USUAL DISCLAIMER

"VATERLIEBE" is a gay story, with some parts containing graphic scenes of sex between males. So, if in your land, religion, family, opinion and so on this is not good for you, it will be better not to read this story. But if you really want, or because YOU don't care, or because you think you really want to read it, please be my welcomed guest.

VATERLIEBE KAPITEL 13
PLÖTZLICHES UNWOHLSEIN

"Bitte, Torsten, kannst du mal nur einen Augenblick in mein Zimmer kommen?" bat ihn Nikolaus.

"Jetzt gleich? Nur einen Augenblick... komme ich".

"Nur einen Augenblick, fürchte dich nicht" antwortete der Junge mit zartem, freundlichem Lächeln.

Torsten folgte ihm. Nikolaus ließ ihn herein, sperrte die Türe hinter dem Pagen und plötzlich trat er ihn vor. Er packte ihn an den Armen, blickte ihn in die Augen mit leuchtendem und heißem Blick. Er zog ihn an sich heran, packte ihn am Gesicht zwischen seinen Händen und küßte ihn gerade in den Mund.

Torsten hatte ein kurzes, plötzliches Überraschungsauffahren, sperrte die Augen auf und tat so, als wollte er sich entziehen, aber Nikolaus hielt ihn fest an. Nach einem Augenblick antwortete Torsten dem Kuß leidenschaftlich die Augen zumachen, mit den schlotternden Beinen.

Bisher hatte er sich lediglich mit Alois geküßt, nunmehr seit zwei Jahre zuvor... Aber die Küsse mit Alois waren sehr angenehm, während es bei diesen Überraschungskuß um etwas Außerordentliches, äußerst Schönes, Wunderbares ging.

Als sich ihre Lippen trennten, fragte Torsten, mit erschütterungsfeuchten Augen, erregungserstickter Stimme und ganz entflammtem Körper im Flüstern: "Warum haben Sie mich geküßt?".

"Weil du die allerschönste und -wichtigste Sache in meinem Leben bist, Torsten! Weil ich will., daß du mir gehörst und daß ich dir gehöre! Weil ich... weil ich dich liebe, Torsten! Weil ich bloß mit dir und für dich leben will!".

An jedem dieser "weil" fing der junge Page an, mit zunehmender Intensität zu schwingen, durch die ein jedes jener Worte erfüllende Leidenschaft umgestürzt.

Dann glitt der junge Page langsam auf den Boden auf seinen eigenen Knien, auf den Fersen sitzend, kauerte sich zusammen und brach in verzweifeltes Weinen aus.

Sich davor fürchtend, ihn mit seinen Worten beleidigt zu haben, kniete vor ihm nieder, streichelte ihm die schluckengerüttelten Schulter und sagte ihm mit bereuender Stimme: "Verzeih mir, Torsten... Nein, mach nicht so... Verzeih mir. Ich... ich hatte keine Absicht, dir den Respekt zu verweigern, ich wollte dich nicht verletzen. Vielleicht... vielleicht habe ich deine Blicke falsch interpretiert... vielleicht war ich von meiner brennender Liebe zu dir erblindet... ".

"Nein... nein... " stöhnte Torsten.

"Verzeih mir, bitte. Ich beabsichtigte nicht, dich zu verletzen... " beharrte mit verzweifelter Stimme der junge Herr.

Torsten erhob sein erschütterungserrötetes Gesicht, schaute ihn mit noch tränenvollen Augen und mit der Stimme, die durch die Intensität seiner Gefühle mit Mühe herauskam, sagte: "Ich auch liebe Sie, mein jüngster Herr! Ich auch liebe Sie, ich liebe Sie bis zum Tode!".

"Sagst du ehrlich?" flüsterte der jüngste Sohn des Barons mit unsicherer, aber jetzt hoffnungsvoller Stimme.

"Ich schwöre es, ich liebe Sie!".

"Und dann? Warum diese Tränen, diese Schlucken? Warum dein mehrmaliges Nein'?".

"Verstehen Sie es nicht, mein jüngster Herr? Weil ich Ihnen gerne gehören möchte, mit Leib und Seele, mit Atem, Gedanken und allem. Ich möchte es, aber darf nicht. Ich... ich bin kein freier Mensch, ich bin nur ein Diener und gehöre nur Ihren Herren Brüdern. Oh, sie besitzen nur meinen Körper, es stimmt, aber... aber ich darf Ihnen nicht gehören, wie ich es möchte!".

