USUAL DISCLAIMER

"GERECHTE UNTER DEN VOLKERN" is a gay story, with some parts containing graphic scenes of sex between males. So, if in your land, religion, family, opinion and so on this is not good for you, it will be better not to read this story. But if you really want, or because YOU don't care, or because you think you really want to read it, please be my welcomed guest.

GERECHTE UNTER DEN VOLKERN von Andrej Koymasky © 2011
am 21. Mai 2004 geschrieben
Deutsche Übersetzung: Mario Mosa
KAPITEL 8
MAI 1945

Die neun Juden lebten nunmehr seit einem Jahr in den Dachstuben. Es hatten sich bisher keinerlei Probleme gegeben. Die Kleinen waren immer ruhig und still gewesen, sie verstanden sehr gut, welche Gefahr sie liefen.

Trotz der Regierungspropaganda, war der Krieg nunmehr am Ende und für Großdeutschland stand die Großkatastrophe bevor. Die Bombangriffe auf Berlin waren angefangen und waren inzwischen noch intensiver geworden; in Oranienburg waren die Getösen zu hören und große Rauchsäulen waren zu sehen. Großbombengeschwader flogen manchmal über Oranienburg und der dumpfe, von den durchdringenden Pfiffen des Fliegeralarms kundgemachte Lärm ihrer Motoren schüttelte die Ruhe.

Die Rußen drangen nunmehr in Deutschland vom Osten, die anderen Alliierten vom Westen: das stolze großdeutsche Reich war dabei, rasch zu zerbröckeln wie ein erdtonfüßiger Riese. Thaddäus war vom Baron benachrichtigt, der immer wieder niederdrückt aussah, und von den anderen Dienern, die immer erschrockener waren.

All diese Nachrichten aber waren für die kleine Gruppe von Flüchtlingen in den Dachstuben der Villa so wie auch für die in der Druckerei noch arbeitenden Gefangenen die Vergrößerung ihrer Hoffnung. Obwohl die Ereignisse zugrunde richteten, hatte die Druckerei des Barons noch Arbeit... Aber ab Dezember 1944 lief unter den Deutschen ein grauenhaft witziger Einfall bei Weihnachtsgeschenken: "Sei praktisch, dieses Jahr ist das nützlichste Geschenk ein Sarg".

Hälfte April 1945 hatten die russischen bereits begonnen, Berlin zu belagern. Als die Russen den letzten, verzweifelten Widerstand allmählich überwanden und die Belagerung fertig brachten, hinterließen sie eine Ausplünderungs- und Vergewaltigungsroute; sogar Greisinnen mit über siebzig Jahren waren nicht von diesen Gruppenvergewaltigungen frei, so wie auch die Russinnen und Jüdinnen der KZ-Lager.

Die Nachrichten verbreiteten sich schnell aus, manchmal sich einander widersprechend, manchmal übermäßig, so daß es schwer war, Zutreffendes vom Unzutreffenden zu unterscheiden.

Als der Baron hörte, daß am letzten Tag April Hitler persönlich Selbstmord begangen hatte, wurde es sich darüber im klaren, daß alles wirklich vorbei war. Er ging in großer Eile zur Druckerei und befahl, das gesamte Druckmaterial unverzüglich verbrennen zu lassen, das mit dem Nazismus was zu tun hätte... Dann kam er sofort zur Villa für ähnliche Saubermachung.

Er rief Thaddäus und befahl ihn, alle versteckten Juden hinauszulassen, die in der Dachstube noch blieben; da sich nunmehr keine Speise mehr für niemanden gab, so wären sie droben nicht mehr sicherer als anderswo gewesen.

Da Thaddäus von den Vergewaltigungen gehört hatte, ließ er den beiden Frauen das Haar kurz schneiden, dann gab ihnen Herrenkleider. Und schließlich ließ er sie vor den Männern hinaus. Nach ein paar Stunden stürzten die Russen in Oranienburg ein. Der russische Kommandant erschien in der Villa von Baron Hermann-Lothar von Schlegel und gab ihm bekannt, daß seine Villa jetzt erfordert war, mit allen die darin wohnten, die dort bleiben mußten, um den neuen Herrschern zu dienen.

Der Baron antwortete, es war sinnlos, seine Villa zu erfordern, denn sie wären sowieso willkommen, als Gäste in seinem Haus.

Der Offizier ließ ihn nicht weiter, zog seinen Revolver von der Tasche aus und schoß ihn in die Stirn.

Thaddäus ging in den Garten und verließ die Villa vom Türchen dem Havelfluß entlang. Er druckte noch in seiner Hand di ihm von Wolfgang geschenkte Taschenuhr. Er hatte in der Villa die falschen Papiere hinterlassen, die ihn als Arier gaben und hatte seine richtige Ausweiskarte, die ihn als Jude erklärte. Er hatte noch seine Autofahreruniform an, ohne den Magen David.

