USUAL DISCLAIMER

"MALGRÉ TOUT (TROTZ ALLEDEM)" is a gay story, with some parts containing graphic scenes of sex between males. So, if in your land, religion, family, opinion and so on this is not good for you, it will be better not to read this story. But if you really want, or because YOU don't care, or because you think you really want to read it, please be my welcomed guest.

MALGRÉ TOUT
(TROTZ ALLEDEM)
von Andrej Koymasky © 2011
am 8 Mai 1985 geschrieben
Deutsche Übersetzung: Mario Mosa
KAPITEL 12
DAS GOLD DES OFFIZIERS

Sie wurden am nächsten Morgen von Junot erweckt. Er fand sie angezogen und halbumarmt.

"Ist es euch kalt gewesen, Jungen?" fragte er arglos.

"Ein wenig..." log Jacques.

"Nehmt eure Sachen mit. Wir holen den Pariser in der Herberge und dann machen wir uns auf dem Weg".

"Ja. in Ordnung. Weiß der Pariser, daß wir auch mit sind?".

"Nein, aber er wir keinen Einwand erheben. Zu dritt könnt ihr euch besser einander helfen. Es gibt viel Schnee, die Strecke wird schwierig sein. Nun nehmt diese Stöcke mit, ihr werdet sie benötigen. Gehen wir jetzt".

Sie folgten Junot und warteten auf ihn außerhalb der Herberge. Kurz danach kam der Mann heraus mit dem Pariser.

"Sehen Sie, diese werden Ihre Reisegefährten sein" sagte er dem Pariser und zeigte ihm die beiden Jungen.

Der Pariser war ein etwa Vierziger mit dickem Schnurbart und hartem, finsterem Blick. breitgebaut, aber flink und stark. Er wies ein trockenes Grußzeichen in Richtung beider Jungen.

Dann fragte er Junot: "Bis wohin begleiten Sie uns, Junot?".

"Bis jenseits der Grenze: ich werde euch den Weg nach Philippeville zeigen, dann komme ich zurück".

"Wie viele Stunden laufen?".

"Von hier bis dahin, wo ich mich von euch verabschieden werde, etwa vier. Von dort bis Philippeville, dem Weg nach etwa fünf".

Der Mann trug einen geschwollenen Rohleinensack auf den Schultern. Ihm auch hatte Junot einen Stock gereicht. Sie machten sich auf den Weg. Auch Junot trug einen Leinensack, aber kleiner und fester als den des Parisers.

Sie liefen ruhig und schweigsam etwa eine Stunde auf dem Weg, der nach Vireux zurückführte. Sie gingen der Mayer Meierei vorüber, von deren Schornstein eine Rauchfahne hinaufstieg. Die noch niedrige und bleiche Sonne ließ die unendliche Schneeweite schwach glänzen. Dann ließ Junot die Straße und drang hinauf zum Bergabhang.

"Folgt mir hintereinander und legt die Füße genau dort, wo ich sie lege. Hier wird der Weg schwierig und gefährlich".

"Sind Sie sicher, daß wir nicht in die Belgier Militärs oder Gendarmen stoßen werden? Und daß wir weder französische noch preußische Militärs finden werden?" fragte der Pariser.

"So sicher, wie man in dieser Zeit es sein kann. Aber auch falls wir in sie stoßen werden, lassen Sie mich sprechen...".

Der Pariser sah verdrossen aus: "Ich darf keine dieser Treffen haben. Ich hatte es Ihnen bereits mitgeteilt...".

"Ich glaube wirklich, daß wir sie von hier nicht haben werden. Aber wollen Sie hundertprozent sicher sein, bleibt Ihnen nichts übrig, als zurückzukommen...".

"Gut. Versuchen wir" antwortete trocken der Mann.