"Niemand darf ein anderes Menschenwesen besitzen, seit Jahrhunderten existiert keine Sklaverei mehr hier bei uns. Nur zwei sich einander liebende Wesen, die sich einander freigeben, dürfen sagen, sich einander zu gehören. Aber ein Diener gehört nicht mehr seinem Herrn".

"Aber ich ja. Mein Vater hat mir Ihrem Herrn Vater verkauft... außerdem hat er ihm auch meine Vormundschaft anvertraut... und der Herr Baron hat auch mein Ehrenwort verlangt und ich habe es ihm gegeben... daher sehen Sie... ".

"Verkauft? Niemand darf einen Menschen, nicht einmal seinen eigenen Sohn einem anderen Menschen verkaufen. Jeder Diener ist frei, sich jederzeit von seinem eigenen Herrn zu verabschieden, wenn er will, das ist das Gesetz in unserem Reich! Wie kannst du mal was Derartiges, eine solche Ungeheuerlichkeit glauben? Torsten, obwohl du in diesem Haus ein Diener bist, vor allem bist du ein freier Mensch!".

"Nicht ich... nicht ich, leider! Bestimmt hätte ich es gerne, mich Ihnen ganz geben zu können, aber was mir nicht mehr gehört, darf ich nicht mehr weiterschenken".

"Nein, nein wiederhole ich dir. Es trifft auf keinen Fall zu! Du bist ein freier Mensch und darfst über dich verfügen, in wie weit es dir beliebt. Wenn auch mein Vater deinen Vater mit Geld bezahlt hat, um dich meinem Bruder Otto zu geben, vor dem Gesetz hat dieser Vertrag kein Wert".

"Aber Ihrem Herrn Vater habe ich mein Ehrenwort gegeben".

"Auch das hat kein Wert. Außerdem warst du damals nur vierzehn und dieses Ehrenwort wurde dir abgenötigt... Du bist ein freier Mensch. Wenn du... wenn du es nicht akzeptieren willst, daß ich mich dir gebe, wenn du dich nicht mir geben willst, sicher kannst du so entscheiden... ".

"Ja, ja, ich möchte es ganz gerne! Ich möchte nur Ihnen gehören und niemandem anderen sonst. Aber Ihr Herr Vater, obwohl er mich nicht kaufen durfte, wie Sie sagen, obwohl mein Ehrenwort kein Wert hatte, hat die Vormundschaft über mich gewonnen und solange ich die Volljährigkeit noch nicht erreicht habe, darf er über mich verfügen, wie es ihm beliebt. Mein Vater hat auf mich verzichtet und hat mich Ihrem Herrn Vater gegeben... er hat auf den Papieren sein Kreuz vier Zeugen gegenüber gemacht, also sehen Sie... ".

"Oh, mein armer, liebster Torsten! Nein, ich wiederhole es dir, Verkauf und Ehrenwort haben kein Wert. Und was die Vormundschaft anbelangt... nu, ich verstehe mich nicht darauf, aber man wird bestimmt einen Ausweg, eine Lösung finden können. Aber du... hast du mir gesagt, daß du mich liebst?".

"Ja, a, ich liebe Sie, ich habe es gesagt und wiederhole es: ich liebe Sie! Aber... ".

"Still! Kein "Aber". Nur die Tatsache, daß du mich liebst, ist wichtig jetzt" sagte er ihm und mit dem Gesicht des Jungen wieder zwischen seinen Händen küsse ihn zum zweiten Mal.

Torsten antwortete dem Kuß fast mit Gier, durstig nach der von Nikolaus ihm soeben erklärten Liebe.

"Jetzt... jetzt könnte ich auch sterben, so glücklich ich bin!" flüsterte der junge Page, als sich ihre Lippen trennten.

"Und würdest du mich hier allein im Stich lassen, jetzt daß ich endlich den gefunden habe, dem ich meine ganze Liebe schenken kann?" fragte ihn Nikolaus mit zartem Lächeln, ihm die Wangen streichelnd und die Tränen des Jungen trocknend.

