USUAL DISCLAIMER

"WIR SOLLTEN FEINDE SEIN..." is a gay story, with some parts containing graphic scenes of sex between males. So, if in your land, religion, family, opinion and so on this is not good for you, it will be better not to read this story. But if you really want, or because YOU don't care, or because you think you really want to read it, please be my welcomed guest.

WIR SOLLTEN FEINDE SEIN... von Andrej Koymasky © 2011
am 18. August 1994 geschrieben
Deutsche Übersetzung: Mario Mosa
KAPITEL 8
DIE FRANZISKANER NONNEN

Den bösen spielend, sagte er an Simon: "Und jetzt wirst du dich sogar wieviel männlich, daß du mich gefickt hast, was? Wäre es nicht jener mein bastarde Cousin, hättest du gesehen, was für ein Ende du begehen würdest!... Zwei gegen einen... Kunststück! Wärest du allein gewesen, hätte es dir nie geklappt...".

"Aber los, Charles, und doch es hat dir gefallen! Hast du als erster genossen, du!" sagte Jean Paul, der ihn auf den Arm nehmen wollte.

"Was geht das darauf au... Ich... nur weil ich dich fickte, habe ich genossen. Und sei beruhigt, daß ich es dir büssen lassen werde...".

"Wie? Mich mal wieder fickend?" fragte bereit der Junge, ihn zum besten habend, "für mich wird es ein Glücksfall sein. Mindestens schäme ich mich nicht, zu sagen, daß es mir gefällt...".

Charles machte es so, wie dem Cousin eine Ohrfeige zu versetzen, aber schließlich gab er ihm ein Schnippchen auf eine Wange: "Wirst du ihn von mir jeweils bekommen, wenn ich Lust dazu habe?" fragte er barsch.

"Und ob! Und dann, da er leider weg geht, muß ich mich dann mit dir bescheiden, was?".

"Dich bescheiden? Warum? Was fehlt mir dann? Es scheint mir, daß ich beim Schwanz gar nichts habe, ihm zu beneiden, oder?".

"Ich möchte eben sagen nein" sagte Simon versöhnend, "und mir ist es mir gefallen, wie du fickst, wirklich... auch wenn es mir ebensoviel gefallen ist, dich zu ficken, ich muß es zugeben...".

"Ich habe es bemerkt, du dreckige Scheiße. Aber du auch fickst ganz gut... auch wenn es mir mehr gefallen ist, wie du ihn nahmst...".

"Wollen wir uns versöhnen?" sagte Simon, ihm die Hand einreichend.

Charles blieb da minutenlang jene gestreckte Hand bewegungslos erblickend, dann streckte langsam seine Hand aus und druckte sie mir vieler Kraft. Simon antwortete mit ebenso gleicher Kraft und die beiden versuchten minutenlang, sich stärker als der andere die Hand zu drucken.

Dann brach Charles in Gelächter aus und sagte: "Nicht einmal diese Befriedigung willst du mir lassen, zu glauben, ich sei stärker als du?".

"Sicher nicht. Ich und du, wir sind egal... in allem... sowohl bei Händedrucken als auch beim Einandervögeln, was?".

"Auffällig bist du! Du vergewaltigst mich und dann sagst, wir sind egal, Ich habe dich gar nicht vergewaltigt, oder?".

"Ich auch nicht... Versöhnen wir uns, denn?".

"Nah, in dieser Gegend hat sich zuviel Krieg gegeben, um einen Krieg unter uns Franzosen auch zu machen, nicht? Und sei Frieden! Aber mit dir... ist es noch nicht fertig, verstanden?" fügte er hinzu, sich an den jungen Cousin gewandt.

"Was soll ich mit dir tun, um verziehen zu werden?" fragte der schlaue Junge, als er versuchte, das ernste Gesicht zu machen, aber mit den leuchtenden Augen.

"Du sollst diesem als Sklave dienen" antwortete ihm dann Charles, der seinen Penis in die Hände schalweise nahm und seinem Cousin zeigte.

Dieser kniete nieder und sagte mit drolliger Stimme: "Ach, Meister Schwanz, ich bin dein Sklave".

Alle drei lachten und Simon begann, sich wieder anzuziehen. Charles guckte ihn, dann machte er ebenso und dann auch Jean Paul.

"Gehst du wirklich sofort weg?" fragte Charles, nachdem alle drei wieder angezogen waren.

"Ja, ich habe noch eine lange Strecke vor".

"Dann guten Gang! Wenn du willst, kann ich dich eine Strecke lange begleiten, du kennst die Stadt nicht, du könntest die falsche Richtung nehmen".

