser. Aber sein Geld ist alle, und er will morgen nach Hause trampen. Für einen Schlafplatz im Billighotel fehlen ihm noch zehn Euro. Er erwähnt das immer wieder. Aber ich lasse mich nicht anbetteln. Ist er wirklich ein Student, dem aus Geilheit das Geld ausgegangen ist, oder ein abgezockter Bettler oder gar Räuber? Die gibt es im Tiergarten angeblich auch. Man muss schon aufpassen. Als die Sonne untergeht und er immer noch bei uns ist, stelle ich ihm ein Ultimatum: er darf mitkommen, auch mehrere Tage, aber dann wird er, wenn wir schlafen wollen, über dem Pissloch angekettet, damit er uns in der Nacht nicht meucheln oder berauben kann. Und er muss hier sofort sein Gepäck kontrollieren lassen. Nun bekommt er es mit der Angst zu tun. Mitgehen mit Unbekannten? In der fremden Metropole? Aber sein Schwanz wird immer steifer. Für einen professionellen Schurken ist er eigentlich zu aufgegeilt. Aber wir haben ja die moderne Technik. Er darf einem Freund in Spanien per MMS Fotos schicken vom Straßenschild und dem Haus, in das wir ihn mitnehmen. Und er darf ihm eine Internetadresse mitteilen, unter der der Freund online in meinen Stall schauen kann. Rico zittert vor Aufregung, telefoniert mit dem Freund und geht darauf ein. Die Kontrolle von Ricos Rucksack bringt keine Überraschungen. Das typische Gepäck eines Studenten auf Reisen. Ich zerreiße alle vier Unterhosen und zwei ungeile T-Shirts: "Real men and pigs do not need such." – "Yes, Sir. No Sir." Er ist ziemlich durcheinander, aber immer noch steif. Er hat geile Schnürstiefel, aber auch ein Paar ausgelatschte Turnschuhe. Die muss er zusammen mit den Lumpen zum Papierkorb am Rand der Wiese bringen. Während er das tut, reiße ich das Hinterteil seiner einzigen Hose ein: ein Riss quer unter der linken Tasche bis zur Mittelnaht. Ich will immer eine Arschbacke sehen. Dann zieht er auf Geheiß diese Hose, halblang, seine Schnürstiefel und ein weißes Unterhemd an. Er fühlt immer wieder nach dem Riss, sagt aber nichts. Ich ziehe meine Hose und die Stiefel wieder an, stecke mein Hemd in den Hosenbund, und wir brechen auf. An der Bushaltestelle bei den nordischen Botschaften setzt Rico sich auf die Bank. Ich trete hinter ihn und massiere seine Schultern. Er stöhnt genüsslich und merkt erst gar nicht, dass ich meine Pisse in seinen Halsausschnitt laufen lasse. Dann lehnt er sich zurück und schlägt seine Arme um meinen Rücken. Als Drexau seine Achselhöhlen sieht, fängt er sofort an zu lecken. Außer uns wartet ja auch niemand auf den Bus. Ich reiße Ricos Unterhemd ein, sodass ich seine linke Titte kneten kann. Als der Bus kommt, ist er voll Japaner. Wir stehen. Ich bugsiere uns so hin dass Drexau die Achselhöhlen von Rico und mir dicht vor seiner Fresse hat, während wir uns an der Stange festhalten. Aber hier im Bus traut er sich nicht zu lecken. Er kommt ganz nahe, wahrscheinlich, um die Aufschrift auf seinem Pisshemd zu verbergen. Meinetwegen braucht er auch kein Kinderschreck zu werden, aber es sind gar keine Kinder im Bus, und die Japaner wissen doch sowieso dass wir Schweine sind. --------------------------------------- Der Autor wäre wirklich dankbar für jede Form der Rückmeldung oder Anregung. Kontakt: http://verschweinung.manimal.eu/blog Jens van Nimwegen