"Oh, nein, nie! Nicht aus eigener Wahl. Ich sage, ich könnte, nicht ich wünsche. Aber... ".

"Aber, aber! Ich will dieses Wort nicht mehr hören! Ich werden einen Weg... einen Weg finden, damit du dir dein Leben wieder aneignen kannst".

"Und es somit endlich Ihnen geben".

"Und ich dir das Meinige. Vertraue dich auf mich an und... ".

Da schallte eine Stimme im Flur: es war Heinz.

"Torsten! Du verflucht! Wo hast du versteckt?".

Der junge Page wurde steif und bleich.

Nikolaus flüsterte ihm dringend ein: "Schnell, streck dich auf dem Sofa aus, mach die Augen zu und tu, wie du in Ohnmacht gefallen bist... und überlaß das mir".

"Aber... ".

"Schnell!" sagte er ihm, ließ ihn ausstehen und stieß ihn zum Sofa.

Dann ging er zur Türe, drehte geräuschlos die Schlüssel und machte sie auf, während die verärgerte Stimme seines Bruders den Diener wieder rief.

"Heinz! Schrei nicht so wild. Torsten ist hier in meinem Zimmer... ".

"Und was macht er bei dir? Er ist nicht dein Diener!".

"Er ist unwohl gewesen, hier in der Flur vor meiner Türe. Ich habe ihn ohnmächtig auf dem Boden gefunden, also habe ich ihn hereingenommen und auf dem Sofa ausgestreckt. Ich war eben dabei, eine Hilfe zu suchen, denn ich komme nicht zurecht, ihn zu beleben. Bitte, geh mal unten, schick einen Diener... und vielleicht laß den Arzt herbeirufen".

"Zum Teufel, was ist los mit ihm? Wahrscheinlich tut er so, nur weil er keine Arbeitslust hat".

"Plötzlich Bleichwerdungen und unversehene Errötungen können nicht vorgetäuscht werden, Heinz. Eher, spute dich, ich bin sehr besorgt".

"Oh, schließlich ist er nur ein Diener... " platzte verärgert sein Bruder.

"Aber auch der Tod eines Dieners würde uns nicht wenige Probleme schaffen, verstehst du es nicht? Beeile dich, bitte!".

"ja, ich gehe. Ist es ihm also so schlimm?".

"Was soll ich wissen? Ich bin kein Arzt. Aber er könnte ernst krank sein. Gehst du jetzt hin?".

Nikolaus kam in ein Zimmer zurück, näherte sich dem Torsten heran und streichelte ihm das Gesicht. Der Junge machte die Augen wieder auf und lächelte ihm an.

Dann flüsterte er ihm: "Sie haben für mich gelogen... ".

"Für uns. Um die Tat zu decken, daß ich von dir verlangt hatte, einen Augenblick hereinzutreten, im Gegenteil sind mehrere Minuten vergangen".

"Aber wenn der Arzt kommt und entdeckt, daß mit mir nichts lost ist?".

"Unmöglich. Du wirst ihm sagen, du habest einen plötzlichen Schwindelanfall gehabt, du seiest vor meiner Tür auf den Boden gefallen an Anderes erinnerst du dich nicht und du fühlest dich furchtbar schwach... deine Beine halten dich nicht... Er wird dich aufstehen lassen und du wirst schwanken... ohne Übertreibung, nur ein Bißchen... aber du wirst dich an einem Stuhl oder an der Wand stutzen... Kein Arzt kann es wissen, ob Schwindel und Schwäche ehrlich sind oder nicht... Vertraue dich auf mich an".

Man hörte an der Türe klopfen.

"Mach die Augen zu, bleib unbeweglich und atme leicht und regelmäßig. Nur wenn ich deinen Namen aussprechen werde, kannst du die Augen wieder aufmachen. Klar?".

Torsten nickte und gehorchte. Nikolaus ging hin und öffnete die Türe. Es war der Hausmeister, von Heinz gefolgt.

"Er ist noch nicht zu wieder gekommen... " sagte Nikolaus, der sich besorgt vortäuschte. "Herein, ich weiß nicht, was ich machen soll... ".

Der Mann kam herein, sah den jungen Pagen auf dem Sofa ausgestreckt und näherte sich ihm heran.