Junot eröffnete den Marsch. Ihm folgten Kurt, dann Jacques und der Pariser: dieser hatte der letzte sein wollen. Sie stiegen in den hohen, ungeschorenen Schnee und hinterließen eine lange, schmale, aber narbenreine Spur. Ab und zu hielt Junot an, um sich aufmerksam herumzuschauen und manchmal wich er entschieden aus, so daß die Spur, die sie sich hinterließen, wie ein unordentlicher Zickzack aussah.

Sie gingen unter hohen schneebedeckten Bäumen und der auf dem Gelände war weniger hoch. Ab und zu drehte sich Junot um sich und stellte fest, daß alle ihm folgten und nicht hinterblieben. Sie gingen lange in völligem Schweigen.

Sie hielten an.

"Warum halten wir jetzt an?" fragte der Pariser finster.

"Wenn man auf schneebedecktem Gelände geht, lohnt es sich, oft anzuhalten und kurze Pause haben. Wenig essen, wenig Wein trinken und sich wieder auf den Weg machen. Wenn man zu lange geht, ist eine längere Pause nötig - und die Muskeln kühlen sich ab und die Fortsetzung des Gehens wird noch schwieriger. Erinnert euch gut daran, wenn ihr allein seid. Oft anhalten, kurze Pause, wenig essen, wenig Wein. Das ist die goldene Regel" sagte er, als er sich den Rücksack abnahm. von dem er ein wenig Speise und die Weinflasche herauszog.

Die anderen drei machten ihn nach.

"Wie lange braucht es noch zur Grenze?" fragte der Pariser.

"Mehr oder weniger werden wir am nächsten Halten an der Grenze sein. Und wir werden die Hälfte der Strecke erreicht haben, die wir zusammen begehen sollen" antwortete Junot, der sich den Sack wieder auf den Schultern wieder anzog.

Als auch die anderen bereit waren, machte er sich wieder auf den Weg, in der gleichen vorherigen Reihenordnung. Ein plötzliches Geräusch ließ sie anhalten.

"Was ist los?" fragte Jacques gespannt.

"Nur ein Hirsch" lachte Junot - und sie gingen wieder weiter.

Er hielt an: "Seht. Die Grenze geht etwa hier. Wir betreten jetzt das belgische Gebiet".

"Also sind wir sicher..." sagte Jacques.

"Nein, wir müssen uns viel entfernen, um wirklich sichergestellt zu sein. Gehen wir, also".

"Machen wir keine Pause hier?" fragte Jacques.

"Nein, etwas weiter. Es gibt Felsen. Gehen wir hin".

Die vier machten sich wieder auf den Weg. Wie Junot gesagt hatte, gelangten sie zu einer Art von sich im Gelände eröffnendem Riß mit Felswänden. Junot kroch hinein, folgte dem Gang auf dem schneebedeckten Grundboden und bohrte sehr vorsichtig den Schnee vor sich mit seinem Stock. Sobald sie eine Art von Abzweigung erreichten, bog er nach rechts. Dann hielt er an kaum weiter.

"Zweite Pause" meldete er.

Alle vier zogen ihren Beladungen von ihren Schultern und aßen wieder einen Bissen Speise und tranken einen Schlucken Wein.

"Warum lassen Sie uns hier unten gehen?" fragte wieder der Pariser.

"Weil unsere Spuren einem Gendarmentrupp sofort auffallen würden, wenn er vorhanden wäre und er könnte sie beobachten und ihnen folgen..." sagte nochmals Junot.

"Machen Sie oft diese Strecke?" fragte Jacques.

"Genug, um sie in allen Jahreszeiten zu anerkennen" antwortete nüchtern Junot, der sich wieder auf den Weg machte.

Von der Schlicht gingen sie in einen anderen spärlichen Wald hinaus. Hier drehte der Wegführer um nordwärts mit sicherem Schritt. Er mußte klare, bloß ihm bekannte Bezugspunkte haben: einen bestimmten Baum, ein bestimmter Felsen...

Während der dritten Pause entfernte sich Kurt zum Urinieren.