Er ging schnell und vorsichtig und versuchte, durch die Linien der Russen zu überschreiten und sich am Allermöglichsten von der Frontlinie zu entfernen. Er vermied die Hauptwege, denen entlang Fahrzeugschlangen mit rotem Sterne in allen Richtungen fuhren.

Er hatte noch vor seinen Augen die Gestalt des Barons, der von den Füßen des russischen Offiziers erschossen fiel. Er fragte sich ängstlich, was sich um seinen Wolfgang passieren würde: seit längst nunmehr fielen ihm seine Nachrichten aus.

Das letzte Mal, daß Wolfgang angerufen hatte, war er noch in Frankfurt. Daher mußte er dorthin, um mit seinen Nachforschungen anzufangen. Er bat intensiv den Herrn, daß Wolfgang noch lebendig sei. Er schritt westwärts ungefähr. Bevor er von der Villa ausging, hatte er von einem Kartenwerk die Seite mit der Mappe Deutschland zerrissen, um sich über den richtigen Weg nach Frankfurt zu erkundigen.

Als er die Wolfsburger Pforte erreichte, sah er, daß die Militärfahrzeuge keinen roten Stern trugen, und daß die Militärs Englisch sprachen... sie waren Engländer. In den Dörfern, die er manchmal überkreuzte, waren lange Menschenschlangen zu sehen, um etwas zum Essen zu bekommen. Manchmal konnte es auch Thaddäus gelingen, sich in eine dieser Schlangen einzureihen, um etwas Speise zu erhalten.

Er ging weiter bis Hannover. Er schlief wo er konnte, wusch sich, wo er die Möglichkeit fand und ging weiter und weiter und weiter. Er hatte es eilig, nach Frankfurt zu kommen, er fragte sich, wie lange er hätte brauchen können, um diese Stadt zu erreichen. Die Zerstörung um ihn war beeindrückend. Man sah keine deutsche Uniform mehr um, nicht einmal der Polizei. Bei den gemeinen Leuten waren traurige Ausdrücke zu lesen, alle sahen wie Todesverurteilten aus.

Wie Thaddäus' Fußfahrt weiterging, war sein Herz peinlich beklemmt. Er fühlte Mitleid für jene Leute, auch wenn viele von ihnen sicher die gleichen waren, die bis vor einigen Monaten zu ihrer "Endlösung" beigetragen hatten, oder mindestens der Vollzerstörung des jüdischen Volks gebilligt hatten.

Jetzt schritt Thaddäus südwärts. Er erreiche Göttingen. Hier sah er einen Tisch mit Magen David auf einem Tuch gemalt und der Schrift auf Hebräisch "Beistandzentrum". Er stand auch in jener Schlange an. Als es an der Reihe war, zeigte er seine Ausweiskarte, die ihn als Jude qualifizierte. Der Mann am Tisch schaute mehrmals das Photo auf seiner Karte und Thaddäus' Gesicht.

"Seitdem ich diese Karte hatte, bin ich versteckt geblieben und habe versucht, mein Aussehen zu ändern..." erklärte er.

"Ja... es gibt tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit... Wo bist du versteckt geblieben? Wer hat dir geholfen?".

"In Oranienburg, an den Berliner Pforten. Baron von Schlegel hat mir geholfen... ich war sein Autofahrer".

"Was können wir für dich machen?" fragte ihn der Mann, der ihm die Ausweiskarte zurückreichte.

"Ich muß nach Frankfurt, ich versuche, einen Freund ausfindig zu machen, der für mich sehr viel gemacht hat...".

"Einen Juden?".

"Nein. Er ist der Sohn von Baron von Schlegel. Er hatte seinen Vater überzeugt, mir und anderen zehn Juden zu helfen... Jetzt ist der Baron tot... Er ist von den Russen erschossen worden... ich muß seinen Sohn erreichen, der jetzt vielleicht meine Hilfe benötigt. Er ist ein gerechter Mann, ich muß ihm mindestens teilweise vergelten, was er für mich gemacht hat" sagte Thaddäus kräftig.

"Wie bist du bisher gekommen?".

"Zu Fuß. Aber ich habe kein Geld, kein Ernährung..., alles, was ich habe, ist der Anzug, den ich an habe. Nichts Anderes sonst".

"Ernährung können wir dir etwas geben, solange du hier in Göttingen bleibst. Geld... nunmehr mit 1 Mio Mark kannst du höchstens eine Briefmark kaufen... Aber wenn du nach Frankfurt willst, kann ich dir vielleicht jemanden schaffen, der südwärts mit einem Kfz fährt, Eisenbahnen gehen nicht mehr und zu viele Brücken sind zerstört... Bist du daran interessiert, südwärts mitgenommen zu werden?".