"Vielleicht wäre es gut, ihm die Tücher loszulassen, die Schuhe auszuziehen... und vielleicht auch das Fenster aufzumachen... aber ihn mit einer kleinen Decke aufzudecken" so äußerte der alte Diener seine Meinung.

"Und wollt ihr ihn hier lassen?" fragte Heinz mit ergrimmtem Ton.

"Mindestens zur Zeit wäre es meines Erachtens zweckmäßig, ihn nicht zu bewegen. Was denken Sie, Johannes?" fragte Nikolaus.

"Ich denke, daß der jüngste Herr Recht haben kann. Ich gehe das Riechsalz holen... aber wenn er zu sich nicht wiederkommt, wird es vielleicht vorsichtig sein, den Arzt zu holen" sagte der Hausmeister und ging mit besorgtem Ausdruck hinaus.

"Hilf mir, ihm die Schuhe auszuziehen und die Tücher aufzumachen" sagte Nikolaus seinem Bruder.

"Ich habe was besser zu tun, als einem Diener zu dienen" entgegnete Heinz, der hinausging, bevor Nikolaus erwidern konnte.

Nikolaus wartete darauf, daß das Geräusch der Schritte seines Bruders abklingelte, dann nähert er sich seinem Freud heran.

"Torsten, wir sind allein. Siehst du, es hat vollkommen geklappt".

"Ich hatte so viele Gamaschen an, daß mich davor fürchtete, wirklich in Ohnmacht zu fallen" flüsterte der Junge.

"Zieh deine Schuhe aus und mache dir die Tücher auf, ich hole dir eine kleine Decke und mache das Fenster auf, wie Johannes geraten hat. Am kleinsten Geräusch stell dich wieder hinunter und täusche dich noch ohnmächtig vor".

Torsten nickte, gehorchte und fragte sich, wohin jene Aufführung hätte hinziehen wollen. Als Nikolaus mit der kleinen Decke wiederkam, fragte er: "Wäre es vielleicht nicht besser, wenn ich jetzt sage, daß es mir nun besser geht?".

"Nein, noch nicht. Johannes wird mit dem Riechsalz kommen und wird es dir unter die Nase stellen. Du atme leicht von deinen halbgeschlossenen Lippen, versuch aber das Salz nicht einzuatmen. Auf jeden Fall sollst du noch nicht aufwachen. Noch nicht".

"Wann, denn?" fragte der kleine Page ganz ernst.

"Nur wenn ich deinen Namen aussprechen werde, wie ich dir gesagt habe. Dann wirst du die Augen wieder aufmachen und ein leichtes Gewinsel bewegungslos ausstoßen. Wird man dir Fragen stellen, wirst du mit einem Flüstern und zwar nur "ja" oder "nein" antworten, wie ob du verwirrst wärst... und das Übrige überlaß s mir. Bist du in der Lage?".

"Alles was Sie wollen, mein jüngster Herr!".

"Und erinnere dich daran... daß ich dich liebe!".

"Wie könnte ich es je nunmehr vergessen? Ich auch liebe Sie... Wollen Sie mir nochmals küssen, bitte?".

Nikolaus lächelte ihm an, gab ihm einen leichten Kuß und dann sagte er ihm: "Wir werden noch weitere Gelegenheiten haben. Siehe, sie kommen zurück. Mach die Augen zu, mein Liebling". Johannes kam mit dem Riechsalzfläschchen, erzielte aber keinen Erfolg. Mit ernster Stimme sagte er: "Ich lasse den Arzt herbeirufen. Stört es Sie, jüngster Herr, daß der Junge noch etwas hier bei Ihnen bleibt?".

"Nein, nicht zu viel. Nur beeilen Sie sich, bitte, ich bin sehr besorgt".

"Gewiß, jüngster Herr, bezweifeln Sie es nicht".

"Und... geben Sie bitte meinem Herrn Vater und dem Herrn Verwalter dieses Problem bekannt".

"Wollen Sie, daß ich einen Diener oder eine Dienerin schicke, um dem Jungen zu bewachen?".

"Es ist nicht nötig. Ich werde ein Buch lesen und neben ihm bleiben, es wird mir nicht schwer sein. Der Arzt wird entscheiden, was unternommen werden muß. Danke, Johannes, ich war wirklich sehr erschrocken, bevor Sie herkamen".