Da sagte der Pariser dem Jacques: "Ist Ihr stummer Freund nicht französisch, oder?".

Jacques schaute ihn leicht überrascht und sagte: "Nein, er ist vom Großherzogtum Luxemburg...".

"Ah, die Preußen sind auch in Luxemburg eingefallen... Sonderbar, daß er nicht direkt davon nach Belgien geflogen ist".

"Er war bei Verwandten in dieser Umgebung...".

Als Kurt zurück war, schwieg dann der Pariser. Sie machten sich wieder auf den Weg. Sie hielten für die vierte Pause an, als die Sonne bereits hoch war.

"Seht also jenes Gesims dort oben? Das ist die Strecke nach Philippeville. Versucht nicht, hin direkt zu klettern, es ist zu schwer und gefährlich. Steigt schräg hinauf, in jene Richtung. Geht unter jenem großen Felsen, dann etwas mehr hinauf über jenen großen Busch darunter... sehet ihr? Wenn ihr dann die Strecke erreicht, folget ihr einfach in jene Richtung und ihr werdet dann nach Philippeville gelangen. Dort forschet nach Étienne Maries und saget ihm, ihr seid von Junot gesandt. Er wird daran denken, euch einen Transport nach Bruxelles zu besorgen" sagte Junot, an den Pariser gewandt.

Dann fügte er hinzu: "Was euch betrifft, ihr Jungen, viel Glück. Um Philippeville gibt es viele gute Meiereien und sobald der Frühling kommt, sollt ihr keine Schwierigkeit finden, eine Arbeit zu finden. Zur Zeit könnt Ihr zur Wirtschaft der Drei Könige. Der Wirt ist ein guter Freund von mir. Adi".

Sie sahen Junot zurück.

Dann sagte der Pariser: "Gut. Die Gefahr ist vorbei. Jetzt macht ihr euren Weg und ich mache den Meinigen. Es gibt kein Grund mehr, um die Reise zusammen fortzusetzen".

"Aber gehen wir alle nicht sowieso nach Philippeville?" wandte etwas überrascht Jacques ein.

"Ihr geht euren Weg und ich gehe den Meinigen!" erwiderte schroff der Pariser, der sich in die von Junot angewiesene Richtung auf den Weg machte.

Jacques schaute Kurt, beide zuckten mit den Achseln, lächelten sich einander und folgten der vom ihnen vorausgehenden Mann hinterlassenen Spur. Dieser stieg hinauf unter den Felsen und etwas mehr über den Buschen, wie der Wegführer angewiesen hatte. Aber er ging schnell, wie ob er sie distanzieren wollte.

"Komischer Kerl" sagte Jacques an Kurt.

"Ja. Sehr seltsam".

"Er sieht wie ein Militär aus...".

"Ja, ich habe auch gedacht. Ein Chef von Soldaten, nicht?".

"Ja, ein Offizier. Ich wette, daß er auch desertiert hat..." grinste Jacques.

Der Pariser war schon fern und hatte das Gesims fast erreicht, durch das die Strecke gehen mußte. Die beiden Freunde hielten für die kurze Pause an, wie ihnen der Wegführer erklärt hatte.

"Er hat keine Pause gemacht" bemerkte Kurt, während sie ihren Bissen Speise kauten.

"Nein. Desto schlimmer für ihn. Er scheint, es eilig zu haben...".

"Noch eine längere Strecke steht uns vor. Macht er keine Pause, ist er dumm".

"Denken wir mal an uns, meine Liebe. Niemand läuft uns nach".