"Ja, Danke schön".

Der Mann rief einen Jungen und wies ihn an, den Thaddäus unterzubringen.

"Kommst du von einem KZ?" fragte ihn der Junge, ihn erforschend.

"Nein, ich war versteckt, man hat mich nicht gefangen. Aber meine Familie kam in Dachau um".

"Die Meinigen im Gegenteil kamen in Buchenwald um. Wären die Amerikaner nicht gekommen, so wäre ich auch daran gekommen. Ich hoffte sehr, schnell in die Gaskammer geschickt zu werden. Nunmehr war ich verzweifelt, ich war tot, in meinem Inneren. Ich konnte es nicht mehr vertragen, ein Puppen-Junge geworden zu sein...".

"Ein Puppen-Junge? Was soll denn das heißen?".

Der Junge schaute ihn an, durch die Frage überrascht. "Ich glaubte, daß alle es wüßten. Ein Junge, den einer der grünen Dreiecken oder der SS, zum Genuß mitnahmen... aber du warst nie in den KZ" sagte er dann traurig.

"Ja, ich bin wirklich glücklich gewesen... ich kann es mir vorstellen, was du erlebt hast!...".

"Nein, du kannst es dir nicht vorstellen!" rief der Junge heftig.

Dann sagte er ihm in milderem, jedoch traurigkeitsvollem Ton: "Wenn du es nicht erlebt hast, kannst du es dir nicht vorstellen. Niemand könnte es sich vorstellen. Aber alles in allem, ich auch vielleicht könnte sagen, glücklich gewesen zu sein. Ein Junge... ein armer Junge... mit meinem gleichen Alter... aber er hatte keinen gelben Stern, wie den Meinigen, er hatte gelbes Dreieck mit rosafarbigem Dreieck oben...

"Die SS bestellten ihn nackt uns gegenüber... sie gossen was auf ihn, ich weiß es nicht... sie machten ihre Hunde frei... die ihn lebendig auffraßen, uns gegenüber... Jene Schreie..., jenes Blut..., jene Gekläffe... die Lacherei der SS... all das werde ich nie vergessen... Nein, ich kann es nicht vergessen, ich will es nicht vergessen!...".

Thaddäus war tief erschüttert.

"Hast du niemanden mehr, jetzt?" fragte er ihn.

"Und ob! Hier habe ich unser ganzes Volk. Ich bin nicht allein. Israel wird auferstehen. Diese ist jetzt meine Aufgabe. Bevor all das einen Anfang hatte, fragte ich mich oft, was ich als Erwachsener hätte machen können. Jetzt weiß ich es. Ich will kämpfen, um unser Land zurückzuerobern. Nur am Tag, an dem wir unser Land wieder haben, nur dann werden wir wirklich in Sicherheit sein. Hier oder in anderen Ländern werden wir wie Fremde sein, mißachtet, gehaßt, verfolgt".

"Wer mich und andere unseres Volks gerettet hat, war nicht einer von uns. Nicht alle sind gleich, nicht alle sind bös. Der Herr wirft seinen Samen auch in die Herzen der Völker...".

"Wenn du dich inmitten einer Herde tollwütiger Hunde befindest, würdest du dort bleiben, nur weil zwei oder drei von ihnen mild sind?" fragte ihn der Junge mit herausforderndem Schein. Dann erwähnte er ein Stück der Schrift:

"Eitel ist ihre Hoffnung, vergeblich ihr Mühen, und unnütz sind ihre Werke.
Ihre Frauen sind töricht, ihre Kinder böse, und verflucht ist ihr Geschlecht".
Ws. 3, 11-12

Dann erwähnte ihm Thaddäus ein anderes Schriftstück:

Groll und Zorn sind gleichfalls abscheulich, und nur der Sünder hält ihn fest.
Wer Rache übt, erhält selbst Rache vom Herrn,
er wird für seine Sünden streng zur Rechenschaft gezogen.
Vergib deinen Mitmenschen das Unrecht, dann werden auf dein Gebet hin auch deine Sünden erlassen.
Sir. 27, 30-28, 2

"Ich hasse sie nicht, weißt du?" sagte ihm dann der Junge. "Nein, auch Haß ist ein Menschengefühl". Sie verdienen ihn auch nicht. Sie hassen wäre zu wenig. Einverstanden, ich suche keine Rache, der Herr wird uns rächen. Ich bete immer darum, daß der Herr unsere Rache erfüllt".

"Ich bete den Herrn vorzüglich, damit Er die Guten vergilt. Und vor allem, damit Er mir die Wege der Gutherzigkeit und der Liebe zeigt".

"Du hast keine KZ erlebt...".

"Deine Wunde ist noch zu neu. Laß ihr die Zeit zur Vernarbung, bevor der Groll sie ansteckt und noch schlimmer macht".