"Danke, aber ich habe die Mappe mit. Eher, kannst du mir sagen, ob einige Deutschen noch herum zu sehen sind, oder? Ich möchte gerne üble Begegnungen vermeiden".

"Zeige mir auf der Mappe deine gewählte Strecke" sagte Charles. Sie schlugen die Mappe nach. Der Junge deutete auf einige Punkte. "Siehe, hier und hier könnten sie sein, ich weiß es nicht. Sieh mal hier, das ist ein Nonnenkloster. Als die Deutschen hier waren, haben sie vielen Franzosen, Partisanen und Juden geholfen, sich zu verstecken. Dieses Gebiet könnte noch gefährlich sein, ich habe keine Ahnung. Vorher war sie immer abgesucht, vielleicht weil sie etwas verdächtigten. Ich hörte meinen Vater, als er davon redete, nachdem er die Vorräte den Nonnen brachte. Aber er lief diese Strecke hier, die du hier schraffiert siehst. Sie fährt hinauf zum Hügel in Richtung der Christoph Kapelle, dann steigt sie hinunter zum Bach, fährt es entlang hier, dann dreht sie in diesem Punkt, an der Furt. Vati sagte, sie war sicher genug. Und jetzt ziehen die Deutschen besser die Asphaltstraßen vor, um eiliger wegrennen zu können, daher müßte sie sicherer sein als zuvor".

Simon merkte sich im Geiste alle diese kostbaren Auskünfte an, die ihm der Junge lieferte. Dann nahm er von ihnen Abschied und sie gingen zusammen vom alten verlassenen Meierhof. Sie trennten sich. Mit Tasche und Sack beladen, ging Simon außerhalb der Stadt und stieg befriedigt zum Hügel hinauf.

Sobald er in die Kapelle gelangte, ohne eine Menschenseele begegnet zu haben, rief er Manfred von der Turmtreppe.

Dieser, der ihn nicht hatte kommen sehen, zeigte sich lächelnd: "Simon... du bist beladen. Warte mal, ich komme und helfe dir" sagte er, die Treppe eilig besteigend, um ihm entgegenzurennen. Der Junge legte beide Taschen unter und umarmte Manfred, der ihn zu sich druckte. Sie küßten sich einander.

"Ich liebe dich, Manfred" sagte der Junge. "Jetzt übernachten wir hier und morgen früh laufen wir weg. Geht's dir?".

"Ja, auch obwohl hier kein schicklicher Platz zu finden ist, wo man schlafen kann. Aber wir werden uns sowieso begnügen".

"Oben im Glockenturm, vielleicht?".

"Weiß es nicht. Wahrscheinlich werden wir weniger unbequem in der Kapelle sein, auch wenn wir die Gefahr laufen, sollte jemand her kommen, ihn nicht zu sehen. Oder auch nur in der Sakristei".

"In der Sakristei ist noch besser, glaube ich. Schlimmstenfalls können wir größerer Sicherheit halber abwechselnd schlafen".

"Ja, vielleicht ist es besser. Der eine schläft und der andere wacht. Aber wie schlimm ist es, in der Furcht zu leben, entdeckt zu werden!".

"Es ist der Krieg, Manfred".

"Du solltest mich Andy anreden, nicht?".

"Es klappt mir nicht. Andy ist mir unbekannt. Im Gegenteil geht's bei Manfred um meinen Mann".

"Es gefällt mir, wie du «mein Mann» sagst".

"Wie sage ich es?".

"Mit Stolz".

"Sicher, ich bin stolz darauf, dein Junge zu sein, ich".

"Und wenn man bedenkt, daß wir Feinde zueinander sein sollten, ich und du".

"Ich und du? Es wäre nie möglich. Ich bin französisch, aber vorher bin ich dein Junge".

"Ja, und auch für mich ist es gleich, obwohl uns diese Anordnung das Kriegsgericht verdienen lassen würde. Aber es ist wirklich so".

"Manfred, fängst du an, zu schlafen? Ich werde wachen".

"Es schläfert mich noch nicht. Es ist eine sehr schöne Nacht. Wollen wir nicht mal hinaus?".

Sie ordneten die Taschen in einer Ecke an und sich an einer Hand haltend gingen hinaus auf die Wiese der Kapelle gegenüber. Der Himmel war sternenklar. Sie saßen nebeneinander, den Rücken an die Gebäudewand anlehnend; Simon legte den Kopf auf Manfreds Schulter, der ihm die beiden Schulter mit einem Arm umhüllte.

"Es tut mir leid, daß du dein Zeichnungsheft nicht mehr mit hast" sagte Simon, seine Hand denkvoll streichelnd, die sein Liebhaber auf seinen Oberschenkel gelegt hatte.