Der Mann verschwand vom Gesims. Die zwei Freunde setzten ihren Weg nach der ihnen vom Pariser hinterlassenen Spur wieder weiter fort. Als sie auch das Gesims erreicht hatten, sahen sie die tiefen Spuren in Richtung der Straße und sie entlanggehen. In jener Weite unversehrten Schnees zeichnete sich ihnen die Straße kaum. Sonnenklar war es, daß er allein dort sein mußte, weil sich der Schnee in langem, fast flachem, fast gleichmäßigem Band schlängelte, dessen linke Seite am steilen Absturz, den sie schräg bergwärts bestiegen hatten und die rechte Seite an weiten Grundgeschwollenheiten mit dünnen Bäumen hie und da, teils gruppenweise, teils reihenweise grenzten.

In der Ferne sahen sie den Mann auf der linken Straßenseite, der raschen Schrittes weiterging.

"Wäre es nicht besser, in der Straßenmitte zu gehen?" fragte Jacques Kurt.

"Ja, aber wenn wir gehen auf seinem Schritt zertretenen Schnee, haben weniger Mühe" antwortete sein Freund.

"Ja, du hast Recht. Aber warum denn er geht er so neben dem Rand?".

"Vielleicht will er auch unten sehen, ob irgendein Mann oder Soldat kommt" wagte sich Kurt.

"Es kann sein. Aber es ist seltsam...".

"Was geht das auf uns an? Gehen wir und machen unseren Weg!".

Sie machten sich wieder auf den Weg und hatten zwei andere kurze Pausen. Der Himmel verfinsterte sich und es fing wieder an, leicht zu schneien.

"Magst du Schnee?" fragte Kurt.

"Ja... aber nicht soviel. Als Kind spielte man mit Schnee. Man warf uns einander Schneebälle...".

"Und nie gemacht Schneemann?".

"Ja, sicher!”.

"Ich auch..." sagte ihm Kurt, der sich umdrehte, um ihn zu schauen und anzulächeln..

Hie und da, sowohl unter ihn talab als auch rechts der Straße aufwärts durch den Abhang sah man ab und zu Meiereien, von denen sich Rauchfahnen erhoben. Aber Junot hatte ihnen geraten, vorher nach Philippeville zu gehen und nicht von einer Meierei zur anderen aufs Geratewohl herumzulaufen, solange es sich Schnee gab. Er hatte sie angewiesen, zu dem mit allen gut bekannten Wirt zu gehen, um sein Rat zu erbitten.

Der fallende Schnee fing an, die jedoch noch ziemlich sichtbaren Gangspuren des Parisers zu decken.

"Komisch, es scheint, daß er sich hier angehalten hat, daß er den Schnee mit den Füßen zertreten hat und daß er verschwunden ist! Es ist mir unklar... es ist unmöglich..." sagte Jacques bestürzt, indem er den Boden überprüfte.

Auch Kurt schaute aufmerksam, dann zeigte er einen niedrigen Busch daneben: "Schau hier, Schritte neben Busch".

"Ja. aber warum?".

"Vielleicht mußte er seine Bedürfnisse verrichten?".

"Ach wo, ist er da in der Mitte geblieben?".

"Vielleicht ist es ihm schlecht?".

"Es kann sein. Was meinst du, gehen wir schauen?".

"Ja, besser...".

Sie gingen zum Busch. Die Spuren durchquerten ihn und hielten an. Kurt bemerkte einige kleine Zweige gebrochen und ohne Schnee darauf.

"Er ist hier vorbeigekommen".

"Ja und dann? Hinter der Kluft?...".

"Gestürzt, vielleicht..." sagte Kurt, der sich etwas hinauslehnte, "ich sehe nichts".

"Paß auf, es ißt gefährlich, sonst riskierst du auch, abzustürzen...".

"Halte du meinen Stock stark und ich schaue besser..." sagte Kurt.

Er lehnte sich wieder hinaus, während er sich am äußersten Spitz des Stocks hielt, den ihm Jacques von der anderen Extremität reichte und mit seinem Gewicht balancierte.

"Ich sehe seinen Sack! Ja... hier unten...".

"Und ihn?".

"Nein, ihn nicht...".

"Vielleicht ist er hier unten...".