Tags darauf teilte man Thaddäus mit, daß ein LKW in Richtung zum Süden fahrbereit war. Man gab ihm etwas zum Essen, etwas Geld und einen Freipaß der britischen Behörden. Der LKW-Fahrer war ein lustiger Junggeselle mit Namen Elias Kohn.

"In Oranienburg habe ich einen Jungen kennengelernt, der jetzt zweiundzwanzig Jahre alt ist, mit Namen Benjamin Kohn. Seid ihr vielleicht miteinander verwandt?".

"In Oranienburg? Ja, er ist mein Cousin, sein Vater ist Bruder des Meinigen. Lebt er? Geht es ihm gut?".

"Ja, ich habe von ihm vor einigen Tagen verabschiedet. Der Mann, der mich versteckt hat, hat auch ihn und andere von den Unsrigen im Versteck gehalten".

"Ein Arier? Er soll eine Auszeichnung verdienen" sagte ihm Elias.

"Ja... aber die einzige Auszeichnung, die er bekommen hat, ist ein Revolvergeschoß in die Stirn von einem russischen Offizier".

"Der Herr wird ihn in sein Schoß erhalten haben, für was er an unser Volk gemacht hat".

"Ich hoffe - und glaube - daß es so ist. Und wie hast du dich gerettet?".

"Als die Verfolgung begann, konnte ich nach England fliehen. Ich bin her mit der britischen Army gekommen, als Dolmetscher. Ich habe dort ein englisches Mädchen geheiratet, ein Mädchen unseres Volks. Wir haben schon zwei Kinder" sagte Elias stolz.

"Sind sie in England geblieben?".

"Ja. Hoffentlich werde ich bald zu ihnen. Aber zur Zeit bleibe ich hier, ich verdiene ziemlich gut. Bei meiner Rückkehr wollen wir - meine Frau und ich - ein Häuschen in Chatham kaufen, kurz von London entfernt. Ich würde mich freuen, Benjamin wieder zu finden. Vielleicht ihn nach England mitführen. Und was machst du jetzt?".

"Ich weiß es noch nicht, habe noch keine Ahnung. Jetzt muß ich nach Frankfurt. Dann werde ich was zu tun finden".

Sie überfuhren Kassel, dann erreichten sie Herstfeld. In diesem Teil Deutschlands war die US Army. In Herstfeld verabschiedete sich Thaddäus von Elias und ging weiter zu Fuß bis Frankfurt. Auch diese Stadt trug schwere und offensichtliche Zeichen des Kriegs.

Thaddäus suchte das dortige hebräische "Beistandszentrum", um Hilfe zu erwerben und um Beistand, seinen Wolfgang zu finden. Man sagte ihm, es wäre keine leichte Nachforschung gewesen, die längere Zeit hätte in Anspruch nehmen können.

"Kennst du etwas Englisch?" fragte ihn das Mädchen am Beistandszentrum.

"Ich hatte etwas begonnen, aber kann nur 'guten Tag', 'bitte', 'Entschuldigung bitte, wie spät ist es?" antwortete Thaddäus mit den Achseln zuckend.

"Würdest du etwas mehr kennen, könntest du mit den Amerikanern arbeiten".

"Hier am Zentrum, mit euch, wäre es nicht möglich, was zu tun? Irgend welche Aufgabe?".

"Nein, mein schöner Junge, wir sind schon zuviel, mit den Fonds, die uns zur Verfügung stehen und der Arbeit zu erledigen. Du hast mir gesagt, du hast einige Zeit in einer Druckerei gearbeitet...".

"Ja, aber meine Aufgabe bestand nur darin, die Tintenrollen zu waschen, mehr oder weniger..." sagte Thaddäus.

"Gut, jedenfalls bist du nicht ganz nüchtern, oder? Ich kann meinen Freund fragen; er ist ein US Sergeant und weiß nur, daß er mit der Druckerei des Kommandos zu tun hat... Er spricht Deutsch ziemlich gut. Vielleicht könnte er dich etwas Englisch unterrichten. Er ist höflich und großzügig".

"Ist er jüdisch?" fragte Thaddäus.

"Nein, aber ist schön, gutherzig und das reicht mir aus. Auch wenn er nicht so schön ist wie du. Also, soll ich mit ihm sprechen?".

"Ich wäre dir dafür verbindlich dankbar".

So fing Thaddäus an, in der Druckerei der Amerikaner unter Dale O'Connor, des Mädchens Freund, zu arbeiten. Dale fand ihm auch ein Bett in einem Zimmer mit drei anderen deutschen Jungen, die in der Druckerei arbeiteten und in der freien Zeit fing er an, ihn auch die englische Sprache zu lehren.