"Ich sollte nichts mehr an haben, das mich als Deutscher erweisen könnte, nicht? Dann könnte ich sowieso noch andere zeichnen".

"Maltest du in Öl?".

"Nein, insbesondere in Wasserfarben, manchmal in Tempera. Aber ich liebe sehr Wasserfarben. Es hilft mir besser, was ich fühle, auszudrücken, mit den von den Wasserfarben gestatteten Lasuren".

"Ich hatte nur deine Zeichnungen mit Bleistift gesehen, sie waren sehr schön... Ich möchte gerne ein paar deiner Wasserfarbenwerke sehen".

"Wenn wir Glück haben werden... wird meine erste Wasserfarbenarbeit ein Bild von dir sein. Ich denke daran schon seit lange, wie ich dich gerne malen möchte".

"Wie?".

"Nackt, auf einer Wiese halbausgestreckt, während du mich schauest und anlächelst".

"Ich nackt, während ich dich schaue? Dann mußt du mich mit dem Ding nach oben malen, wenn ich dich nackt schaue" sagte der lächelnde Junge.

"Ich möchte eben ja denken" antwortete der lächelnde junge Mann, ihn leicht ans sich zart druckend.

"Warum küssest du mich nicht?" fragte Simon, der seinen Kopf zu seinem Mann umwand.

Ihre Augen begegneten sich. Manfred näherte seine Lippen den Lippen des Jungen, streifte sie mit den Seinigen, seine Zunge unterstrich sie leicht. Simon zog seine Zunge raus und fand die seines jungen Liebhabers und beide Zungen spielten, mal leicht, mal leidenschaftlich miteinander. Bis sich ihre Münde in intimem, tiefem Kuß siegelten.

"Manfred?".

"Was ist los, meine Liebe?".

"Warum mache ich immer Sex mit jemandem, jeweils er mich verstehen läßt, mich zu begehren und machst du immer Liebe nur mit mir? Und doch ich liebe dich sehr sehr viel".

"Weil ich und du verschieden sind. Und weil du sexuell heißer bist als ich: du bist lateinisch und ich bin deutsch".

"Aber stört es dich nicht, zu wissen, daß ich... so bin?".

"Wirklich nicht. Eben weil ich weiß, daß du mich wirklich liebst. Und weil ich dich so liebe, wie du bist. Weil du mir gesagt hast, daß mit den anderen mir Sex ist. Nichts anderes".

"Du bist zu gut. Vielmehr als ich verdiene".

"Warum sagst du das? Niemand ist zu gut. Und du... verdienst vielmehr als ich dir geben kann".

"Du hast mir all das gegeben, was im Leben wirklich zählt. Du gibst mir deine Liebe".

"Magst du auch nehmen, was?" fragte ihn plötzlich Manfred.

"Nicht soviel, wie genommen zu werden".

"Weshalb nimmst du mich nicht?".

"Aber du magst es nicht, es ist nicht notwendig".

"Aber von dir möchte ich gerne genommen werden".

"Es ist nicht notwendig, ich habe es dir gesagt. Nicht dafür gehe ich mit anderen. Ich mag zuviel dein sein. Ich fühle mich männlicher, wenn ich dich in mir fühle, als wenn ich dran komme, jemanden zu nehmen".

"Du wirst immer männlicher, ich mag dich immer mehr. Du bist wirklich äußerst schön".

"Nie so wie du: du hast breite Schulter, schmale Hüften, du bist der vollkommen Muster des Manns. Ich bin gleichförmiger".

"Es trifft nicht zu, du auch bist körperlich schön, laß hier einen Maler sprechen, nicht nur deinen Liebhaber. Ich liebe deinen Körper".

"Liebst du mehr meinen Körper oder meine Seele?".

"Deines Körpers dank kann ich auch deine Seele erreichen, sie kennen, mich ihr eröffnen, sie lieben. Der Körper ist der Ausdruck der Seele. Es ist unmöglich, zu sagen, was jemand mehr liebt. Ich liebe Simon, Seele und Körper. Derartige Unterscheidungen kennt Liebe nicht. Mein Körper begehrt den Deinigen, weil sich meine Seele mit der Deinigen sich schmelzen will".

"Auch jetzt?" fragte Simon, der seine Klappe leicht streifte und in welcher er die pulsende Geschwollenheit fühlte.

"Ja, auch jetzt, sicher" antwortete zart der Junge.

"Also komm in mich herein" flüsterte der junge Franzose, sich an den Körper des Geliebten druckend und begehrenserregt.