Kurt kam zum Busch zurück: "Schau, dort biegt die Straße etwas um. Vielleicht ist es möglich, dort zu sehen...".

Sie kamen auf die Straße wieder und gingen weiter etwa zwanzig Meter. Vom Rand schauten sie die Kluft unter dem Punkt, wo der Busch war. Der wie eine weggeschmissene Stoffpuppe zergliederte Körper des Parisers hing an einem Felsen und kur unten war der Rücksack des Manns zu sehen.

"Ja, er gestürzt!" sagte Kurt.

"Vielleicht lebt er noch. Wir müssen mal versuchen, ihm zu helfen..." sagte Jacques.

"Wovon können wir hinunter?" fragte Kurt.

Sie explorierten die Straße. Noch weiter sahen sie, daß der Erdboden steil abwärts war und daß den Abhang entlang mehrere Busche hie und da zu sehen waren. Sie entschieden, in jenem Punkt hinunter und mit Zickzackrichtung gelangte es ihnen, den Grund zu erreichen, ohne abzustürzen. Dann liefen sie sehr aufmerksam der Höhe nach und kamen in die Nähe des Unfallorts.

Als sie neben dem Mann waren, fiel es ihnen auf: sein Haar war blutbeschmiert und Fels und Schnee waren ebenfalls blutbefleckt. Kurt näherte sich ihm an, um festzustellen, ob er noch lebendig war.

"Kein Atem in seinem Mund...".

"Er muß herunter gerutscht sein und den Kopf geschlagen haben...".

"Aber warum herunter gerutscht?".

"Vielleicht hatte der den Sack zuviel neben dem Rand gestellt... schau, er hat die Hose auf. Siehst du? Vielleicht wollte er sich entleeren, der Sack ist ihm weggerutscht und um ihn nicht herabfallen zu lassen, hat er das Gleichgewicht verloren...".

"Für einen Sack sterben? Sehr dumm...".

"Armer Mensch!...".

"Ach, wir können nichts mehr für ihn...".

"Gehen wir hinauf zurück".

"Er benötigt keine Speise mehr jetzt. Wir besser nehmen seine Speise, nicht?" fragte Kurt unsicher.

"Ich weiß es nicht... vielleicht ja..." nickte Jacques nachdenklich.

Kurt rückte bis zum Rücksack des Toten und hob ihn: "Eh', klein aber sehr schwer. Hier ist nicht nur Speise!" rief der Junge, während er sich dem Jacques mit dem Sack annäherte, um ihn ihm zu reichen.

Dieser nahm ihn und machte ihn auf. Er fand ein kleines Leinensäckchen mit Speise und darunter, flach gelegt, einen Beutelrucksack.

"Dieser ist ein Tornister, gleich wie der Meinige! Wird er vielleicht Waffen darin haben?" sagte Jacques neugierig und ihn herausziehend.

Er eröffnete ihn und sah, daß er mit gut eingereihten Tüten voll war. Er zog eine aus und packte sie sorgfältig aus: es war eine Goldmünzenrolle!

"Kurt, schau hier! Durchaus keine Waffen! Er ist voll mit Goldmünzen!" sagte er, indem er ihm die halberöffnete Tüte zeigte.

"Alle Goldmünzen? Voll?".

"Ich glaube ausgerechnet ja...".

"Schau hier..." flüsterte Kurt.

Jacques machte eine zweite Tüte auf, dann eine dritte... "Ja, alle Goldmünzen! Viele Goldmünzen! Schau, jede Rolle hat zehn davon...".

"Schlimm, wenn wir... nehmen dieses Gold?".

"Nein, jetzt ist er tot; er floh nach Belgien mit all diesem Gold; vielleicht gehörte es der Armee...".

"Vielleicht sollte er Gold jemandem bringen?".

"Keine Ahnung. Und wir werden es nie wissen. Aber wenn wir es mitnehmen, kann man denken, wir haben ihn umgebracht, um ihm das Gold wegzunehmen".