Ein netter Mann war Dale O'Connor. Ein Bursch mit siebenundzwanzig Jahren, Sohn eines Farmers in North Carolina, der Thaddäus liebgewann und seine Ehrlichkeit in der Arbeit und die Fröhlichkeit, die ihn selten verließ, hochschätzte.

Die drei anderen deutschen Jungen, die mit ihm arbeiteten und mit denen er das Zimmer verteilte, obwohl sie ihn gebührlich handelten, kamen nie gut mit ihm aus. Um die Wahrheit zu sagen, schien es, wie ob sie auch miteinander gut auskamen.

Von Zeit zu Zeit ging Thaddäus zum Informationszentrum, um sich zu erkundigen, ob Nachrichten von Wolfgang-Siegfried von Schlegel aufgefunden wurden. Das Hauptproblem bestand darin, daß das deutsche Kommando die Vollzerstörung sämtlicher Papiere und der Archive befohlen hatte, als die Amerikaner dabei waren, nach Frankfurt einzudrängen.

Jeden Tag betete Thaddäus fleißig, daß sein Freund Wolfgang noch im Leben war. Das Lohn, das er für seine Arbeit erhielt, reichte zum Leben und er konnte sogar etwas sparen.

In der Druckerei lernte Thaddäus einen Militärgefährten von Dale kennen, Korporal Frank Marinelli, Nachkommen von einer italienischen Familie. Bald wurden sie miteinander befreundet und fast jeden Abend lud Frank ihn, den Thaddäus zum Abendessen ein, was dem Thaddäus ein wenig mehr Geld zu sparen ermöglichte. Frank war vierundzwanzig, zwei Jahre älter als Thaddäus.

Eines Abends nach dem Essen, als sie nebeneinander spazierten, wie sie nunmehr gewöhnlich machten, fragte ihn Frank:

"Hattest du nicht ein Mädchen, dort woher du kommst?".

"Nein, ich habe es nie gehabt. Und du? In Amerika, oder hier?".

"Ich auch nicht. Ich hatte ein Mädchen mit vierzehn Jahren, aber es dauerte wenig, ich fand gar nichts besonderes drin. Ein Geschichtchen im Reifealter, weißt du wie es ist, man hat Lust, mal zu probieren... aber bei dir... es ist selten, ein schöner Junge wie du, wurdest du nie von Mädchen hofiert?".

"Ich habe mich mit siebzehn Jahren verstecken müssen...".

"Zum Teufel! Und du bist fünf Jahre lang verborgen geblieben?".

"Praktisch ja. Auch wenn ich in den letzten Zeiten praktisch hinaus konnte..."

"Zum Teufel! Ich wäre an deiner Stelle verrückt geworden!... Wie ins Gefängnis zu gehen, außerdem ohne was gemacht zu haben! Und im Gefängnis findet man die anderen Mitgefangenen. Fünf Jahre allein!... Ja, sicher wäre ich verrückt geworden!".

"In den ersten drei Jahren sah ich nur den Wolfgang. Dann fand mir sein Vater den Ausweg für mich, mich davon zu holen, er ließ mich als Arier aussehen, mit falschen Papieren, da ich als kein Jude aussehe".

"Jedenfalls auch drei Jahre versteckt - und immer nur den einzigen Menschen sehen...".

"Aber mindestens lebe ich noch. Meine Eltern und mein Bruder wurden verhaftet, weggeführt, in ein KZ... Man hat sie umgebracht".

"Am Kommando habe ich einen, der die Gefangenen eines KZ befreit hat. Monatelang hat er keine zwei Stunden nacheinander schlafen können, so erschüttert er war. Er hat uns... etwas Unglaubliches erzählt. Bevor wir nach Europa kamen, berichteten die Pressen bei uns von Mißhandlungen, Vergewaltigungen, Ermordungen in den KZ, aber was er gesehen hatte, war viel schlimmer!".

"Ich auch habe davon gehört... Ich bin sehr glücklich gewesen, viel glücklicher als die anderen, als meine eigene Familie. Hätte mich Wolfgang nicht nachgesucht, um mich in seiner Wohnung zu verstecken, wäre ich sicher nicht mehr hier sein".

"Deshalb suchst du ihn. Aber war er kein Nazi?".

"Nein, er war kein Nazi. Nicht alle Deutschen waren Nazis, auch wenn sie zum Überleben sogar das Parteibuch haben mußten. Sein Vater, der in den letzten Zeiten mich und andere Juden versteckt hat, ist von den Russen erschossen worden. Daher hat er niemanden mehr, wie ich. Daher hoffe ich sehr, daß Wolfgang noch lebt".

"Wirst du nicht gegen mich verärgert, wenn ich dir eine Frage stelle?" fragte ihn Frank, ihn in die Augen schauend.