"Ja, meine Liebe" antwortete Manfred, der ihn auszuziehen anfing.

Simon war nackt und legte sich rittlings sitzend auf das Schoß seines nackten Freunds; er lag ihm gegenüber und ließ sich langsam auf die mit den Knien nach oben gefalteten und leicht gespreizten Beine herabrutschen, bis er in sich den steifen Penis zwischen den Arschbacken eindringen fühlte. Er stemmte die Hände hinten neben den Füßen seines Geliebten und fiel langsam hinter, um sich somit penetrieren zu lassen.

"Wie schön, Manfred, dich schon wieder in mich herein zu fühlen" keuchte Simon, als sein kleiner und nackter Arsch auf das Schoß seines Geliebten stark gepreßt wurde.

Dieser beugte sich auf die Brust des Jungen und saugte ihm eine Brustwarze, während er mit seinen Händen den platten Bauch und die bebenden Genitalien streichelte. Dann übte Simon mit Händen und Füßen die Kraft und fing an, das Becken hin und her zu bewegen und ließ den Rückengrund auf die beiden starken Oberschenkeln seines Freundes rutschen wie auf eine Fahre.

"Gefällt es dir, Schatzi?" keuchte Simon, leidenschaftsvoll jenes zarte Turnen weiter fertig bringend.

"Ja... warte mal..." flüsterte der Junge und bog sich auf dem Schoß des Franzosen, bis seine Lippen die aufgeblasene Eichel seines jungen Geliebten an sich rissen.

"Ach, Manfred... oh, wie schön..." keuchte Simon, stark erregt, während seine leidenschaftliche Federung nach oben und unten an Geschwindigkeit zunahm.

Manfred kitzelte ihn an den Brustwarzen mit beiden Händen. Simon zagte von starkem und trotzdem zunehmendem Vergnügen gefangen. Die kombinierte Betätigung des Penis seines Freundes in ihn, so wie auch dessen Lippen und Zunge auf den Seinigen und Manfreds Fingerspitze auf seinen Brustwarzen schufen ihm so einen ganzen Zusammenhang von starken Gefühlen, die ihn ganz beben ließen wie ein Musikinstrument.

"Oh Gott, wie schön... oh... ich bin ganz dein!..." schrie vollstimmig der Junge.

Von intensivem Vergnügen und tiefer Erregung gefangen, beschleunigte Simon den Rhythmus. Bis die beiden fast im Einklang, unfähig, ihre eigene Lust zu behalten, sich ineinander in langem, leidenschaftlichem Freudenrausch entleerten.

Simon ließ sich dann auf den Schoß des Geliebten herabfallen, umhüllte seinen Hals mit den Armen und zog ihn an sich, um ihn zu küssen.

"Manfred, ich vergöttere dich" keuchte Simon.

"Ja, ich auch vergöttere dich, mein schöner Mann. Ich mag die Freude, mit der du dich mit gibst, mit der du mich genießt und du dich von mir genießen läßt".

"Ich möchte mich nie von dir trennen lassen".

"Auch wenn unsere Körper sich trennen müssen, nunmehr bin ich immer in dir und du in mir. Ich und du, wir sind nunmehr wirklich eins".

"Ja, es stimmt. Ich fühle es auch so".

Sie streichelten sich einander zart und tauschten sich einander zarte Liebeworte weiter. Sie trennten sich, zogen sich wieder an und Manfred saß wieder, aber mit dem Kopf auf Simons Schoß.

"Schlaf so ein, meine Liebe. Ich werde auf dich wachen" sagte ihm der Junge, sein leicht borstiges Gesicht streichelnd.

Manfred fiel langsam ruhig und entspannt in Schlaf. Simon schaute ihn und fühlte seine Liebe zu ihm wie etwas Konkretes, Greifbares und fühlte sich deswegen glücklich. Die Nachtluft war süß, wie süß der neben ihm liegende geliebte Körper war. Er bewunderte das im Schlaf entspannte Gesicht" vom Mondeslicht leicht erleuchtet und vom weichen dunkelblonden Haar umrahmt, die weichen Lippen, die er mit äußerstem Vergnügen hätte küssen wollen, hätte er sich nur nicht davor gefürchtet, ihn zu erwecken.

Simon blieb bewegungslos, auch als er die Not fühlte, seine Stellung zu wechseln, um den Schlaf seines geliebten Manns nicht zu stören. Die Zeit verging langsam, aber annehmlich, denn Simon träumte von ihrem Zusammenleben, sobald sie in die Schweiz angekommen wären. Was sie hätten machen können, hatte er keine Ahnung darüber, so wie auch, welche Arbeit sie hätten finden können, aber er war darum nicht besorgt. Nach allem, was sie zusammen erlebt hatten, war schon bemerkenswert die Tatsache, daß sie noch lebendig und noch zusammen waren. Warum waren nur sie beiden lebendig geblieben, nach den über hundert Mann, die von der Kaserne gut bewaffnet weg gekommen waren? War es nicht ein Schicksalszeichen? Daß das Schicksal diejenigen liebte, die zu lieben wußten?