"Wer?".

"Ich weiß es nicht...".

"Hier sieht niemand. Wir können nehmen, denke ich. Wir keine Diebe. Aber wenn wir hier lassen, deckt alles der Schnee und dann kommt Schönwetter und kommen die Bauer, die das Gold finden und mitnehmen, nicht?".

"Ja, du hast Recht. Hör mal, wir nehmen nur die Rollen mit und legen sie am Grunde unserer Kiepen. Und nehmen wir auch die Speisen mit. Wir hinterlassen hier nur seinen Rucksack mit dem Tornister und allem".

"Ist was anderes sonst in seinem Sack?".

"Nein... Warte mal... ja, dies...".

Er zog einen Leinenumschlag aus. Innen befand sich ein Silberrahmen mit Miniatur, ein kleines Porträt, das einen Offizier mit einer Dame und drei elegant angezogenen Kindern darstellte.

"Das ist er..." sagte Jacques, der das Porträt dem Kurt zeigte.

"Ja, mit seiner Familie. Wir nehmen das nicht, gelt?".

"Nein, ich lege es in den Umschlag wieder und lasse ihn auf seinem Körper: vielleicht ging er zu ihnen, wer weiß...".

Sie legten den Umschlag mit dem Porträt auf die Brust des Manns, nahmen alle Goldmünzenrollen mit und steckten sie ich ihre Kiepen, unter ihren Tüchern. Dann deckten sie das Gesicht des toten Manns mit dem Sack und dem leeren Tornister.

"Bald wird der Schnee alles decken. Gehen wir" sagte Jacques.

"Warte mal. Ich sage Gebet für ihn, vorher..." flüsterte Kurt.

Sie stiegen vorsichtig den Abhang hinauf zurück; dabei folgten sie den Spuren, die sie in ihrem Abstieg hinterlassen hatten. Sobald sie auf der Straße waren, sagte Jacques: "Vielleicht wartete seine Familie auf ihn irgendwo... mit dem Gold".

"Junot hatte gesagt, der Mann mußte ihn nach Bruxelles gehen lassen, was? Vielleicht ist dort seine Familie, oder?".

"Wie hieß der Mann aus Philippeville?".

"Ich weiß es nicht, Etienne und dann etwas" sagte Kurt.

"Hör mal, wenn wir seine Familie finden können... sollten wir ihr das Gold geben, glaubst du nicht?".

"Ja, ich denke ja".

"Ja. ich denke es auch. Hör mal, jetzt gehen wir nach Philippeville. Wenn wir den Etienne finden... vielleicht weiß er was".

"Wir werden mal sehen. Jetzt ist es besser, daß wir jenes Geld nicht benutzen. Wir werden sehen".

"Einverstanden, Kurt".

Sie machten sich wieder auf den Weg und am Abend erreichten sie Philippeville. Sie suchten die Gastwirtschaft der Drei Könige.

Der Wirt war ein gedrungener Mann, mit borstigem Bart und zwei klugen, lebhaften Augen.

"Uns schickt Junot..." sagte Jacques dem Wirt.

Dieser erleuchtete sich mit weitem Lächeln: "Oh, der gute alte Junot! Wie geht's ihm?".

"Gut... sehen Sie, wir möchten eine Arbeit hier finden und er hat uns gesagt, Sie um Rat zu bitten, da Sie mit allen Leuten hier gut bekannt sind...".

"Ich verstehe. Was könnt ihr machen, Jungen?".

"Wir sind Bauer. Wir können Felder und Tiere bearbeiten. Wir können Binsen flechten, melken, Butter und Käse machen...".

"Ja. Am nächsten Frühling könnte ich euch sicher ein paar Meiereien anzeigen, wo man bestimmt eure Zusammenarbeit benötigt werden kann. Aber inzwischen...".