Thaddäus lächelte: "Ich denke, daß du mir eine schwierige Frage stellen willst... Aber ich werde alles Mögliche machen, um mich nicht gegen dich zu verärgern".

"Warst du Wolfgangs Junge? Deshalb hat er dich versteckt?".

Thaddäus lächelte wieder: "Nein, er hat mich nie versteckt, damit ich sein Junge sei".

"Ach, entschuldige. Ich hatte daran gedacht... weil du so schön bist...".

"Später wurde ich sein Junge" fügte Thaddäus hinzu, seine Reaktion forschend.

Frank hatte eine Weile eine Überraschungsreaktion, dann lächelte seinerseits: "Das könntest du wohl vermeiden, es mir zu sagen...".

"War es nicht, in Wirklichkeit, was du wissen wolltest?".

"Nu, ja, aber... Warum hast du es mir gesagt?".

"Weil ich den Eindruck habe, du wollest mir seit einiger Zeit her hofieren. Irre ich mich, oder?...".

"Nein, du irrst dich nicht. Du bist sehr schön und auch sehr nett. Und du gefällst mir sehr viel, daher...".

"Aber siehst du, Frank? Die Sache ist so, Wolfgang und ich sind ineinander verliebt. Daher muß ich dein Hofieren abwenden".

"Mensch! Ich finde einen, der mir so viel gefällt, daß ich nachts nicht schlafen kann. der mir sagt, er ist wie ich... aber er ist treu! Das ist Schwarzpech!" rief Frank aus, mit höhnisch hoffnungslosem Ausdruck.

"Es tut mir leid für dich, Frank. Auch ich bin wohl mit dir, aber nicht zum gleichen Zwecke. Wollen wir gute Freunde bleiben, wäre ich jedenfalls vergnügt".

"Es wäre, wie ob ich einen Kuchen gerne essen möchte, aber du sagst mir, ich kann nur dessen Duft riechen!... Aber ich verstehe dich. Sicher, es geht, wir können nur gute Freunde bleiben!".

"Danke" sagte ihm Thaddäus.

"Bitte. Ich werde mich mit einem der beiden Jungen begnügen, die für Zigaretten, Schokolade oder Kaugummi mit mir ins Bett kommen. Aber es ist nicht das Gleiche. Da sie bereit sind, sich so billig zu verkaufen, mindestens kann ich mich amüsieren...".

"Beurteile sie nicht, Frank..." erklärte ihm Thaddäus, "du weißt nicht, warum sie sich verkaufen, wie du sagst, sie können zehntausend gültige Rechte haben...".

"Nu... ich beurteile sie nicht, aber... einer wie du oder ich zum Beispiel würde sich nicht verkaufen, ich bin davon sicher".

"Du irrst dich..." sagte ihm Thaddäus, der ihm erklärte, wie er den Vorschlägen des Wolfgangs Vaters nachgegeben hatte.

Frank schaute ihn mit naiver Bewunderung an: "Und du hast all das gemacht... um deine Leute ins Rettung zu bringen? Chapeau! Aber das ist kein Selbstverkauf!".

"Doch. Ich war damit einverstanden, sexuelle Verhältnisse zu haben, um etwas zum Austausch zu erzielen. Sollte es sich wirklich lohnen, das würde ich gerne wiederholen. Auf alle Fälle handelt es sich hierbei um Selbstverkauf. Siehst du, vorher dachte ich, es dem Wolfgang sagen zu müssen, wenn alles vorbei ist, denn zwischen zwei Menschen, die sich lieben, dürfen keine Geheimnisse stehen. Ich wäre sehr schlimm gewesen, das weiß ich, nicht für was ich zu machen akzeptierte, sondern für was an mir sein Vater getan hat.

"Aber jetzt, daß sein Vater gestorben ist, daß er umgebracht worden ist, will ich nicht, daß Wolfgang von seinem Vater übel denkt, auch weil er sich nicht mehr mit ihm vergleichen kann. Von Toten darf man nie übel reden, denn sie können sich nicht mehr verteidigen. Daher habe ich entschieden, dem Wolfgang nicht mehr zu sagen, damit er von seinem Vater eine gute Erinnerung bewahrt".

"Je mehr ich dich kenne, Thaddäus, desto mehr ich dich schätze und bewundere. Und aufrichtig gesagt, ich bedaure ein wenig, daß du mir nein sagen mußt... Nein, nein, bleib ruhig, ich bestehe darauf nicht. Ich wünsche dir ebenfalls, daß dein Wolfgang noch lebt. Eher: da ich am Kommando einige gute Freunde habe, werde ich sie bitten, sie möchten sich darum bemühen, um ihn ausfindig zu machen: wenn er noch lebt, ist er vielleicht in einem Camp unserer Kriegsgefangenen, daher muß sein Name aus irgend welcher Aufstellung herauskommen".