Manfred wachte in frühem Morgengrauen auf: "Es beginnt bald, Tag zu werden... warum hast du mich nicht erweckt, um dich ersetzen zu lassen?".

"Ich hatte in der Stadt geschlafen, ich war nicht schläfrig" sagte Simon, aufstehend, um sich die durch die lange Immobilität schwergewordenen Beine zu vertreten. Auch Manfred streckte sich. "Hast du gut geschlafen".

"Ja. Und willst du nicht schlafen?".

"Nein, ich denke, es sei besser, uns sofort auf den Weg zu machen. Ich hole die Taschen, wir gucken besser die Mappe und gehen".

Sie schlugen die Straße ein, die Charles dem Simon gezeigt hatte. Unterwegs begegneten sie nach drei Stunden ungefähr zwei Bauerinnen und einem Bauer. Auf den Schultern trugen sie die Arbeitsgeräte und gingen in ihre entgegengesetzte Richtung. Der Mann erblickte lange Manfred mit besonderer Beachtung, aber als sie sich bekreuzten antwortete er dem Simons Gruß.

"Entschuldigen Sie, bitte, ist das die richtige Richtung zum Franziskaner Nonnenkloster?" fragte Simon die drei mit einem Lächeln.

"Ja... Sie sind nicht von hier, was?" antwortete der Mann, der Manfred weiter aufmerksam schaute.

"Nein, ich komme vom Norden, mein Freund ist Schweizer und geht nach Hause. Ich begleite ihn" antwortete Simon, einen normalen Ton suchend, aber innerlich gespannt.

"Ach, ich hätte ihn für Deutschen gehalten" antwortete der Mann, Manfred weiter überprüfend.

"Tatsächlich bin ich aus der deutschsprachigen Schweiz" sagte Manfred lächelnd.

"Und wieso sind Sie in Frankreich jetzt?" fragte der noch mißtrauische Mann.

"Mein Bruder ist zurückgeblieben, um den Partisanen zu helfen, er übersetzt die Rundfunkmeldungen der deutschen Truppen" sagte unbefangen Manfred, "im Gegenteil komme ich nach Hause zurück, da wir erfahren haben, daß Mutti schwer krank ist".

"Haha... Mein Schwager lebt in der Schweiz. In Losone, wissen Sie wo, was?" sagte der Mann, der Manfreds Reaktion studierte.

"Er ist von einer anderen Gegend" sagte Simon besorgt.

Aber Manfred unterbrach ihn: "Losone? Mein Cousin arbeitet in Ascona, ein paar Schritte entfernt. Wie heißt Ihr Schwager? Vielleicht, wer weiß?...".

"Er ist ein Tessiner, er heißt Luraghi".

"Lorenzo" fragte Manfred.

"Nein, Alberto".

"Dann kenne ich ihn nicht. Ich war mit Lorenzo Luraghi aus Ascona bekannt... Ich weiß es nicht... Mein Cousin heißt Wilhelm Erni".

"Ich weiß es nicht, ich war nie dort" sagte der Mann ruhiger, dann fügte er hinzu: "Es ist gefährlich, in dieser Zeit hier herumzulaufen. Sie sehen wirklich als Deutscher aus".

"Eben deshalb hat mich der Partisanenkommando beauftragt, ihn dorthin zu begleiten" sagte Simon bereit.

Sie tauschten noch ein paar Worte um, begrüßten sich einander und gingen wieder weiter.

Als sie fern waren, sagte Simon: "Ich habe mich sehr gefürchtet... wie konntest du von jener Gegend wissen? Ich habe sie nie vorher gehört... Und wie bist du dazu gekommen, zu sagen, dein Cousin lebt dort?".

"Vorher, während wir die Mappe schauten, waren mir ebenfalls Ascona und Losone aufgefallen, denn zuerst hatte ich Ascott verstohlen gelesen, dann Losone. Ein Glücksfall. Aber jetzt weiß ich, daß in Losone ein Alberto Luraghi wohnt, der eine Franzosin geheiratet hat. Und ich denke, daß ich jetzt die Mappe der Schweiz studieren werde, um die Namen der Hauptstädte und -dörfer in ein paar Gebiete besser zu lernen. Ich denke, es kann nützlich sein".