"Nun hier haben wir diese Münzen und ein wenig Speise zur Verfügung... sie können uns reichen, bis zum Frühling..." sagte Jacques, der dem Wirt die von Patron Mayer beschaffenen Münzen zeigte.

"Mmmhh... es sind wenige. Aber da ihr zwei starke junge Männer und Junots Freunde seid... Könnt ihr bis zum Frühling mir helfen... und vielleicht auch meinem Freund dem Bäcker. Wenn er euch das Essen bezahlt, kann ich euch einen guten Platz geben, wo ihr an der Wärme schlafen könnt... So, diese Nacht könnt ihr jedenfalls hier bei mir bleiben. Und zum Essen lade ich euch ein. Ein Mal zu Tisch wir niemandem verweigert. Ihr werdet hier in der Herberge schlafen, wenn ich schließe, neben dem Kamin. Eigentlich ganz bequem kann ich euch nicht versprechen, aber mindestens werdet ihr an der Wärme schlafen".

"Wieviel sollen wir bezahlen?" fragte Kurt.

"Heute nacht nicht, ich lade euch ein. Morgen werden wir sehen, ob der Bäcker Didier einen von euch benötigt...".

Sie aßen in angenehmer Wärme das ihnen vom Wirt angebotene Mal und tranken den Wein, den sie mit hatten. Als der Wirt nachts seinen Laden schloß, halfen sie ihm, das Lokal sauber zu putzen und in Ordnung zu bringen. Dann schuf ihnen der Mann einen Heusack als Matratze.

"Ihr werdet ein Bißchen schmal zu zweit hier oben, aber mindestens seid ihr an der Wärme. Bis morgen früh, ihr Jungen, ich sperre euch ein, seid nicht böse" sagte der Mann, der hinausging.

Sie hörten den Mann, der den Riegel und das Hängeschloß vorschob. Dann brachte Kurt den großen Sack vor dem großen noch kohlenglutvollen Kamin, dann machte seine Kiepe auf und zog daraus die kleine butterbeinhaltende Dose.

Er nahm ein wenig Butter und nachdem er seinen steifen Penis gut geschmiert hatte, bereitete er den Anus seines Freundes vor. Hier verstand Jacques und wartete bang. Schließlich fühlte er sich eingepfählt. In jener Stellung konnte er das Gesicht seines Jungen sehen, was ihm sehr gefiel. Er sah auf jenem schönen Gesicht vielerlei abwechselnde Aufregungen: Begier, Liebe, Leidenschaft, Zartheit, Kraft, Süße, Virilität, Selbstgabe, Stolz... - und ich wurde bezaubert.

Während Kurz in ihm tanzte, den Bauch streichelte, die Brustwarzen anreizte, das Gesicht und die schon wieder steifen Genitalien streichelte, fing Jacques an, ihm zarte, leidenschaftliche Worte ins Ohr zu flüstern, bis sich sein Lieber in ihm entleerte.

"Wie schön du bist, Kurt! Du bist sehr schön! Du bist mein Junge, mein Mann! Wieviel es mir gefällt, dich in mich zu fühlen... Du bist mein, Kurt, nur mein!".

Endlich zufriedengestellt, zogen sie sich wieder an, streckten sich auf dem großen Sack gegeneinander zusammengezogen aus. Ihre gegenseitige Nähe in schweigender Stille genießend, entspannten sie sich befriedigt und froh, bis sie sich unbewußt in tiefen, glücklichen Schlaf rutschten.

Die langsam abbrennende Kohlenglut war nunmehr fast aschenbedeckt und ihre Röte schwächte ab, so daß die zwei jungen aneinanderherangedrängten Lieber fast unsichtbar wurden.

Das Riegelgeräusch weckte sie am nächsten Morgen auf.

Während sie aufstanden in Erwartung des ankommenden Wirts, flüsterte Jacques seinem Freund ins Ohr: "Guten Morgen, meine Liebe!".

CONTINUES IN KAPITEL 13


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