"Danke. Je schneller die Zeit vergeht, desto besorgter werde ich um ihn...".

"Mein Großvater wiederholte immer: keine Nachricht, gute Nachricht. Mit diesem Wirrwarr in diesen Tagen ist es nicht leicht, genaue Nachrichten in ganzer Eile zu besorgen".

Drei Tage später betrat Frank die Druckerei und rief Thaddäus. Als der Junge seines Freundes freudigen Gesichtsausdruck sah, verstand er, daß er gute Nachrichten mitbrachte. Er lief ihm entgegen.

"Lebt er? Sag mir Bescheid, wo er ist?" fragte er ihn eilig.

"Ja, er lebt, ist leicht verletzt, aber nichts Schlimmes. Er liegt in einem Camp unserer POW in Offenbach, wenige Kilometer von hier entfernt.

"Danke dir, o Herr!" flüsterte Thaddäus, indem er versuchte, die Erleichterungstränen zu halten, die ihm in die Augenlider druckten.

"Wie lange er dort behalten wird, weiß ich es nicht, aber falls er nicht um irgend welches Verbrechen beklagt wird, wird er früher oder später frei entlassen".

"Ich bin sicher, daß Wolfgang nichts begangen hat, worum er beklagt werden könnte. Nicht er, nein. Aber sag mir mal an: kann ich ihn sehen?".

"Ich glaube es nicht, aber vielleicht kannst du ihn anschreiben... Nur daß sowohl deine Briefe, wie auch die Seinigen einer Überprüfung der Zensurstelle unterworfen werden, daher kannst du ihm nicht sagen... daß du ihn liebst. Verstehst du?".

"Ja, sicher, ich verstehe! Kannst du dich bitte erkundigen, wenn ich ihn anschreiben darf, wie ich ihm einen Brief senden darf?".

"Gerne".

"Und außer den Briefen, darf ich ihm etwas anderes schicken, wie Speisen oder was sonst?".

"Ja, ich werde auch das fragen. Jetzt wissen wir, daß er lebt und daß es ihm gut geht, wird alles einfacher, was?".

"Mindestens ist mein Herz jetzt heiter. Wie kann ich dir danken, Frank?".

"Leider nicht, wie es mir gefallen würde. Auf jeden Fall... reicht es, daß du mir Danke sagst" antwortete ihm Frank lustig.

Letzten Endes durfte Thaddäus an Wolfgang einen Brief schicken: er verfaßte ein Konzept, mit vielen Korrekturen und Änderungen einiger Worte, um ihn verstehen zu lassen, daß er ihn wie früher liebte, ohne daß die Prüfstelle darin etwas Seltsames im Text finden würde.

Lieber Wolfgang!

Endlich hat es mir geklappt, nach Frankfurt zu kommen und Dich ausfindig zu machen. Leider muß ich dir eine traurige Nachricht bekannt geben: Dein Vater ist nicht mehr unter uns. Jetzt, so wie ich nur dich habe, hast du auch nur mich. Der Herr ist gut gewesen, da Er uns zumindest das gegeben hat.

Bitte laß mich wissen, ob Du etwas benötigst, damit ich es Dir zukommen lassen, wenn ich es darf und wenn es möglich ist Jetzt habe ich eine Arbeit hier in Frankfurt gefunden und sehe dem Tag gerne entgegen, an dem wir uns endlich wieder finden können. Deine mir vor fünf Jahren geschenkte Taschenuhr habe ich jederzeit mit.

Du weißt schon, daß ich außer meiner Dankbarkeit zu Dir, da Du mein Leben gerettet hast, ein unverändertes Gefühl für Dich habe und daß Du immer auf mich rechnen kannst. Wie wir so viele Schwierigkeiten überwunden haben, so werden wir auch diese Entfernungszeit überwinden. Nun weiß ich, daß Du lebst und daß das Leben daher mir wieder schön aussieht. Wenn du willst, kannst du mir an meine beiliegende Anschrift schreiben.

Mit Gefühl,

Dein

Thaddäus Brenner

Nach einigen Tagen, die für Thaddäus voll sorglicher Erwartung waren, erhielt er endlich einen offenen und mit den Prüfstellen-Stempeln versorgten Umschlag. Darin war Wolfgangs Antwort. Er zog sofort das Blatt heraus: die Prüfstelle hatte kein Wort ausgelöscht.

Mein lieber Thaddäus,

Dein Brief war für mich viel schöner und angenehmer als ein Sonnenstrahl nach langem, kalten Winter. Ich danke Dir, daß Du mich über meinen Vater benachrichtigt hast, auch wenn sie traurig sind. Ich freue mich sehr, daß es Dir gut geht und eine Arbeit gefunden hast, so wie auch insbesondere, daß Du jetzt so mir nah bist.