"Und der Gedanke, daß dein Bruder mit den Partisanen mitmacht?".

"Sieh, der gestorbene Erni kooperierte wirklich mit den Partisanen und wozu konnte den Partisanen ein Deutschschweizer behilflich sein, außer dem Gewehr in den Armen?".

"Ich habe mich wirklich sehr gefürchtet... aber scheinbar haben sie sich alles weisgemacht".

"Ich fühle mich mal wie ob ich eine Prüfung bestanden hätte, auch wenn er nur ein Bauer war. Vielleicht, erfahrenen und klügeren Leuten gegenüber, wäre ich wirklich sowieso ebenso gut zurechtgekommen? Ich bin nicht ganz sicher" sagte Manfred mit unsicherem Lächeln.

Sie hielten zum Essen neben einem Bach und Manfred fing an, die Straßenmappe zu studieren; die Namen der Kantonen, der Städte, der Flüsse und der kleineren Dörfer in der Umgebung von Zürich, Locarno und Ascona.

Dann gingen sie weiter ihren Weg. Simon, der immer ein außergewöhnliches Gedächtnis gehabt hatte, ließ ihn sie unterwegs wiederholen.

Bei Dunkelheitseinbruch suchten sie eine zur Übernachtung geeignete Stelle. Talwärts waren einige abgestreute Gutshöfe: die Lichter und der Rauch von ihren Schornsteinen bezeugten offensichtlich, daß sie bewohnt waren: doch um Aufnahme dort zu bitten war es bestimmt nicht der empfohlene Fall.

Das Wetter war schön und man konnte wohl unter freiem Himmel schlafen. es ging bloß darum, die richtige Stelle zu finden, von der sie sehen konnten, ohne aufzufallen. Was sie am Äußersten befürchteten, waren die in der Gegend leicht verstellbaren Partisanengruppen. So weit Charles gesagt hatte, sollten keine Deutschen mehr befindlich sein. Aber auch davon konnten sie nicht hundert Prozent sicher sein. Und insbesondere Manfred lief die Gefahr, von seinen Landsleuten als Deutscher anerkannt zu werden: sicher wäre er als Überläufer gegolten, da er auch die Erkennungsmarke weg geschmissen hatte.

Sie fanden die Stelle mit den erforderlichen Eigenschaften, dann saßen sie zum Essen. Dann verlangte Manfred, daß Simon einschlief. Dieser ließ sich versprechen, er würde ihn rechtzeitig erwecken, dann streckte er sich aus mit dem Kopf in seines Manns Schoß und schlief ein.

Einige Stunden später erweckte ihn Manfred, ihn küssend.

"Was für ein schönes Erwachen" flüsterte Simon ihn anlächelnd.

"Hast du genug geschlafen?" fragte Manfred zuvorkommend.

"Ich fühle mich stark genug, mit dir Liebe zu machen".

"Ehrlich?" fragte Manfred mit befriedigtem Lächeln und ihm eine Hand unter das gelockerte Hosengürtel hineinsteckend, um ihn zart zu betasten: "Mmh, so sieht es aus...".

"Aber fühlst du dich stark genug, mich zu nehmen?" fragte ihn Simon mit scherzhaft besorgtem Aussehen.

"Wäre ich es nicht, dann könntest du mir diese Kraft geben".

"Wie... so?" sagte Simon, ihm die Hose und den Knopf der Tuchunterhose aufmachend und mit dem Blitz herumstöbernd, bis er mit der Lippe die Stange zugriff, die anfing, schon wieder steif zu werden.

Sie liebten sich einander mit Leidenschaft und Begehren wie üblich. Mitte Vormittags deckte sich der Himmel mit dunklen Wolken und gegen Mittag fing es an, in Strömen zu regnen. Ohne Regenschutz und da sie nunmehr naß bis auf die Haupt waren, beschlossen sie, ihren Weg sowieso weiterzugehen, zumal das Franziskaner Nonnenkloster nunmehr nah sein sollte. Sie bemerkten es in der letzten Minute, einige zehn Meter entfernt, sobald sie einen Abhang umgingen. Sie gingen hin, auf dem nassen Gras rutschend und erreichten die Pforte. Sie klangen. Kurz danach kam eine alte, kleine und magere Nonne, die ihnen die Pforte aufmachte. Als sie die beiden regenwassertriefenden Jungen sah, ließ sie sie sofort herein.

"Ach, arme Jungen, wie naß ihr seid. Wieso in dieser Gegend?".

"Meine Schwester, wenn möglich dürfen wir für eine Nacht um Aufnahme bitten. Wir sind in die Schweiz gerichtet und..." sagte Simon.