Der Hausmeister ging hinaus. Nikolaus kam zum Sofa zurück, saß auf dem Rand neben dem Jungen, umschlang ihn mit den Armen und küßte ihn. Torsten machte die Augen wieder auf und instinktiv umarmte seinen Freund in Beantwortung seines Kußes.

"Aber wenn Sie mich so handeln, lassen Sie mich wirklich in Ohnmacht fallen! S ist zu schön, hier mit Ihnen zu bleiben, zwischen Ihren Armen".

"Torsten, aber ich möchte eins klären... ".

"Sagen Sie bitte... ".

"Als ich dir gesagt habe, daß ich dich liebe... daß ich es gerne hätte, daß du mir gehörst und daß ich dir gehöre... meinte ich, daß ich dich am Stärksten begehre... mich mit dir zu vereinen... mit dir Liebe zu machen. Ich hätte es äußerst gerne, mit meinem Körper dir Freude schaffen und mich mit dem Deinigen freuen... versiehst du, was ich meine?".

Torsten eröffnete sich in leuchtendem, zartem Lächeln: "Sicher verstehe ich es, mein jüngster Herr. Ich auch wünsche nur das seit langer Zeit. Ihnen gehören, nur Ihnen und ganz Ihnen, mit Seele und Leib. Mit Ihnen Liebe machen, zwischen Ihren Arm liegen, Ihnen Freude, Vergnügen und Genuß schaffen... Alles!".

Nikolaus lächelte nickend: "Ich wollte mich nur vergewissern, daß du die Bedeutung meiner Worte klar und richtig verstündest. Also, mein lieber Torsten, ich schwöre dir feierlich, auf mein eigenes Leben, den Weg zu finden, damit du und ich allein gemeinsam und für einander immer leben können.

Daß es lange oder kurze Zeit in Anspruch nehmen wird, weiß ich es nicht, aber du wirst es sehen, dieser unser Wunsch wird bald irgendwie verwirklicht. Ich schwöre es dir, Torsten, auf mein eigenes Leben!".

Ein trauriger Schatten verhüllte plötzlich des jungen Pagen schönes Gesicht.

"Was ist los, mein Schatz?" fragte ihn sofort sein Freund.

"Wäre ich Ihr persönlicher Diener... könnte ich Ihnen ganz gehören, Nacht und Tag... und nicht Ihrer Herren Brüder... ".

"Aber du bist nicht mehr meiner Brüder. Du bist nur mein".

"Leider nicht... Ich gehöre noch Ihren Herren Brüdern, obwohl nur mit meinem Körper und nicht mit meinem Herzen".

"Auch nicht mit deinem Körper. Du hast nur ihre Zimmer zu putzen und... " begann Nikolaus zu sagen, aber während er so sagte, bemerkte er die tiefe Traurigkeit, die die schönen Augen seines geliebten Freundes immer mehr verhüllte und plötzlich befürchtete er, alles klar zu verstehen.

"Meinst du... meinst du vielleicht, daß... Otto und Heinz dich, deinen Körper ausnutzen... um... ".

"Ich darf Ihnen nichts sagen... " protestierte der Junge schwachstimmig, den Kopf schüttelnd.

"Nein! Nein, du mußest! Dein Ehrenwort, as dir mein Herr' Vater abgenötigt hat, hat kein Wert! Nicht für mich, nicht mit mir! Liebst du mich aufrichtig, sollst, darfst du keine Geheimnisse mit mir haben!".

Tränen fingen an, langsam herabzuströmen und die Wangen des jungen Dieners zu streifen.

"Bitte, mein Geliebter... sprich... " flehte ihn sein Freund, immer sicherer, den Nagel auf den Kopf richtig getroffen zu haben.

"Ich möchte es nicht... besonders jetzt, daß Sie gefunden habe... aber meine Aufgabe... meine Pflicht... ist genau die, die Sie intuitiv erfasst haben. Ausgerechnet zu diesem Zweck kam Ihr Herr Vater nach Pätsch, um mich von meinem Vater einzukaufen. Oh, wie oft habe ich geträumt, daß nur Sie mich besäßen, nicht sie...!" flüsterte Torsten, der endlich sein ganzes Herz dem Torsten eröffnete. Er erzählte ihm alles mit dünner stimme, mit keiner mindesten Versäumung, nicht einmal, daß Heinz ihn Schach spielte, ihn von der Bohrung an der Tür spionierte, so wie auch daß die beiden Brüder ihn letztlich zusammen ausnützten.