Hier geht es nicht so schlecht, wir sind gut behandelt, man behandelt meine Verletzung am linken Arm, die nicht schwer ist, wir sind gut gespeist und haben alles Nötige. Ich brauche ehrlich nichts, im Moment. Wie lange ich hier in Offenbach bleiben soll, oder ob man mich anderswohin schickt, habe ich keine Ahnung. Geduld haben wir gehabt, als Du Dich von den Nazis hast verstecken müssen, Geduld werden wir ebenfalls jetzt haben. Ja, Du hast mir etwas Schönes und Richtiges geschrieben: jetzt hast Du nur mich, so wie ich nur Dich habe. Besonders aber, daß dieser schlimme, schmutzige Krieg beendet ist. Ab jetzt hin können wir darauf hoffen, ein richtigeres, schöneres Leben zu bauen, das wert sei, solches benannt zu werden.

Ein einziges hatte ich vermißt, um heiter zu sein, jetzt habe ich es: zu wissen, daß mindestens Du lebst, daß es Dir gut geht, daß Du mich erwartest. Sei Du auch heiter, mein lieber Thaddäus. Vor der Zukunft habe ich keine Angst mehr, jetzt, daß derjenige keine mindeste Macht mehr hat, der sich zu unserem Regierender aufgerichtet hatte.

Ich hoffe sehr, daß Du mich von Zeit zu Zeit was anschreiben kannst, so wie auch, daß Du diesen meinen Brief problemlos erhältst.

Mit gleichem Gefühl,

Dein

Wolfgang von Schlegel

Thaddäus las mehrmals den letzten Brief seines Wolfgangs und küßte ihn, fast in der Hoffnung, daß seine Küsse seinen Geliebten erreichen könnten.

Er war so glücklich, daß er jenen Abend den Frank zum Abendessen einlud, dem er sich dankbar fühlte, daß er ihm geholfen hatte, seinen Geliebten zu suchen und mit ihm Verbindung aufzunehmen. Frank fragte, ob er einen jungen Freund mitführen durfte, den er vor einigen Tagen kennengelernt hatte und mit dem er ein Verhältnis angefangen hatte. Selbstverständlich war Thaddäus sofort damit einverstanden, die Einladung auszudehnen.

Als sie sich vor dem Restaurant trafen, stellte Frank beide Freunde einander vor. Der Junge hieß Helmut Ehrlichmann, war siebzehn, er war hübsch, schüchtern, einfach und fein. Sie verbrachten einen angenehmen Abend.

Tags darauf fragte ihn Frank: "Da du deutsch bist wie er, was denkst du von Helmut? Hast du ihn für annehmlich gefunden?".

"Ja, ich habe ihn sehr annehmlich gefunden. Wo hast du ihn kennengelernt?".

"Er verkehrte im Park... Er ist ein Waise, ist seit der Kindheit verlassen worden, im Waisenhaus gewachsen, bis er mit vierzehn Jahren mit anderen Waisekindern zum Dienste der Offiziere auf den Tisch... und anderen Diensten noch... ins Bett geschickt wurde. Dann, als die Sache abwendete, fand er sich auf der Straße und hat nur mit Selbstverkauf überleben können".

"Armer Junge...".

"Ja. Du hattest Recht. Man darf niemanden beurteilen. Ich weiß es nicht, ob er jetzt mit mir kommt, und nur mit mir, weil ich etwas zum Leben gebe, d.h. aus Vorteil, Dankbarkeit oder anderes sonst. Aber jetzt bin ich dabei, zu Ihm viele Zuneigung zu fassen, so wie er auch zu mir. Jetzt suche ich eine Arbeit für ihn".

"Bei der Druckerei?".

"Nein, leider benötigt man keine andere mehr dort. Aber ich bemühe mich".

"Und wo lebt Helmut?".

"In einem Zimmer in einem bombenhalbzerstörten Gebäude mit anderen Jungen wie er. Er wir zum Waisenhaus nicht mehr.

"Kannst du ihm kein gutes Zimmer finden?".

"Er ist minderjährig, und ich darf kein Zimmer auf meinen Namen mieten: wir sind nicht genehmigt".

"Was meinst du, daß ich ihm ein Zimmer auf meinen Namen schaffe, so daß er mit mir leben kommt? Du weißt, daß du dich auf mich verlassen kannst, ich würde ihn nicht antasten...".

"Weißt du, daß dir eine ganz gute Idee eingefallen ist? Sicher vertraue ich mich auf dich an. Aber das Zimmer kann ich selbst bezahlen, was meinst du?".

"Ja, in Ordnung. Und wenn ihr ein Bißchen Intimität benötigt, kann ich selbst spazieren gehen..." sagte ihm mit seinem Lächeln Thaddäus.

CONTINUES IN KAPITEL 9


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