Die Nonne blickte Manfred, dann Simon und sagte: "Wartet mal hier, ich gehe die Mutter Guardian rufen" und verschwand eilfertig von einem Türchen, das sie hinter sich verschloß.

Kurz danach kam sie zurück mit einer anderen hohen und dünnen Nonne mittleren Alters.

"Willkommen. Ihr arme Jungen. Obwohl ihr Wäsche zum Wechseln in euren Taschen habt, wird sie bestimmt so naß sein, wie die, die ihr an habt. Und wir verfügen über keine Männeranzüge. Ihr lauft die Gefahr einer Krankheit. Kommt in die Küche mit, ich werde euch neben den Kochern sitzen lassen".

Sie führte sie durch einige Korridore, sie kamen in einen Kreuzgang, dann führte sie in die weite Küche ein, wo drei Nonnen an den Kochern arbeiteten.

"Schwester Marie Claire, bringen Sie hier zwei Stühle für unsere Gäste. Und ihr, Junggesellen, es wird besser sein, daß ihr euch mindestens die Hemde auszieht. Noch mehr, wenn ihr euch nicht zuviel schämt..., kommt her, ich kann euch zwei Kitteln geben, so daß ihr euch auch die Hosen und das Übrige ausziehen könnt, damit sie am Schnellsten trocken werden" sagt sie entschieden.

Sie führte sie in ein Zimmerchen ein, gab ihnen zwei weiße breite Kitteln, wie die, die die kochenden Nonnen benutzten und ließ sie allein. Simon und Manfred zogen sich alles aus und zogen die Kitteln an, die sich von hinten einander zubanden:

"O Gott, wie drollig du bist, Manfred!" lachte Simon.

"Weil du dich nicht siehst" erwiderte Manfred seinerseits.

Sie kamen in die Küche zurück mit den nassen Tüchern in der Hand.

Die Nonne erblickte sie und lächelte: "Daß ihr elegant seid, kann man nicht sagen, aber... gebet her, wir hängen sie auf zum Trocknen. So versucht ihr, die Schweiz zu erreichen, gelt?" sagte die Nonne, als sie Wein in zwei Gläser reichte, die sie ihnen reichte.

"Ja, Frau Mutter, er ist Schweizer und ich begleite ihn...”.

"Ach, Schweizer... Ja, er könnte wohl für Deutschschweizer gelten. Aber von uns braucht nicht, euch zu verstecken. Wir haben vielen Juden geholfen, ich sehe keinen Grund, warum wir jetzt einem deutschen Militär nicht helfen können: irgendwer in Gefahr ist und verfolgt wird, der wird immer hier bei uns sichere Zuflucht und Hilfe finden. Für den Herrn gelten weder Juden oder Deutschen, sondern nur Menschen. Du, Jüngling, trägst das Gesicht eines Deutschen, es wird dir nicht leicht sein. Du hast noch eine lange Strecke vor und in diesen Tagen ist die Situation schrecklich flüssig. Wer ein Freund ist und wer nicht, ist schwer zu wissen...

"Frau Mutter, es trifft zu... ich bin ein deutscher Militär. Noch mehr: ich war's".

"Und du hast beschlossen, daß du mit diesem Krieg die Nase voll hattest".

"Ja, Frau Mutter. Alle meine Kameraden sind tot, ich allein überlebte diesem absurden Krieg”.

"Alle Kriege sind absurd, mein Jüngling. Weil sie bloß aus dem Machtdurst ihre Herkunft haben, weil sie einen Bruder zum Brudermord veranlassen. Und du, Junge? Wem entläufst du? Du bist französisch... Warst du vielleicht mit den Deutschen beteiligt?".

"Ich... ich war mit den Partisanen auf einmal. Aber... ich habe einfach Manfred kennengelernt und habe beschlossen, mit ihm in die Schweiz. Ich glaube nicht, daß... ich meine, für mich ist Manfred vor allem ein Mensch, und ich liebe ihn. Als es mich hungerte, hat er mir zu essen gegeben, als ich arbeitslos war, hat er mir eine Arbeit und ein Dach gefunden. Und jetzt ist er für mich mehr als ein Bruder. Ich bin ein Waisekind, Manfred ist meine ganze Familie geworden".

"Ich verstehe euch sehr gut, Jungen. Man sieht es, daß ihr euch einander liebt... man bemerkt es aus euren Blicken" sagte die Nonne.

Simon errötete, denkend, es mit seinen Worten und höchstwahrscheinlich auch mit seinem etwas zu leidenschaftlichen Ton zu weit getrieben zu haben.