Wie sich diese Erzählung nach und nach entwirrte, war Torsten erleichtert, seinen Freund mit seinem Geheimnis einzuweihen und litt bei dieser Erinnerung zugleich; Nikolaus war schmerzhaft und entsetzt. Als der junge Page am Ende war, schwieg er und Nikolaus umarmte ihn en an sich.

Er flüsterte ihm: "Mein armer, armer Freund! Wie viele unrichtige Leidungen hast du erdulden müssen! Nein, all das muß endgültig ein Ende haben. Unbedingt. Unter Lebensgefahr, habe ich es dir schon gesagt und wiederhole es dir... und ich schwöre es dir, muß all das ein Ende haben".

"Aber wie?" fragte Torsten hauchend. Dann fragte er: "Aber jetzt wissen Sie es... und lieben Sie mich noch?".

"Ob ich dich liebe? Genau wie früher, denn mehr glaube ich es nicht möglich. Und wie? Das weiß ich noch nicht, aber all das wird und muß enden und am Baldigsten. Du... du inzwischen... täusche dich weiter als krank vor und vielleicht wird dich das den ungesunden Lüsten meiner Brüder entziehen, wenn sie nicht ganz tierisch sind. Denkst du, dich weiter als krank vorzutäuschen, zu schwach zu sein für... irgend welche Aufgabe?".

"Für Sie ja... für Sie werde ich vorzutauschen wissen, mindestens hoffe ich es. Aber ehrlich lieben Sie mich noch, jetzt, daß Sie wissen?".

"Du brauchst es nicht einmal zu bezweifeln. Oh, mein armer Geliebter, was hat man dir zugerichtet! Und meine Brüder, mein Vater, wie haben sie so was machen können? Mein Herr Vater... Was für eine schändliche Familie ist also die Meinige!".

"Nicht so schändlich, wenn sie einem solchen Engel wie Ihnen das Leben hat schenken können, mein jüngster Herr!" sagte ihm der junge Page mit traurigem Lächeln.

Schritte wurden in der Flur gehört. Nikolaus lief zum Stuhl schnell gerannt und machte das Buch auf, es auf eigenen Beinen legend. Es wurde geklopft.

"Herein!" sagte Nikolaus.

Der Familienarzt der von Meyerburg kam herein.

"Junger Herr Nikolaus, ich empfehle mir. Ist zu sich der Diener wiedergekommen?" fragte der Arzt, sich dem Sofa annähernd.

Torsten hatte die Augen wieder zugemacht.

"Ja, aber nur wenige Augenblicke. Er war verwirrt, bestürzt, er wußte, weder wo er wäre noch was sich ihm passiert hätte... dann ist er wieder in Ohnmacht gefallen. Manchmal ist er wachsbleich, manchmal nimmt sein Gesicht eine glühendrote Farbe an. Jetzt sieht seine Farbe normal as, aber... ich bin dafür leider nicht zuständig. Ist der Junge ernst krank?".

"Ich habe noch keine Ahnung, ihm muß ihn noch untersuchen" antwortete der Arzt, der sich auf Torsten beugte und ihm den Puls fühlte.

Nikolaus wies dem Johannes ein Zeichen, hinauszugehen. Dann kam er neben dem Arzt zurück: "Also?".

"In diesem Augenblick sieht der Puls fast regulär, nur etwas leicht schnell. Aber die Farbänderungen, auf die Sie mich hingewiesen haben, lassen mich an plötzliche Blutdruckwechsel denken. Weist der Junge dieses Unwohlsein zum ersten Mal?".

"So weit ich weiß, erstmals".

"Kennen Sie das genaue Alter des Jungen?".

"Sechzehn und halbes Jahr... drei Monate jünger als ich, scheint es mir".

"Reifealter spielt manchmal solche Streifen... Augenscheinlich hat er kein Fieber. Haben Sie mal plötzliches Schwitzen bemerkt?".

"So ist es mir manchmal ausgesehen... ".