Die Nonne lächelte ihn an und fügte hinzu: "Auf alle Fälle bin ich nicht zuständig, euer Verhältnis zu beurteilen, Der Herr weiß es... Er liest in euren Herzen. Und Er hat euch bisher beschützt... Ich werde alles Mögliche machen, um euch behilflich zu sein".

Sie übernachteten im Kloster. Die Nonne gab ihnen ein Zimmer in der Fremdenherberge. Vorhanden waren viele Zimmer und die beiden waren erstaunt, daß die Nonne ihnen zwei verschiedenen Zimmer nicht gab, obwohl sie die Art ihres Verhältnisses klar intuitiv erkannt hatte. Sie schliefen umarmt im gleichen Bett, ohne jedoch Liebe zu machen, aus instinktiver Zurückhaltung dem Ort gegenüber, wo sie unterbracht waren.

Tags darauf zogen sie ihre trockenen Kleider an. Die Nonne gab ihnen ein reichliches Frühstück, dann sagte sie den beiden: "Hört mich mal. Wenn ihr weiter zu Fuß geht, werdet ihr noch mehrere Tage benutzen, insbesondere, um die am Häufigsten gestampften Straßen zu vermeiden. Daher ist mir ein Gedanke eingefallen... Ihr seid jung und wenn ich euch sorgfältig rasiert, sollte die Sache euch nicht zu viele Probleme schaffen... Ich habe vor, in die Stadt hinunterzugehen und den Chorherrn zu bitten, uns seinen Pkw zu leihen. Ihr beiden könnt unser Habit anziehen, denn ihr sollt für zwei Nonnen gelten. Ihr werdet das Auto mit mir hinten besteigen, Schwester Marie Blanche am Steuer und Schwester Marie Catherine. Wir werden euch zur Staatsgrenze fahren. Im Laufe eines Tages könnt ihr in der Schweiz sein. Das Problem liegt bloß darin, die Grenze zu überfahren. Hier können wir euch leider nicht helfen. Was haltet ihr dafür?".

"Sie laufen eine Gefahr, einen deutschen Fahnenflüchtigen zu überfahren: sollte ich erwischt werden, könnten sich sowohl Partisanen als auch Deutschen über Sie ärgern".

"Tausendmal haben wir solche Gefahr gelaufen, als wir Juden geholfen haben. Der Herr hat uns allen bisher beschützt. Und jedenfalls sind so die einen wie die anderen weniger mißtrauisch mit solchen armen Nonnen. Es handelt sich hierbei nur darum, die geeigneten Kleider für euch zu finden. Deine Größe, Jüngling, sollte die von Schwester Marie Justine und die Deinige, Junge, die der Schwester Marie Hélène... Wartet mich hier".

"Sie sieht wie eine entschiedene, selbstsichere Frau", sagte Manfred mit bewunderndem Ton.

"Wir haben viel Glück gehabt. Hoffentlich wird alles gut gehen".

Die Mutter kam mit einem Körbchen zurück, das die Religionshabite in guter Ordnung gefaltet enthielt.

"Bitte um Geduld, ihr Jungen, aber ihr sollt euch von mir und von Schwester Marie Noelle verkleiden lassen; ich glaube nicht, daß ihr unsere Habite einwandfrei anziehen könnt. Aber vorher rasiert euch sorgfältig, ohne euch zu verletzen. Dann zieht euch alles aus und bleibt mit Unterhose und Unterhemd dann werden wir euch verkleiden. Schließlich wird es zweckmäßig sein, daß ihr größerer Sicherheit halber lernt, euch etwas... schwesterweise zu bewegen. Los, hier ist Heißwasser und Seife. Habt ihr ein Rasiermesser mit?".

"Ja, Frau Mutter..." sagte Manfred.

Sie rasierten sich sorgfältig, wuschen sich ab und trockneten sich. Dann zogen sie sich aus. Dann fingen die beiden Schwester an, sie mit den Nonnenhabiten zu verkleiden. Als sie fertig waren, blickten sie sich einander: die Umwandlung war wundervollkommen: sie sahen wirklich wie zwei Nonnen aus. Und auch die Stirnbinden und der Schleier versüßten irgendwie Manfreds Gesicht, sodaß es weniger den Eindruck gab, ein deutsches Gesicht zu sein.

"Gut, jetzt scheint ihr vollständig. Nun mußt ihr euch einen Schwesternamen wählen, solltet ihr euch einander Fremden gegenüber anreden. Ich fahre mit Schwester Marie Blanche hinunter mit Rad, um euch das Auto zu holen".

CONTINUES IN KAPITEL 9


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(Sorry, I can't speak German... Andrej)