"Während er bleich war, vermute ich",

"Aber nur kurzweilig" log der Junge. "Und zitterte".

"Ja, eigentümlich" antwortete der Arzt, seine Untersuchung weiter fortsetzend. "Er muß im Bett liegen... mindestens zur Zeit. Ist sein Schlafzimmer oben in der Dachstube?".

"Wäre es nicht besser, ihn nicht zu bewegen?" fragte Nikolaus, ohne die Frage zu beantworten, fügte dann hinzu: "Das Schlafzimmer meines Pagen, dort hinter der Tür, ist nicht benutzt... ".

"Ja, bis dorthin kein Problem. Ich werden in der Küche leichte aber nahrhafte Speise vorschreiben. Ich werde das Geschäft der Köchin erklären. Sollte er bis morgen früh zu sich nicht wiederkommen, lassen Sie mich wieder herbeirufen. Volle Ruhe und geeignete Speisen sollten zur Zeit ausreichen".

"Ist es nötig, daß jemand auf ihn wacht?".

"Ich glaube es nicht. Es wird ausreichen, daß jemand ihn ab und zu besichtigt".

"Aber... ist er schlimm krank?".

"Nein, ich glaube es wirklich nicht... So sieht er mir nicht aus. Es wird genügen, seine Situation insgesamt zu überwachen. Auf jeden Fall werde ich ihm ein Kräftigungsmittel bereiten lassen und es Ihnen durch einen meiner Diener zukommen lassen. Ein Löffelchen davon an jeder Mahlzeit dreimal täglich. Es ist sehr bitter, aber er soll es einnehmen".

"Ich werde es sicherstellen, daß er es macht".

"Wie ich Ihnen gesagt habe, lassen Sie mich herbeirufen, sollte er bis morgen früh zu sich noch nicht wiederkommen. Ich werde meine Vorschriften auch dem Hausmeister wiederholen. Aber ich denke, daß er fast gewiß vor morgen früh zu sich wiederkommen wird. Wenn es so sein wird, lassen Sie ihn bitte jedenfalls mehrere Tage im Bett bleiben... drei, vier Tage, womöglich auch noch eine Woche".

"Ich danke Ihnen, Herr Doktor... ".

"Wahrscheinlich ruht er jetzt. Er benötigt es, nach den plötzlichen Änderungen seines Blutdruckes. Farbe und Puls sind regulär. Gut, das ist alles".

"Ich begleite Sie, Herr Doktor... ".

"Stören Sie sich nicht, Danke. Ich kenne gut den Weg. Guten Tag, junger Herr".

"Guten Tag Ihnen, Herr Doktor" antwortete der Junge mit förmlicher Höflichkeit.

Als der Arzt hinausging, kam Nikolas zu seinem Freund zurück. "Hast du gesehen, Torsten? Der Herr Doktor hat sich weismachen lassen. Und du hast deine Rolle ganz prima gespielt. Und du wirst hier in meinem Quartier zumindest eine Woche bleiben, wie du gehört hat: Vorschrift von Herrn Doktor!" sagte ihm Nikolaus triumphierend, mit einer Hand des Torstens zwischen den Seinigen.

"Und... werden wir... die Liebe machen können?" fragte mit leuchtenden Augen der Bursch.

"Wenn du dich nicht zu schwach fühlen wirst" scherzte der Freund.

"Oh nein! Ich könnte es auch sofort machen... wenn Sie es wollen".

"Ja, ich würde es gerne wollen, aber... vielleicht ist es besser später. Jetzt rufe ich zwei Diener herbei, damit sie dich hin auf das Bett meines Pagen transportieren".

"Ich kann auch allein hin... ".

"Nein, es wird mehr Eindruck machen, wenn sie dich hin hochheben müssen. Du täusche dich weiter vor, noch nicht zu dir gekommen zu sein, ich empfehle es dir".

"Wenn sie mich ins Bett überführen... dort, wird es nicht besser sein, daß man mir alle Tücher auszieht? Zumindest... werde ich bereit sein, wenn Sie zu mir kommen, um die Liebe zu machen" sagte der leicht errötende aber zart lächelnde Junge.

"Ein guter Einfall: ich werde so befehlen. Du aber bleib still, unbeweglich, regungslos, mit Augen zu".

CONTINUES IN KAPITEL 14


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